Mittwoch, 15. Juli 2015

Abmelden in Deutschland + Wohnsitzänderung in den Pass eintragen lassen

Da es nicht erlaubt ist, zwei Erstwohnsitze in zwei Ländern zu haben (und auch nicht erlaubt ist in Land 1 den Erstwohnsitz und in Land 2 den Zweitwohnsitz zu haben), habe ich mich nach meiner Registrierung hier in Norwegen wo ich eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung und eine Fødselsnummer habe (dazu später mehr) nun in Deutschland abgemeldet.

Das geht denkbar einfach.
Man geht mit seinem Pass zum Einwohnermeldeamt oder einem beliebigen Bürgeramt der Stadt in der man gemeldet ist und bekommt innerhalb von zwei Minuten einen grünen Zettel auf dem dann nur steht, dass der neue Wohnort „Norwegen“ ist.
Zwei Klicks im Computer, das ist alles.
Es wäre noch schneller gegangen wenn die „nette“ Dame in dem von mir gewählten Bürgeramt nicht so völlig dumm, unfähig, unwissend und unfreundlich gewesen wäre...

Pass und Personalausweis kann man leider nicht sofort ändern.

Den Personalausweis nicht, weil man den Chip erst NACH dem Abmeldedatum ABER nur in Deutschland ändern kann.
Super Sache.
Man bekommt dann einen Aufkleber „Kein Wohnsitz in Deutschland“ und auf dem Chip wird dann das Gleiche gespeichert.
In einigen Monaten geht das wohl vielleicht auch in der Deutschen Botschaft hier in Oslo – so zumindest die Auskunft des freundlichen Beamten dort heute.

ABER eigentlich ist das nicht wirklich nötig. Man bleibt ja deutscher Staatsbürger und diese Änderung im Pass/Personalausweis ist eigentlich tatsächlich nur dazu da um den Wohnort im Ausland beispielsweise dann nachweisen zu können, wenn man am Flughafen seine Mehrwertsteuer zurück will o.ä..
Dafür will ich es eigentlich hauptsächlich irgendwo dokumentiert haben – und um Dinge wie den Gang zur kubanischen o.ä. Botschaft um ein Urlaubsvisum zu bekommen etwas unkomplizierter zu machen.

Die Adressänderung im Pass lässt man in der Deutschen Botschaft machen.
Hier in Oslo wäre das hier:

http://www.oslo.diplo.de/Vertretung/oslo/de/Startseite.html

Oscars Gate 45
Trikk 19, Haltestelle Riddervoldsplass

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 8.30-11.30 

Hier der Link gleich zur richtigen Seite auf der Homepage der Botschaft mit allen Formularen und allem Benötigten:

http://www.oslo.diplo.de/Vertretung/oslo/de/04/Passangelegenheiten/Volljaerige_20Seite.html

Man braucht keinen Termin für eine Adressänderung und sie kostet (anders als ein neuer Pass o.ä.) auch nichts.

Kleine Warnung vorab: Wenn ihr etwas von der Botschaft braucht das Geld kostet, nehmt Bargeld mit, das Kartenlesegerät funktioniert nach dem Zufallsprinzip wie ich mitbekommen habe.

Ich bin dort also hin mit meinem Pass, dem ausgefüllten Antragsformular, meiner Abmeldebescheinigung aus Deutschland und meiner Registrationsbescheinigung im norwegischen Folkeregister.

Man klingelt. Eine freundliche (wirklich, keine Ironie) Stimme aus dem Lautsprecher erfragt das Begehr und nach entsprechender Auskunft tritt die Besitzerin der Stimme zu einem auf die Straße, begleitet einen zurück zum Eingangstor auf dass man seine Tasche in den Schließfächern im Botschaftsgarten einschließen kann, begleitet einen zurück zur Eingangstür und scannt einen dann wie am Flughafen nach metallischen Gegenständen etc.
Als metallischer Gegenstand wurde btw. auch meine TicTac Packung angezeigt was eine Zeitlang für Verwirrung sorgte und fast zu einem Striptease meinerseits führte... Also Obacht ;-)

Dann wird man in eine Art Schleuse geführt von der aus man dann in einen unfassbar gemütlichen Wartesaal darf. Aber erst nachdem die Botschaftsdame durch eine andere Tür verschwunden ist und man allein in der Schleuse steht.
Selbiger winziger Warteraum hat den Charme eines 70er Jahre Amtsgebäudes in Deutschland gemischt mit dem einer winzigen Bahnhofshalle und einem Sparkassenschalter in einem Gebäude aus dem gleichen Jahrzehnt.
Wartebank, Zeitschriftenregal, Passfotoautomatenbox, zwei Schalter hinter doppeltem Glas mit Durchreiche und in eine Ecke gequetscht ein winziger Tisch mit Malsachen für Kinder.

Da sitzt man dann und beobachtet das unumgängliche Drama einer gestressten Auswandererfamilie die direkt gewissen Unterschichts-TV-Sendungen auf RTL II entsprungen zu sein scheint bis man dann von einem wieder freundlichen (!!! kein Witz !!!) Beamten zu einem der Schalter gewinkt wird, seine Formulare abliefert und wieder ein bisschen warten darf.

Nach ca. 10 Minuten bekam ich dann meinen Pass mit einer Handschriftlichen Eintragung „Oslo / Norwegen“, einem Stempel der deutschen Botschaft und dem Kommentar „nicht schön aber selten“ zurück.
Ein bisschen traurig ist das durchgestrichene „Tübingen“ schon aber was sein muss, muss sein.

 photo P1160288_zpsitmbobcx.jpg

Hab dann die Gelegenheit genutzt und gleich noch erfragt ob eine standesamtliche Heirat in Deutschland oder in Norwegen weniger Papierkrieg verursacht.
Antwort eindeutig: Beides verursacht Papierkrieg aber im Falle einer Heirat auf einem Standesamt in Deutschland sei der wohl etwas kleiner und vor allem mit weniger Wartezeit auf Formular A38 verbunden.
Wird sich weisen ob das stimmt ;-)

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