Die norwegische Sprache

Montag, 13. April 2015

Bergenstest – was ist das eigentlich? / Bergenstesten – hva betyr det?

So ihr Lieben, am vergangenen Samstag habe ich nun den schriftlichen Bergenstest abgelegt. Aber bevor ich euch erzähle, wie mein persönlicher Test so lief gibt es erst mal ein paar Fakten ;-)

Eine Sache muss ich vorausschicken:
Alle die den Bergenstest machen wollen SOLLTEN unbedingt einen Vorbereitungskurs auf den Bergenstest machen.
Ich hab den entsprechenden Kurs an der Folkeuniversitete gemacht (vll berichte ich auch noch drüber...) und bin ziemlich sicher, dass ich ohne den beim Test ziemlich aufgeschmissen gewesen wäre.
Man übt 3 Wochen lang nur die Art Aufgabenstellung wie sie beim Bergenstest drankommt und ohne das wäre ich sicher z.B. beim Referat an formalen Kriterien gescheitert wenn ich vorher noch nie so was gemacht hätte.
Einfach nur weil „Referat“ im deutschen Schulsystem was ganz anderes bedeutet als im norwegischen.


Der Bergentest (norwegisch: Bergenstest - Test i norsk for voksne innvandrere – høyere nivå / deutsch: „Norwegischtest für erwachsene Einwanderer – höheres Niveau“), ist der höchste Sprachtest für Norwegisch.

Man braucht ihn um in fast allen Fächern an norwegischen Universitäten zu studieren, in medizinischen Berufen zu arbeiten und viele Arbeitgeber im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit stellen ihn ausländischen Bewerbern als Einstellungskriterium.

Wohlgemerkt braucht man ihn nicht um die Staatsbürgerschaft zu beantragen oder um Lehrer zu werden – dafür reicht die Norskprøve 3.

Die Inhalte dieses Tests wurden an der Universität Bergen entwickelt, daher die Kurzbezeichnung "Bergentest". Er soll das Sprachniveau für bestimmte Berufe in Norwegen erhalten und sichern. Darüber hinaus soll dieser Test die sprachliche und soziokulturelle Integration von Einwanderern fördern.

Man kann ihn in schriftlicher und mündlicher Form ablegen.
Der mündliche und der schriftliche Bergenstest existieren als voneinander unabhängige Prüfungen und man muss nicht beide machen.
Was formell von oben genannten Arbeitgebern gefordert wird ist zu 90% nur der schriftliche Test, der als genereller Nachweis für Norwegischkenntnisse anerkannt wird.
Medizinisches Personal muss in fast allen Fällen auch den mündlichen Test machen.

Früher würde nach einem Punktesystem bewertet und die Arbeitgeber/Unis konnten eine bestimmte Mindestpunktzahl fordern.
Seit 2009 gibt es nur noch drei Möglichkeiten.

Ikke bestått – Durchgefallen
Bestått - Bestanden
Godt bestått - Gut bestanden

Natürlich können die Arbeitgeber noch immer fordern, dass man sehr gut bestanden hat.

Der Bergentest findet in den meisten größeren Städten Norwegens zwei- bis dreimal pro Jahr statt. Für den schriftlichen ist eine einmalige Gebühr von 1.800 Kronen, für den mündlichen Test sind 850 Kronen zu entrichten.

Der mündliche Test

Der mündliche Bergenstest dauert maximal 15 Minuten.
Zu Beginn erzählt man etwas über sich selbst und muss dann zwischen drei Themen wählen. Zu dem gewählten Thema bekommt man dann ein Bild bzw. eine Bilderserie gezeigt die man beschreiben und diskutieren/interpretieren soll.
Dann wird dem Prüfling ein Argument bzw. Standpunkt vorgelegt, der mit den Bildern bzw. dem gewählten Thema zu tun hat.
Dazu soll dann Stellung bezogen bzw. die eigene Meinung gesagt werden.
Daraufhin soll das Ganze noch mit dem Prüfungsleiter diskutiert werden.
Fertig
Sollte das Gesagte den Prüfern noch nicht für eine Bewertung reichen, so dürfen sie eine Extraaufgabe stellen. Hier wird eine Grafik gezeigt und der Prüfling muss drei Fragen i Zusammenhang mit der Grafik beantworten.

Ich möchte diesen Test durchaus auch ablegen, sitze aber auf der Warteliste, da sich dieses Jahr extrem viele angemeldet haben.

Der schriftliche Test

Die Inhalte des schriftlichen Tests beziehen sich primär auf das Verständnis der norwegischen Sprache; dies umfasst das Lese- und Hörverständnis norwegischer Texte. Darüber hinaus werden auch gesellschaftspolitische Themen behandelt.
Der Test dauert mit Pause ca. 6 Stunden und ist in 5 Teile untergliedert.

Teil 1: Leseverständnis / Leseforståelse

Hier bekommt der Kandidat 3 Texte vorgelegt und hat insgesamt 60 Minuten Zeit die Aufgabenstellung zu bewältigen.
Es gibt verschiedene mögliche Aufgabenstellungen aus denen diese Teilprüfung bestehen kann.
1) Lückentext
Man bekommt einen Text vorgelegt in dem eben manche Worte fehlen. Man hat ein Lösungsblatt auf dem einem für jede Lücke drei Worte vorgeschlagen werden und man soll das Wort wählen, das am besten passt. Das ist die einfachste Form aber ist nicht ganz so leicht wie sie sich anhört weil man natürlich Worte zur Auswahl bekommt, die sich nur um Nuancen in der Bedeutung unterscheiden.
Hier wird geprüft ob man den Textzusammenhang versteht. Viele Worte kann man zum Beispiel nur richtig einsetzen wenn man die nächsten drei Sätze gelesen hat bzw. es kann sein, dass alle Optionen passen aber nur eine inhaltlich Sinn ergibt.
2) Fragen zum Text
Man bekommt einen Zeitungsartikel o.ä. und 7-10 Fragen dazu.
Hier wird geprüft ob man schnell querlesen und trotzdem den Inhalt erfassen kann.
Es kann auch durchaus mal sein, dass man zwischen den Zeilen lesen muss oder ein bisschen interpretieren muss aber sehr oft kann man den Antwortsatz einfach aus dem Text übernehmen.
Man soll in knappen Worten oder max. einem Satz antworten und Schreibfehler etc. sind nicht schlimm, man soll zeigen, dass man den Text verstanden hat.
3) Überschriften
Man bekommt einen Zeitungsartikel etc. der in Abschnitte unterteilt ist und etwa doppelt so viele Überschriften wie es Abschnitte gibt.
Dann soll man jedem Abschnitt die am besten passende Überschrift zuordnen.
4) Zahlen/Daten/Fakten
Man bekommt einen sehr sehr langen Text der aber sehr einfach geschrieben ist. Zum Beispiel eine Gebrauchsanweisung oder Informationen die ein Reiseveranstalter austeilt.
Dann bekommt man dazu 10-20 Fragen auf die man oft nur mit einer Zahl oder einem Wort antworten muss und die Antworten sind alle im Text.
Zum Beispiel: „Wie heißt das Formular, das schwanger vor Flugantritt vorlegen müssen“

Für Aufgabe 4 reicht die Zeit auf keinen Fall wenn man den ganzen Text liest und die Prüfer sagen, für 2 und 3 aus nicht... ja wenn sie meinen... also ich hab bei jedem Probedurchlauf immer genug Zeit gehabt alle Texte in Ruhe und ganz zu lesen. Aber ich hab auch beobachtet, dass viele mit der Zeit gar nicht hinkommen und das sind oft Menschen, die in ihrer bisherigen Ausbildung/Beruf nicht viel lesen mussten.
Ich finde die Aufgabe so wie sie ist ein bisschen blöd, denn Leute, die wie ich eine Geisteswissenschaft studiert haben oder im Beruf viel, schnell und querlesen müssen haben da wenig Probleme, während diese Art Aufgabe Schreiner X und Krankenschwester Y in große Zeitnot bringt obwohl sie sprachlich gut genug wären um die Aufgabe zu lösen.
Außerdem ist es absolute Glückssache welche Texte man bekommt. Wenn sich der Lückentext um ein Thema handelt mit dem man sich super auskennt, dann löst man den natürlich auch viel leichter als wenn man über etwas völlig unbekanntes liest.


Teil 2: Hörverständnis / Lytteforståelse - samtaler og meldinger

Hier werden 25 bis 30 kurze Dialoge von CD abgespielt. Zu jedem Dialog hat man eine Frage und drei Antwortmöglichkeiten.
Man bekommt zum Beispiel einen Wetterbericht vorgespielt und soll dann aus drei vorgegebenen Antworten heraus ankreuzen wie das Wetter wird.
Danach bekommt man 10 Minuten Zeit um die Antworten auf einen Lösungsbogen zu übertragen. Hier wie beim Lückentext ist es ganz ganz wichtige, die Antworten nicht anzukreuzen sondern die entsprechenden Kästchen dick und fett auszumalen – sonst kann die Korrekturmaschine die Antwort nicht erkennen. Angeblich sind schon Leute deswegen durchgefallen...

Hier werden sowohl Alltagssituationen (warum wurde das Meeting verschoben, Wetter) als auch oft verwendetes Vokabular und so nie Art Sprichworte getestet.
Hier sind immer kleine Fallen, manchmal echt zum an die Stirn hauen dämlich aber es fallen trotzdem genug Leute drauf rein.
Wenn sich zum Beispiel über den Preis von XY unterhalten wird dann ist es NIE der Preis der genannt wird sondern mit SICHERHEIT wird im weiteren Dialog eine Rabattaktion oder so was erwähnt und XY kostet dann die Hälfte. Trotzdem sind genug Leute blöd genug sich so zu freuen, dass sie die Zahl richtig gehört haben, dass sie dann nicht weiter zuhören und einfach die erstgenannte Zahl ankreuzen.

Mein Lieblingsbeispiel: Frau und Mann unterhalten sich über eine dritte Frau die einen Autounfall hatte, sich beide Beine gebrochen hat, lange im Krankenhaus lag und jetzt Probleme bei der Arbeit hat weil die an Gedächtnisverlust leidet.
Frage: Welches Problem hat Frau x?
Antwort 1: Sie hat Schmerzen in den Beinen
Antwort 2: Sie hat Probleme mit dem Gedächtnis
Antwort 3: Sie ist arbeitsunfähig
Man kann sich jetzt darüber streiten ob „Gedächtnisverlust“ eine zentrale norwegische Vokabel ist ABER wenn man die nicht kennt antwortet man hier falsch. Es KÖNNTE sein, dass sie noch Schmerzen in den Beinen hat aber es wird nicht gesagt – sie ist definitiv nicht arbeitsunfähig weil ja darüber gesprochen wird, dass sie Probleme bei der Arbeit hat... Man könnte also auch das richtige raten ABER eben nur wenn man den ganzen Dialog bis auf die eine Vokabel verstanden hat und der Dialog ist so gestaltet, dass einem so was nicht leicht gemacht wird.
Mir macht das ehrlich gesagt sogar ein bisschen Spaß weils so ne Art Rätselraten bzw. Achtung Falle Sache ist und ich freu mich dann immer ganz arg wenn ich die Falle erkannt hab aber ganz ganz viele Mitschüler von mir scheitern an diesen Aufgaben.
Und wieder – nicht weil ihnen der Wortschatz oder so fehlen würde sondern weil sie – egal wie oft man es ihnen sagt – nicht in der Lage sind einen Dialog bis zum Ende anzuhören und zu überdenken und irgendwie nicht kapieren, dass man auf so kleine Fallen achten muss.

Teil 3 Protokoll / Referat

Man bekommt ein Interview 2x vorgespielt und erhält ein Blatt mit 6-8 Stichpunkten zum Referat.
Während das Interview abgespielt wird soll man sich Notizen zu den Stichpunkten machen.
Danach hat man 45 Minuten Zeit um ein Protokoll (in Norwegen heißt das Referat) über das Gehörte zu schreiben in das alle Stichpunkte eingearbeitet werden müssen.
Hier wird geprüft ob man das formal bewältigt und natürlich die Sprache, Rechtschreibung etc. beherrscht.
Man kann durchaus bestehen wenn man einige der Stichpunkte NICHT mitbekommen hat, dafür aber ein formal richtiges Referat mit richtigem restlichem Inhalt und richtiger Sprache schreibt.
Man fällt definitiv durch wenn man mehr schreibt als die vorgegebenen Stichpunkte.
Das Interview ist natürlich viel viel länger als die paar Stichpunkte die man hat – erstens weil der Prüfling Zeit braucht um zu notieren und zweitens weil geprüft wird, ob man die wichtigen verlangten Informationen raus filtern kann und entscheiden kann was unnötig ist.

Darauf wird so viel wert gelegt weil ein erwachsener Norweger laut meiner letzten Lehrerin mind. 100 Protokolle in seinem Leben schreibt. Bei jedem Meeting, Elternabend etc. braucht man nen Protokollführer und da will man niemand der alles was gesagt wurde mitschreibt sondern jemand, der die wichtigen Dinge knapp zusammenfasst damit diejenigen, die nicht dabei wahren kurz nachlesen können um was es ging und was die Ergebnisse waren.
Wichtig ist hier die neutrale Sprache.
Niemand will hier persönliche die Meinung des Protokollanten lesen.

Man soll so knapp wie möglich antworten. Das ist immer so ein Ding bei den Norwegern. Knappe kurze Sätze... die norwegische Grammatik erlaubt aber die gleiche Art von Schachtelsätzen wie im Deutschen und auf diese Art zu schreiben fällt mir einfach leichter als eine Reihe Hauptsätze aufs Papier zu bringen. Wir haben viele Referate im Kurs geschrieben und meine Lehrerin hat nie gemeckert und immer die Sprache gelobt aber dazu gesagt, dass sie jedem, der nicht deutsch ist eben zu kurzen knappen Sätzen rät.

Teil 4: Grammatik, Wortschatz, Ausdrücke / Grammatikk, ord og uttrykk

Mein HORROR
Man bekommt ca. 30 Satzpaare.
Satz A ist gegeben
Satz B ist unvollständig
Man soll Satz B so schreiben, dass er so nah wie möglich das gleiche bedeutet wie Satz A.

Manchmal ist eine Vokabel gefragt. Zum Bsp.:
A: Karin und Ole sind zum ersten mal Eltern geworden
B: Sie sind frisch gebackene Eltern

Kein Witz, ohne die Vokabel „nybakte foreldre“ wäre ich aufgeschmissen gewesen ;-)

Manchmal soll man einen aktiven Satz ins Passiv umwandeln, manchmal wörtliche in indirekte Rede, manchmal ein Sprichwort erklären usw. usw.

Hier muss natürlich jedes Wort korrekt geschrieben sein sonst gibt es keinen Punkt selbst wenn die Antwort richtig gewesen wäre.

Man muss 50% richtig haben um bestanden zu haben – hört sich bequem an, ist es aber nicht.
Der Trick hierbei ist, sich zu überlegen was die wollen und die einfachste Lösung zu wählen.
Wenn man jetzt zum Beispiel frisch gebackene Eltern nicht weiß, dann bekommt man auch die Punkte wenn man das umschreibt. Aber beim umschreiben entsteht eben Raum für Fehler und oft sind die Aufgaben so gestellt, dass ein Umschreiben grammatikalisch nicht möglich ist.

Teil 5: Erörterung / Skriftlig produksjon


Zwei Stunden Zeit, zwei Themen zur Auswahl, eins soll bearbeitet werden.
Man bekommt das Thema und eine Frage dazu sowie ein paar ganz ganz wenige Fakten.

Zum Beispiel:
Soll Monarchie in Norwegen beibehalten werden.
Fakt 1: Norwegen hat erbliche Monarchie
Fakt 2: XY% der Bevölkerung denken, Monarchie sei überflüssig

Dann soll ca. 1/3 des Textest darin bestehen, das Thema neutral zu präsentieren. Fakten.
Die restlichen 2/3 des Textes sind dazu da, die eigene Meinung anhand von Argumenten zum Ausdruck zu bringen.
Wichtig ist hierbei drauf zu achten gleich mit Ich denke blablabla zu beginnen.
Das war am Anfang ganz schön hart weil wir in Deutschland in der Schule jahrelang eingetrichtert bekommen, dass man im Hauptteil der Erörterung neutral pro und contra diskutiert und höchstens im Schlussteil nach Auswertung der Diskussion die eigene Meinung einbringen darf.
WAAAAA
Ihr macht euch keine Vorstellung wie schwer es ist, nach der Einleitung gleich die eigene Meinung aufs Tablett zu knallen.
EIGENTLICH hat unsere Lehrerin gesagt, wir sollen nicht pro und kontra diskutieren sondern uns für ja oder nein entscheiden und entsprechen argumentieren.
Hab ich nie gemacht.
Und hat sie bei mir auch nie kritisiert.
Solang man in jedem Abschnitt und zu jedem Argument glasklar die eigene Meinung sagt darf man durchaus Contra-Argumente benutzen um die eigene Meinung zu untermauern.
„Monarchiegegner könnten argumentieren..... Meiner Meinung nach ist dieses Argument allerdings nicht haltbar weil....“
Das ist ok so solange man die eigene Meinung stets deutlich macht aber das fällt so vielen so schwer...

Hier das zweite Thema von Samstag „Sollten Geschäfte sonntags geöffnet haben dürfen“
Ich hab die Seite geknipst weil die andere mit „meinem“ Thema vollgekritzelt ist und ich von „meinem“ Test ja ein anderes Mal erzählen wollte.

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Auch hier soll man so kurz wie möglich schreiben. 2 DIN A 4 Seiten meinte unsere Lehrerin.
Mir reichen die zwei Stunden gut zum Notizen machen, Konzept schreiben und Konzept abschreiben.
ABER es gibt genug denen die zwei stunden nicht reichen und die dann unstrukturierte Kraut und Rüben Sachen abgeben.
Hier wird aber leider genau das getestet, ob man einen Text strukturieren kann, variantenreiche Sprache benutzt etc. etc. etc.
Und auch da mangelt es den Leuten die hier an der Zeit scheitern nicht an Vokabular meiner Beobachtung nach sondern das sind wieder Leute die in ihrer Schul-/Berufslaufbahn keine langen Texte schreiben müssen und abgesehen von Formulierungsschwierigkeiten auch einfach „mechanisch“ nicht schnell schreiben können... wenn man dann dazu hin noch nicht gerne liest kann man einfach keinen Text schreiben...


Darum wiederholt an ALLE die diesen Test machen wollen:
Macht MINDESTENS den Vorbereitungskurs und übt die Aufgabenstellungen.
Vor allem wenn die Muttersprache nicht germanisch stämmig ist und/oder ihr nicht viel mit Textproduktion und Sprache zu tun habt...
Aber auch sonst, Kurs machen!

Dienstag, 2. Dezember 2014

Kurs B1 del 2

Es tut mir so leid, Kurs B2/1 ist schon halb rum und ich schulde euch noch den B1/2 Bericht aber es ist sooooo viel los gerade.
4 Tage die Woche Kurs und mind 3 Tage die Woche arbeiten – ich weiß das hört sich nicht viel an aber irgendwie ist es das wenn man Hausaufgaben und lernen und schlafen und so alberne Sachen wie Privatleben noch mitrechnet ;-)

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Also der Kurs

HAMMER

Bisher der beste Kurs und ich fürchte es wird keinen besseren geben. Da kamen einige Faktoren zusammen. Erwachsene Themen, erwachsene Leute die alle in der gleichen Altersklasse und auf ungefähr dem gleichen Bildungsniveau waren und lernen WOLLTEN und die beste Lehrerin aller Zeiten!

Kein Gejammer über Hausaufgaben (und es waren so viele, 4-5 Stunden am Tag hab ich dafür mind gebraucht plus Extraaufgaben an den Wochenenden), kein Gejammer über Grammatik, erwachsene Diskussionen über erwachsene Themen, jeder war fähig selbst ein Wörterbuch zu benutzen etc. etc. etc. Wir waren so schnell und so gut und es hat solchen Spaß gemacht.

Wir mussten selbstverständlich die Texte ausm Buch zu Hause lesen aber die Lehrerin ging – zu Recht – davon aus, dass wir alle erwachsen genug sind die Vokabeln selbst nachzuschlagen. Wenn jemand dazu ne Frage hatte konnte die gestellt werden aber es gab kein zeitraubendes nerviges Texte durchkauen im Unterricht. Wir haben Hausaufgaben korrigiert, neue Grammatik gelernt und dann ÜBER die Texte bzw. verwandte Themen diskutiert. Alle zusammen. Ohne nervige Gruppenarbeit und in ganzen Sätzen. Wie erwachsene Menschen eben.
Ach das war so toll – endlich mal richtig sprechen üben. Wozu geh ich denn in den Kurs????

Themen des Kurses:
Arbeit / CV / Bewerbungen / Gleichstellung / Arbeitsleben / inoffizielle „Regeln“ im Arbeitsleben / Medien / Rolle-Aufgabe-Verantwortung der Medien / Pressefreiheit / Quellenkritik / Persönlichkeitsrecht / diverse Märchen, Fabeln und Sagen / Geschlechterrollen damals bis heute / ganz viel Geschichtsunterricht von Norwegen in alten Zeiten über Wikinger, diverse Unionen mit Dänemark und Schweden bis WKII / Norwegen im Ölzeitalter / Naturschutz / Norwegens Wirtschaft / Wohlfahrtsstaat / Verschiedene staatliche Stützen / Elternzeit bzw. Elterngeld / Norwegens zwei Sprachen / Norwegen in der internationalen Zusammenarbeit

Grammatik:
som-Sätze / Nebensätze mit Fragewort / utbryting / zählbare und unzählbare Mengen / Mengenworte / Infinitivgebrauch / s-Passiv / bli-Passiv / zusammengesetzte Hauptwörter / Konjunktionen / Hilfsverben im Präteritum /Konjunktiv (← auf meine Nachfrage, nicht im Buch vorgesehen)

Ihr seht, in Sachen Grammatik sind wir immer noch in der Wiederholungsschleife aber dafür werden die Themen spannender und endlich lernen wir richtig was und nicht nur wie man sich als armer kleiner Einwanderer hier zurecht findet.

Die Lehrerin:
Kristine


HAMMER HAMMER HAMMER
Hab ja oben schon gelobt aber die hatte es echt drauf. Super deutlich gesprochen ohne diesen Kindergartenmodus, mit uns wie mit Erwachsenen diskutiert und gesprochen, war immer ansprechbar, hat super erklärt, hat sich die Mühe gemacht uns übers WE freiwillige Extraaufgaben zu mailen die sie dann teilweisen um halb zwölf nachts korrigiert hat. Einfach Klasse. Und die zwei die nicht soooooo mitgekommen sind (aber auch nicht schlecht waren) wurden nicht extra gepampert sondern das war dann eben deren Problem. Sehr unnorwegisch hat Kristine nicht zugelassen, das irgendwas das Kursniveau senkt und wir waren damit denke ich alles sehr sehr happy.

Kursteilnehmer wie gewohnt.

Samanta
Einfach ne tolle Frau. 30, Britin aus London, chilenische Eltern, Lehrerin. Zumindest war sie das in England, um das in Norwegen sein zu können braucht sie Norskprøve 3. Da hatte sie gestern den schriftlichen Teil und ich bin ja sooooo gespannt. Ihr Mann ist Norweger und bis sie hier Lehrerin sein kann betreibt sie – ACHTUNG – ein Cupcake-Business. (Nein, nicht aus dem Küchenfenster eines Burgerladens aber fast ;-) ). Soooooo lecker.
Bin in der ersten Stunde fast mit ihr aneinander geraten weil ichs gewagt habe zu sagen, dass es sehr wohl typische Männer und typische Frauenberufe gibt aber nach einer hitzigen Diskussion waren wir beide zu happy darüber, dass die Diskussion funktioniert hat und nu gehen wir sehr regelmäßig Kaffee trinken :-)


Michiko
Auch ganz toll. Irgendwas mit IT. Keine Ahnung, kenn mich da nicht aus. Niederländerin mit japanischen Eltern und sooooo cool. Meine größte Unterstützung in Sachen Angelika, perfekte Lästerschwester.


Martha
Auch so um die 30, Polin. Norwegischer Mann wegen dem sie mit ihrer 5-jährigen Tochter hergekommen ist. War Verwaltungsangestellte an ner polnischen Universität (und schimpft sehr darüber wie ihre norwegischen Kollegen arbeiten) und kämpft hier sehr mit UDI die ihr nicht glauben wollen, dass sie keine der armen polnischen Putzfrauen/Bauarbeiter-Arbeiter/innen ist die für Norweger gefühlt Norwegen auf der Suche nach nem Job überfluten. Hat deswegen ziemliche Probleme ne Födselsnummer zu bekommen und hätte ich ihre und Samantas Geschichte vorher gekannt hätte ich mir auf dem Weg zum Amt in die Hose gemacht (die Geschichte folgt). Aber es tut gut Erfahrungen auszutauschen.
Und in Sachen lästern und in Sachen Menschenhass ist das Mädel schlimmer als ich was sie wunderbar sympathisch macht. Ihren überraschten Ausruf „Manu, du er jo nesten like ille som jeg“ (du bist ja fast so böse wie ich) nehm ich mal als Kompliment :-)

Andrew
Mansfield in Nottingham, auch irgendwas mit IT. Oh mein Gott. Da sag noch einer Briten haben keinen Dialekt. Ich glaube nicht mal Samanta versteht ihn aber er ist voll nett. Sagt nicht viel aber wenn dann BÄM.
Und er hat gewonnen für immer und ewig denn er hat einen Jagdfalken.
Durfte er leider nicht nach Norwegen mitnehmen aber egal, ich mein hallo????? Wie cool ist das denn?!?!?!
Wohnt mit seiner norwegischen Freundin leider relativ weit außerhalb aber trotzdem, jay, Kaffee :-)


Anastasia

Russin und da weiß ich ehrlich gesagt nicht was sie beruflich macht. Tut sich mit der Aussprache noch schwer aber ist ansonsten genauso fix wie alle anderen und ne ganz Liebe. Kommt leider nicht ganz so oft zu Wort weil sie ne recht leise Stimme hat aber (sie ist auch im B2/1 Kurs) so langsam lernt sie sich verbal durchzusetzen.

Ali
Noch so ein IT-ler aber diesmal ausm Iran. Hat nicht so Bock sich an Diskussionen zu beteiligen oder mit ins Café zu gehen aber sonst ganz nett. Ich kann in sein Heft spicken, die Hausaufgaben sind meist richtig also hat er einfach wirklich keine Lust viel zu reden.

Princess
Ja die Princess ausm vorigen Kurs. Kann nie mit uns weggehen weil sie dauernd auf die Kids aufpassen muss und war eine von den beiden die einige Probleme hatte den Diskussionen zu folgen bzw. sich zu beteiligen. Aber da sie sonst alles immer richtig hatte hat die Lehrerin es einfach gut sein lassen.

Kate
Aus Thailand. Kam auch nicht so gut mit aber hat so viele interessante Sachen erzählt jedes mal wenn wir eine Situation in Norwegen (Bsp.: Elterngeld) mit Situationen in unseren Heimatländern vergleichen sollten. Das finde ich auch so cool an diesen Kursen, man lernt halt nicht nur über die norwegische Kultur sondern auch über so viele andere :-)

Hilde
Gnaaaaa – also die weiß ich einfach nicht wie ich sie einordnen soll. Eigentlich kann ich sie nicht leiden aber eigentlich ist sie auch nett. Also die ist nett. Aber sie nervt so. Eine von denen die permanent plappert ohne irgendwas zu sagen. Wenn die Lehrerin was erklärt kommt dauern hmhmjajaahajagenauikkesant blablabla von ihr. So als ob sie die Lehrerin wäre und das Gesagte nochmal bestätigen müsste. Und sie muss IMMER und ALLES kommentieren und man möchte sie anschreiben, dass sie jetzt grad wirklich wirklich niemand nach ihrer Meinung gefragt hat bzw. es ganz nett wäre wenn das blabla aus ihrem Mund mal zur Abwechslung mit Inhalt gefüllt wäre...
Und dann redet sie Dialekt.... Bergens-Dialekt. Aber nicht weil sie mit dem Dialekt aufgewachsen ist (dann wäre sie ja nicht im Norwegischkurs) sondern weil das der Dialekt ihrer Mutter ist und sie die fixe Idee hat, dass das jetzt ihre Identität ist – ja sie ist schwanger, das könnte teil des Problems sein ;-)
Ihr Vater ist aus Neuseeland, ihre Mutter aus Bergen, kennengelernt haben die zwei sich in Kanada und aufgewachsen ist Hilde in New York City. Nu ist sie hier weil der Nachbarsjunge aus Kindertagen im Dorf ihrer Mutter ihr ein Kind gemacht hat und ihr (ähnlich wie mir) recht wurscht ist an welchem Schreibtisch sie ihre Abschlussarbeit schreibt. Nur dass sie Hebamme studiert hat – aha, das kann man also studieren. Ja dann... Jedenfalls das Problem mit dem Dialekt ist, dass sie den ja nicht wirklich spricht, weil sie ja nicht wirklich Norwegisch spricht aber sie weiß halt, dass manche Worte anders ausgesprochen werden. Und das macht sie. Konsequent. SO NERVIG weils so unecht ist und ihr halt scheißegal ist, dass die ausm Kurs die nicht ganz so fix sind dann kein Wort verstehen. Aber in diesem Punkt darf man nix zu ihr sagen sonst fängt sie an zu heulen.
Schwanger halt ;-)

Angelika
BWA – EKELHAFT
Also die fand ich eigentlich am ersten Tag ganz nett. Ist die einzige aus ner anderen Alters- und Bildungsklasse.
Kann sie nicht einschätzen aber sieht älter aus als meine Mama aber muss jünger sein denn ihre Kids sind Teenager.
Lustigerweise auf der schwäbischen Alb aufgewachsen, nach Hamburg geheiratet und dann hat ihr Mann in Norwegen nen Job bekommen. Muss schweinegut verdienen in ner großen Firma die wiederum alles für die Familie bezahlt. Inklusive Norwegischkurs für Angelika. Schade, dass das Geld nicht mehr für ne Dusche reicht.
IM ERNST
Ich weiß, was ich gleich erzähle ist ein Grund für ernsthafte Besorgnis und man sollte der Frau irgendwie helfen denn da stimmt ganz offensichtlich was nicht ABER ES WAR SO EKLIG!!!!
Sie hatte 3 Wochen lang... DREI WOCHEN... den gleichen Pulli an.
Und so hats auch gerochen.
Sie saß neben mir
Oh mein Gott ich hab in der letzten Kurswochen nicht gewusst wie ich noch atmen sollte. Ich mein mal im Ernst, selbst wenn man sich täglich duscht, das geht doch nicht. Und so ein Körpergeruch bleibt doch nicht unverborgen. Also wenn mans selbst schon nicht wahrnimmt so muss das soziale Umfeld – hallo, Mann, Kinder??????? - das doch wahrnehmen. Wenn nicht muss man sich um die auch ernsthafte Sorgen machen und ich fühle mich furchtbar an das schrecklich stinkende Mädchen aus meiner Schulklasse erinnert und wie die gemobbt wurde...
Und mein Gott wo ist denn da die Kinderstube???? Meine Mutter hätte mich niemals so lange am Stück in den gleichen Klamotten ausm Haus gelassen. Ich habe gelernt, dass es das Sozialleben deutlich positiv beeinflusst wenn man sich ab und zu umzieht und so was wie Wasser und Seife an sich ran lässt. Himmel nochmal.
Also jedenfalls das war widerlich!

Und Gott sei Dank ist sie nicht im neuen Kurs über den dann wenn ichs mal in time schaffe in 1,5 Wochen der nächste Bericht kommen sollte ;-)

Sonntag, 28. September 2014

Mein vierter Norwegischkurs / Min fjerde norskkurs

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So, jetzt ist Norwegischkurs Nummer 4 bzw. Kurs B1 Teil 1 rum.
Bisher mein bester Kurs aber auch ein Kurs von dem ich recht oft dachte, dass er „rausgeschmissenes Geld“ war.

Das Buch „På vei“ (auf dem Weg) wurde ersetzt durch das Folgebuch „Stein på stein“ (Stein für Stein).
Die Texte darin sind jetzt endlich keine Dialoge bzw. Kindergartenkurztexte mehr sondern Zeitungsausschnitte, Texte die über eine Seite hinausgehen und (juhuuuuu) wir hatten sogar Textausschnitte aus Büchern oder Auszüge aus einem norwegischen Sagenzyklus.

Vollkommen unnötig zu sagen, dass derart „komplexe“ Texte den halben Kurs überfordert haben, einfach zum Kotzen, das gleiche Spielchen über das ich mich schon bei den vorherigen Kursen beschwert habe. Leute die keinen geraden Satz sagen können und null Komma null verstehen laufen halt im Kurssystem genauso weiter wie alle anderen weil es keine „Noten“ oder sonst eine Form der Einstufung gibt,
Ich verstehe es nicht wie es sein kann, dass man selbst nicht merkt, dass man nicht genug kann und versteht um in den nächsten Kurs zu können. Man macht es sich selbst und allen anderen ja nur schwer und das Geld wäre vll besser investiert wenn man den Kurs den man nicht verstanden hat wiederholen würde anstatt weiterzumachen und zu hoffen, dass es irgendwann schnackelt.
Das wird es nicht tun!!!!!!

Und gerade dieser B1 Teil 1 Kurs wäre eine sehr gute Gelegenheit für ein „Leistungsresümee“ gewesen.
Denn die Grammatik betreffend haben wir außer einer einzigen Futurform nichts (NICHTS!!!!) Neues gelernt.
ALLE andere Grammatik war Wiederholung aus På vei.
Deswegen dachte ich zwischendrin, dass es verschwendetes Geld gewesen wäre.
Also, versteht mich nicht falsch. Diese drei Wochen Wiederholung waren super, denn die Lehrerin war viel besser und abgesehen davon, dass man durch Wiederholung halt auch lernt wurden so ein zwei Dinge die mir vorher nicht klar waren (und die ich dann halt so wie im Deutschen gemacht hab) diesmal wirklich klar.
Es gibt da nämlich so eine kleine grammatikalische Abweichung von der Deutschen Sprache in Bezug darauf was Adverbial und was Objekt ist und wie man danach fragt.
Jetzt, nach der sehr guten Erklärung der Lehrerin ist mir klar geworden, dass ich das bisher immer falsch gemacht habe weils im Deutschen anders ist. Aber das wurde nur klar weil sie die norwegische Grammatik endlich mal gut und über die nicht ganz ausreichend genaue Minigrammatik im Lehrbuch hinaus erklärt hat....

Und die Tatsache, dass sich der Kurs über diese Wiederholung hinaus sehr intensiv auf Textverständnis und Wortschatz (so 1000 neue Vokabeln) konzentriert hat war auch sehr sehr gut.
Also für mich und gefühlt drei andere.
Der Rest war einfach völlig verloren.
Wobei für da für die Hälfte gesagt werden kann, dass da auch in deren Muttersprache keinerlei Textverständnis vorhanden wäre der über Bildzeitungsüberschriftenniveau hinausgehen würde....
Und auch hier, ich verstehs nicht, nach jedem neuen Text, egal ob wir ihn im Unterricht oder als Hausaufgabe hatten, wird gefragt ob es neue Worte gibt die man nicht versteht. Und da kann es doch nicht sein, dass dann nur drei oder vier Leute dasitzen und mit der Lehrerin die neuen Worte durchgehen... Ich hab teilweise Worte gefragt die mir wegen ihrer Ähnlichkeit zum Deutschen klar waren oder die ich zu Hause schon nachgeschlagen hatte weil mir halt auch klar war, dass ganz viele von denen die nicht fragen die 'Worte nicht kennen. Und ich frage mich warum nicht gefragt wird.... Kein Bock? Traut man sich nicht? Ist man sich nicht sicher obs ein neues Wort ist weil man ja noch nie Vokabeln gelernt hat? Oder lässt mans weils ja genug andere Deppen gibt die die Arbeit machen?

Thematisch wars ganz schön aber auch hier stellenweise Wiederholung.
Also das Schulsystem Norwegens wurde noch mal intensiver durchgekaut. Wieder gings um Wohnungssuchen/-kaufen/-finden und anderes „typische“ Einwandererthemen die wichtig sind aber eben schon mal da waren etc.
Aber darüber hinaus gabs Umweltthemen, ein bisschen mehr Landeskunde, tatsächlich im Ansatz so was wie Literatur (wenn auch Einwandererliteratur...) und mein absolut heiß ersehntes Lieblingsthema: Norwegische Sagenwelt.
Juhuuuuuuuu
Kurze Info darüber und dann sogar ein Auszug aus einem bestimmten Sagenkomplex.
Leider war das aus zwei Gründen nicht halb so intensiv wie ich es mir erhofft hatte. Erstens weil wir an dem Tag nen Aushilfslehrer hatten und zweitens weils halt auch einfach wieder niemand interessiert hat...
Ich hab dann zum Beispiel ein bisschen nachgefragt was Gattungsdefinitionen bzw. deren Unterschied zu deren Definition im Deutschen betrifft... und werd dann nachm Kurs von meinen Mitschülern gefragt was ich da eigentlich gefragt hätte und warum das sei doch nicht wichtig...
Gut ok, vll ist das wirklich nur mir wichtig aber dann hat der Rest halt mal fünf Minuten lang Pech gehabt.... Aber was mich wirklich irre macht ist, wenn die während des Kurses meine auf norwegisch gestellte Frage nicht verstanden haben, warum zum Teufel fragen die dann nicht nach?!?!?!?!
Ich mein sie haben ja nichts verstanden was ich gefragt habe, es hätte ja auch was wichtiges sein können.
Dieses komplette Desinteresse das darauf fußt, dass die Leute eben denken sie müssten allein durch zuhören lernen wenn sie schon 4 Stunden am Tag dasitzen, das kotzt ich so an!

Also gemischte Gefühle am Ende des Kurses denn sprachlich und was Textverständnis betrifft fühle ich mich durch diesen Kurs sehr sehr viel sicherer aber abgesehen von Skal-Futur das wirklich ganz leicht ist haben wir nix Neues in Sachen Grammatik gelernt. Und naja für einen Wiederholungskurs soviel zu zahlen wie für nen normalen Kurs, das tut schon weh.
Auch hier wieder deutliche Kritik an der Verwaltung der Eulenschule weil sie einfach nicht fähig sind ihre Kursankündigungen exakt zu formulieren!

Aber genug gemotzt jetzt zur allseits beliebten Vorstellung von Lehrern und Kursteilnehmern auf dass sich mein Tantchen wieder auf dem Sofa vor Lachen kringeln kann ;-)

Aber Achtung, nicht sehr Detailreich diesmal weil diese Art der „Wie alt, woher, Beruf...“-Vorstellungsrunden irgendwie nicht mehr aktuell sind. Und auch die „Beliebtheitsordnung“ ist nicht mehr ganz richtig weil ich mich mit machen einfach nicht so unterhalten hab und daher kaum eine Meinung zu den Leuten hab – aber so grob stimmts.

Die Lehrer:

Aasa

Hammer
Die beste Lehrerin bisher.
Also generell eins dieser Mädels das man wenn man seinen Arsch so schwer hochbekommt wie ich es tue nur beneidet. Sie studiert, unterrichtet, macht Yoga und tausend andere Sportarten, ist Yogalehrerin, Vegetarierin, superfit und sportlich UND total nett.
Sie hat sehr sehr gut erklärt und sich wirklich Mühe gegeben auch die mitzuziehen die nichts verstanden haben aber das sie irgendwann aufgegeben hat kam den Leuten zu Gute die gerne etwas schneller und intensiver lernen wollten. Also wenn manche Kursteilnehmer die Grammatikerklärung nicht verstehen können weil weder ihr Norwegisch NOCH ihr Englisch gut genug ist, dann hat man als Lehrerin dann eben auch verloren.
Manchmal hat sie mir fast Leid getan weil sie oft versucht hat sich im Kurs zu unterhalten aber einfach keine Reaktion kam wenn sie nicht eine Person direkt angesprochen hat,
Oder wenn sie nen Witz gemacht hat und vll zwei oder drei gelacht haben und einfach klar war, dass der Rest nicht mal verstanden hat, dass es ein Witz war – geschweigeden dessen Inhalt.... :-(
Ich rechne Aasa sehr sehr hoch an, dass sie trotzdem konsequent nur Norwegisch gesprochen hat (außer in Grammatiknotfällen aber s.o. völlig umsonst), das war wirklich hilfreich.
Und sie ist auch individuell auf uns eingegangen.
Zum Beispiel hab ich sie gebeten meine Aussprache konsequent zu verbessern was sie sonst bei dem Kurs nicht gemacht hat. Mir war das wichtig weil ich auf der Straße immer sofort als Deutsche erkannt werde weil ich so nen starken Akzent habe. Hat sie dann gemacht. Keine Ahnung obs besser geworden ist aber geschadet hats auch nicht.


Alexander
Heiß, heißer Alexander.
Zwei Tage lang unser Vertretungslehrer und zwei Tage lang hatten 11 Mädels Probleme in sein Gesicht zu gucken. Der Arsch war aber auch einfach zu knackig da waren wir uns alle einig.
Ansonsten, ja war halt n Vertretungslehrer, fand ihn nicht so gut weil er, als er erkannt hat, dass Textverständnis nicht da ist eben auch kaum darauf eingegangen ist. Schade. Nicht mein Problem aber für die anderen vll etwas doof.

Die Kursteilnehmer

Katja

Bin ein Fan. Griechin. Ekaterini aus Thessaloniki aber mit Familie in Stuttgart – weil die Welt e in Dorf ist.
Ein Bachelor in Theaterwissenschaften, ein Bachelor in Psychologie. Hat in Griechenland schon angefangen Norwegisch zu lernen, spricht und versteht sehr gut nur mit krass harten Akzent. Hier in Norwegen will sie ihren Master in Theaterwissenschaften machen und dann an nem Theater entweder im Management oder in Richtung Intendanz arbeiten.
Ist alleine hergekommen und kennt hier niemand. Warum es ausgerechnet Norwegen geworden ist weiß ich nicht aber sie meinte eben auch, in Griechenland ist die Arbeitssituation so schlimm, wenn sie in ihrem Job arbeiten will dann muss sies im Ausland versuchen.
Da werden wir sicher Kontakt halten, wir verstehen uns doch ziemlich gut :-)

Caroline
Polnische Kanadierin und Ärztin.
Bedeutet, ihre Eltern sind von Polen nach Kanada ausgewandert wo sie mit ihren Geschwistern aufgewachsen ist. Sie hat in Kanada und Polen Medizin studiert und dann in Polen ihren jetzigen Mann kennengelernt. Der ist auch Arzt und entweder halber oder ganzer Pole, das hab ich nicht ganz mitbekommen. Nach einigen Jahren in Schottland haben sie sich dann dafür entschieden es in Norwegen zu versuchen weil die Nachfragen nach JEDER Art von medizinischem Personal hier so unfassbar hoch ist.
Jeder der den Bergenstest hat und eine medizinische Ausbildung hat bekommt sofort nen Job.
Superliebes Mädel nur ist es etwas schwer sich mit ihr zu unterhalten weil sie immer so flüstert ;-) Aber sie spricht und versteht super Norwegisch was ein Alleinstellungsmerkmal unter den „Anglisten“ ist :-)

Myriam
Alkoholabstinente Partymaus aus Island.
Und wer jetzt denkt sie müsste es als Isländerin leicht haben Norwegisch zu lernen irrt gewaltig. Isländisch zu Norwegisch verhält sich in etwa so wie Mittelhochdeutsch zu Deutsch. Es ist also leichter als Deutscher Norwegisch zu lernen als als Isländer.
Sie ist Fotojournalistin und möchte in diesem Beruf auch in Oslo arbeiten nur warum sie hierhergekommen ist weiß ich noch nicht. Sie hat nen norwegischen Freund aber ich weiß nicht ob er der Grund war oder ob die sich hier kennengelernt haben. Auch hier möchte ich Kontakt halten.

Pawel
Der gleiche Pawel wie aus Kurs A1/2 und A2 deswegen siehe dort :-)

Sanaa
Ganz ne liebe aus Pakistan. Hat irgendwas naturwissenschaftliches studiert und sich in Norwegen unter anderem auf ne PhD-Position beworben aber eben auch auf tausend andere Sachen so wie ich eben auch. Von Kindergärtnerin über Kellnerin, egal, Hauptsache Job. Sie gibt sich wirklich Mühe und versteht sehr viel nur mim Sprechen ist für sie sehr schwer. Ich will gar nicht wissen wie hart es sein muss wenn sich die Sprachen gar nicht ähneln. Aber sie ist eben auch ein Beispiel dafür, dass es sehr gut geht wenn man sich Mühe gibt und lernt.

Sandra
Tja Sandra.... puh. Schwer. Also deutsche Hotelfachfrau.
Das war schon lustig in der Vorstellungsrunde. Sie saß zufällig am ersten Tag neben mir und wir hatten uns vorm Kurs auf Englisch unterhalten bis dann bei der Vorstellungsrunde die Reihe an ihr war und sie meinte „hei jeg heter Sandra og jeg er fra Tyskland“.
Sie kommt aus München und hat über 7 Jahre als Hotelfachfrau im französischen Teil der Schweiz gearbeitet. Entweder dort oder noch in Deutschland bei der Ausbildung hat sie ihren Mann, Norweger, kennengelernt. Verheiratet, zwei Kinder, seit etwas über nem Jahr in Norwegen. Ihr Mann hat ein Tapasrestaurant – jetzt kommts – in Son.
Jaaa genau, das Tapasrestaurant am Hafen in dem Ort in dem wir im August Angelurlaub gemacht haben. Die Welt ist so ein Dorf.
Jetzt sind ihre beiden Kids im Kindergarten und sie will wieder arbeiten, als was ist egal, am liebsten natürlich in der Gastro. Sie hat dann diesen Onlinetest ausgefüllt der einem sagen soll auf welcher Stufe man in die Kursreihe einsteigen kann und ist in B1 Teil 1 gelandet.
Ja was soll ich sagen.... klar ist es schwer mit zwei kleinen Kids zu Hause noch Hausaufgaben zu machen und zu lernen, versteh ich.... aber wenn man lernfaul und dumm wie Brot ist und sowieso nicht einsieht wozu das alles nötig ist dann kanns nix werden. Und auch hier wieder, sie KANN ja nicht dumm sein, als Hotelfachfrau und lange französischsprachig gearbeitet... aber permanent so dumme Kommentare wie „ach weißt du das ist ja alles nicht so wichtig Hauptsache man versteht mich“ / „ach weißt du, ich bin halt kein so ein Grammatikfreak“ / „ach weißt du, das muss man ja nicht wissen“ … DOCH verdammt, es ist schon hilfreich zu wissen was ein Adverb ist wenn man eine Sprache lernen will....
Das ist einfach diese Art von nicht-mehr-tun-als-nötig-Tussi deren Lebensmittelpunkt neben ihre Familie shoppen ist, mit der ich außerhalb eines solchen Kurses kein Wort gewechselt hätte. Sie will auch nicht weitermachen denn sie meint ihr Norwegisch würde jetzt reichen....
Ähm... NEIN!

Die Nepalesin
Das ist jetzt megapeinlich aber ich hab ihren Namen vergessen. Aber ich weiß auch einfach nichts über sie. Sie hat sich echt Mühe gegeben sprachlich und war immer nett wenn man mit ihr geredet hat ist aber nie nachm Kurs noch mit uns mit und musste im Kurs immer mit Patricia zusammenarbeiten weswegen man kaum mit ihr gesprochen hat und sie auch kaum mit uns. Sehr schade.

Princess
AuPair von den Philippinen. Joa.... ich hatte jetzt drei Philippinerinnen in den Kursen.
Angelie, Girlie und Princess.... ja um Himmels Willen was ist denn vor ca. 20 Jahren in den Köpfen philippinischer Eltern vorgegangen?????
Und wie haben die ihre Söhne genannt? King? Prince?
Wie auch immer, recht schweigsames aber liebes und vernünftiges Mädel und im Gegensatz zu den beiden anderen nicht ganz so weltfremd und nicht nur am Shopping interessiert.
Leider tut sie sich auch schwer mit der Sprache aber sie sieht die Notwendigkeit des Lernens wenigstens ein.

Mikkel
Gnaaaaaaaaa, wie der mich aufgeregt hat. Griechischer Macho vom Feinsten. Der scheint zu glauben, dass er alles auf der Welt bekommen kann wenn er nur mit seinen großen braunen Hundeaugen guggt.... vll hat das bei seiner Mama funktioniert. Schon schade, dass man irgendwann erwachsen werden muss.
Das war vor allem interessant als es um Frauen- und Männerbilder in der norwegischen Gesellschaft bzw. in der Gesellschaft des Heimatlandes ging. Holla die Waldfee da war mal schnell Zunder drin als Katja und Mikkel über Geschlechterrollen in Griechenland gesprochen haben.
Sonst kann ich wenig zu ihm sagen weil er so lispelt und nuschelt und nen griechischen Akzent drin hat, dass man weder sein Englisch noch sein Norwegisch versteht. Krass was das auch wieder für ein Unterschied ist denn Katja versteh ich viel viel besser.
Physiotherapeut der seit einigen Monaten in einer Massagepraxis arbeitet. Das findet er aber doof, er würde lieber in nem Krankenhaus arbeiten aber dafür braucht man eben den Bergenstest. Und am allerliebsten würde er ein Medizinstudium draufsatteln und Chiropraktiker werden. Dann drücken wir mal die Daumen denn auch wenn er mich tierisch genervt hat wars schon ein netter Kerl

Fabricia
Brasilianerin und Photographin und mehr weiß ich leider nicht. War mir persönlich einfach nicht sympathisch und da wir an entgegengesetzten Enden des Klassenzimmers saßen mussten wir auch kaum Gruppenarbeit zusammen machen und ich habs nicht groß bedauert. Wirkte ziemlich tussig...

Patricia
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Warum, mal im Ernst, warum?!?!?!?!
In der Kursbeschreibung steht zwar kaum was drin aber dass man zumindest Englisch als gemeinsame Sprache können muss und ansonsten die Unterrichtssprache Norwegisch ist, das steht da, DEUTLICH.
Wenn man jetzt aber weder Englisch noch Norwegisch kann dann versteht man eben leider einfach null Komma gar nichts, hält den ganzen Kurs auf, verschwendet sein Geld und die Zeit und die Nerven aller anderen.
Spanierin, Mittvierzigerin und nein keine Ahnung was die macht. Auf Jobsuche. Aber was... mal hat sie gemeint sie will Ingenieurin studieren, mal hat sie gemeint sie will Kellnerin sein... aber was genau ihre Grundausbildung war oder ist oder sein soll, keine Ahnung weil sie nicht fähig war in irgendeiner Sprache irgendwas klar zu formulieren.
Ich musste ab und zu mit ihr und der netten Nepalesin Gruppenarbeit machen in der wir Fragen zu Texten beantworten und diskutieren sollten. Ja ging aber nicht weil sie nie auch nur im Ansatz den Text verstanden hat. Und selbst wenn man ihr dann den Textabschnitt gezeigt hat in dem die Antwort steht ist sie gescheitert. Und man konnte ihr dann ja auch nicht auf Englisch helfen. Und wenn sie einem dann ihr Spanisch-Norwegisches Wörterbuch unter die Nase gehalten hat dann war das nicht hilfreich :-(
Und ich versteh auch nicht warum sie so sehr nichts gelernt hat oder nie Hausaufgaben hatte denn 1) ist sie wie ich arbeitslos gewesen, hätte also genug Zeit und 2) hat sie erzählt, dass sie sich nachmittags immer noch ein oder zwei Stunden mit nem Spanier trifft der ihr Nachhilfe gibt. Wieso hilft der ihr nicht bei den Hausaufgaben oder sonst wie mit der Sprache, was machen die da die zwei Stunden wenn so nichts vorwärts geht bei ihr?????
Aber – und hier kotz ich im Strahl wenn ich das seh – sie war die erste die sich für den Folgekurs B1 Teil 2 eingetragen hat.
WARUM
Mädchen du verstehst kein Wort und es wird nicht besser wenn du jetzt in die nächste Kursstufe gehst. Geh zurück und lerne die Grundlagen!!!!!
Zum Kotzen so was, nur zum Kotzen.
Gott sei Dank bin ich erst mal zwei Wochen in Deutschland und nicht mit ihr im nächsten Kurs.
Wobei sie nicht so schlimm war wie die anderen in den bisherigen Kursen die so gar nichts konnten weil sie wenigstens ruhig war und nicht gestört hat und auch nicht so sehr aufgehalten hat weil die Lehrerin ja keine gemeinsame Sprache mit ihr hatte also ihr auch nichts intensiver erklären konnte. Es hat mir halt für sie auch leid getan weil sie so unterging und einfach mal 5500 norwegische Kronen bezahlt hat um 3 Wochen dazusitzen und NICHTS mitzubekommen....
Das System ist so falsch!!!!

Matab
HASS HASS HASS
Ingenieurin aus dem Iran die nach Norwegen gekommen ist um hier ein Studium der Öltechnologie draufzusatteln. Verheiratet, zwei Kinder im Kindergartenalter.
Das klingt vernünftig und gut und nach nem intelligenten Mädel nicht wahr?
NEIN
Kein Benehmen, dumm, vorlaut, schreit immer dazwischen, lässt niemand ausreden und ist lernfaul wie noch was.
Hat die gleichen Fehler von Anfang bis Ende gemacht egal wie oft man es ihr erklärt hat. Und eine engagierte Beteiligung beim neue Worte nachfragen ist nur nervtötend wenn zu obigen nervigen Charaktereigenschaften noch die Tatsache dazukommt, dass sie grundsätzlich nur Worte gefragt hat die wir schon hatten. Teilweise hat sie ein Wort gefragt das zehn Minuten vorher ausführlich erklärt wurde. So was kann mal vorkommen, aber nicht bei jedem zweiten Wort das man nachfragt!!!!!
Störend, nervtötend und Unterricht aufhaltend!
Und sie war auch so dermaßen arrogant, dass sie nie eingesehen hat wenn sie nen Fehler gemacht hat.
Wir haben zum Beispiel viele Höraufgaben gemacht.
Man bekommt einen Text oder Dialog vorgelesen und muss danach Verständnisfragen dazu beantworten. Und die sind nicht immer soooo schwer wenn man bis zum Ende zuhört. Aber die sind natürlich auch mit kleinen Fallen. Da unterhalten sich zum Beispiel zwei Leute und man soll ankreuzen was die tun. Frau sagt „Ich gehen heute auf die Jagd nach alten Sachen für meine Wohnung.“ Ankreuzmöglichkeiten unter anderem „Sie geht auf die Jagd“ und „Sie geht auf den Flohmarkt.“
NATÜRLICH kreuzen 50% des Kurses „auf die Jagd“ an und VERSTEHEN NICHT warum das falsch ist...WAHHHHHH
Und Mrs. Ich-hab-immer-recht-Matab siehts halt am wenigsten ein und diskutiert und schimpft rum.

Tja und trotzdem werde ich weitermachen denn das Ziel ist und bleibt der Bergenstest :-) Ihr lest also in dieser Kategorie in plus minus 6 Wochen wieder von mir.

Dienstag, 12. August 2014

Mein dritter Norwegischkurs / Min tredje norskkurs

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So nu is auch der rum, Kurs Nr. 3 bzw. A2 an der Eulenschule.
Was ein Drama.
KINDERGARTEN
Also ich muss das vorab erzählen weils mich so aufregt. Man sollte doch meinen ein Kurst an einer Volkshochschule der viel Geld kostet und freiwillig gemacht wird würde auch von erwachsenen Menschen besucht werden. (Interessant, dass die 14jährige zu den Erwachsenen zählt...)
Aber nein.
Warum denn auch, das wäre ja zu schön.

Also ich hab mich ja nu hier schon mehrfach darüber beschwert, dass in diesen Kursen immer wieder Leute sitzen die zu denken scheinen, sich 4 Stunden am Tag auf den Hintern zu sitzen und zuzuhören würde reichen eine Sprache zu lernen...
HALLO?!!?!?!
Schonmal was von mitschreiben gehört?
Oder Lernen?
Oder Hausaufgaben machen????
(jaja Mama und alle meine Latein- und Französischlehrer, lest nur genau hin * ggg * )

Waaaaa – wenn se dann auf mein Blatt schielen und entgeistert fragen was ich gerade aufgeschrieben habe... ja die Grammatikregel die sie gerade erklärt hat – Himmel was denkst du denn? Meinen Einkaufszettel?!?!?!
Ok ich weiß, oft besuchen Leute diese Kurse neben der Arbeit und dann ist es natürlich schwer noch zusätzlich für den Kurs zu arbeiten aber bei vielen weiß ich schlicht und einfach, dass sie zu faul waren und nichts anderes.
Also ich sitz pro Tag vor dem Kurs noch ca. 3 Stunden dran und bin mit Hausaufgaben machen, Vor- und Nachbereitung und Vokabeln bzw. Grammatik vom Notizzettel ins Heft übertragen beschäftigt. Das ist verflucht viel Zeit und dann hab ich noch nichts gelernt!!!!

Ich habe im Zuge eines anderen Emailverkehrs mit der Administration der Eulenschule selbige darauf aufmerksam gemacht, dass sie vielleicht deutlicher, viel deutlicher, also überhaupt mal in ihre Kursbeschreibungen genau diesen Umstand, dass man eben viel viel mehr Zeit einplanen soll und muss wenn der Kurs Sinn machen soll aufnehmen sollen.

Damit die Leute nicht immer mit falschen Erwartungen hingehen genau so was nicht mehr passiert:

Unsere Lehrerin musste sich in der letzten Kurswoche zwei Tage vertreten lassen und JA, die Vertretungslehrerin war besser aber das bedeutet nicht, dass unsere Lehrerin schlecht war...
Jedenfalls komm ich am nächsten Tag zum Kurs und gerate mitten in eine krasse Diskussion. Drei Kursteilnehmer hatten sich ICH NAMEN ALLER !!!!! bei der Administration per Mail darüber beschwert wie schlecht unsere Lehrerin sei und ob man nicht die letzte Woche die Vertretungslehrerin behalten könnte.
WAS BITTE?!
Ich hab dann gemeint, dass ich das gemein finde nicht erst mit ihr darüber zu sprechen was verbessert werden könnte wenn ihnen was nicht passt. Außerdem ist es unter aller Sau so was im Namen aller abzuschicken!!! Und auf meine Frage was denn nicht passe kam „sie erklärt nix und springt so verwirrend zwischen den Themen hin und her“.
Äh was? Nein, sorry.
Also zum einen erklärt sie sehr wohl gut.
Zum Zweiten hat NIE auch nur einmal der Wortführer der Beschwerdeaktion eine Verständnisfrage gestellt – und sie hat IMMER gefragt ob noch jemand Fragen hat.
Zum Dritten gibt es im Norwegischen sehr viele Ausnahmen und wenn Mrs Supertussi-ich-bin-mir-für-alles-zu-fein nicht zufrieden mit der Antwort „nein, das ist keine Regel sondern eine Ausnahme, das musst du einfach lernen“ nicht zufrieden ist, dann ist das nicht die Schuld der Lehrerin.
Und zu guter Letzt ist das hin und herspringen auch nicht ihre Schuld. Sie folgt dem Buch. Und das Buch ist scheiße! DAS hab ICH dann der Administration auch gesagt.

Als ich in sehr diplomatischen Worten obige Punkte meinen Lieben Kursteilnehmern gegenüber erwähnt habe bin ich vom Wortführer so mega angegangen worden:
„Das ist deine Meinung aber die teilt hier keiner. Sowieso interessiert es niemand was die Streberin zu sagen hat...“
BITTE?!?!?
Erstmal bin ich keine Streberin – in den Zeugenstand rufe ich meine Eltern, meine Klassenkameraden, meine Lehrer, meine Kommilitonen....
Und zum Zweiten – gehts eigentlich noch. So eine Email im Namen aller abzusenden und dann meine Meinung nicht gelten lassen zu wollen.
Was geht eigentlich in denen ihren Hirnen ab?????
Bin dann noch in mehreren Sprachen beschimpft worden und plötzlich hat der halbe Kurs nicht mehr mit mir gesprochen....
Die andere Hälfte hat mir allerdings heimlich (hallo, Kindergarten) gesagt, dass sie auch meiner Meinung sind. Ja klasse.

Ich hab dann am Abend noch der Lehrerin gemailt und ihr gesagt, dass das a) entgegen der Email nicht die Meinung aller ist, dass b) ich und einige andere der exakt gegenteiligen Meinung sind, dass c) die Schreiberlinge selber Schuld sind wenn sie zu faul zum Lernen sind, dass das d) mit Schuld der Administration ist die eine unklare Kursbeschreibung ins Netz stellt und dass ich e) das gerne an die Admin weiterleiten kann.

Gnaaaaa
Wies mich aufregt.
Soviel zum Thema erwachsene Menschen.

Ein Kommentar warum die Aushilfslehrerin besser sei war: „Sie motiviert mich mehr, ich hab zum ersten mal die Hausaufgaben gemacht.“ - Äh ja... * facepalm *

Jetzt aber mal zum Kurs.
Was ich gelernt hab.

Grammatik:
Presens Perfektum (uaaaa, iiih Zeitformen) und Preteritum, Zeitausdrücke for-siden-i-om, synes-tror, dass und ob, mange-mye (viele-viel), Bruchzahlen, Mengen- Längen- Zeitangaben, Adjektive im komparativ und superlativ, unregelmäßige Adjektive, Richtungsanzeigen und -ausdrücke, som (welcher/welche/welches), Adjektive in der bestimmten Form, Hauptsatz- und Nebensatzkonstruktionen, Subjunktionen – und mein persönliches Highlight:
Zusammengesetzte Substantive – hahaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa
Ätschebätsch das kann ich schon. Und oh mein Gott ihr macht euch keine Vorstellung wie schwer das jemandem fällt in dessen Muttersprache es solche Konstruktionen nicht gibt! Und ja im Norwegischen kann man genau wie im Deutschen ALLE Worte zu einem Substantiv zusammensetzen aber die armen anderen Kursteilnehmer waren schon genug geplagt damit zwei Substantive zusammenzusetzen... wenn man ihnen auch noch gesagt hätte, dass man unendliche viele Worte und alle Wortarten zusammensetzen kann OHNE DASS ES DAFÜR EINE KLARE REGEL GIBT dann hätten sie wohl geweint...
Also es gibt Regeln WIE man es tut aber keine Regeln WANN und mit WELCHEN Worten man es tun darf :-)
Man hast als Deutscher manchmal gemein leicht - gnihihihhhi

Inhalte:
Gesundheit (helse) bzw. alles was mit dem Gesundheitssystem zu tun hat von Notfallnummern übers Ärztesystem bis zu Körperteile etc; ein bisschen Landeskunde, Svalbard, typisch norwegische „Hytta“, multikulturelle norwegische Gesellschaft; wie man so wohnt in Norwegen von Wohnformen über Stadt vs Land bis zu Wohnungsanzeigen lesen; Wo ist...? Wie komme ich nach...?; Familienleben Teil 2 von Stammbaum über Familienfeier, wie deckt man die festliche Tafel bis hin zu nem Apfelkuchenrezept damit klein Fermina auch die Mengenangaben lernt; Arbeitsleben Teil 2 von „auf welchen Job hast du Lust“ über Krankmeldungen bis zu Job finden und Jobanzeigen lesen/aufgeben uuuuuuuuuuuund Lebenslauf/CV schreiben.

Dementsprechend hab ich meinen Lebenslauf und ein Vorlageanschreiben jetzt auf Norwegisch.
Noch was das mich an meinem Kurs so aufgeregt hat.
Wir hatten im Arbeitsbuch immer so Themenvorschläge wenn man zu Hause Zeit hat soll man nen Aufsatz zu Thema X schreiben. Und unsere Lehrerin hat jeden Tag gesagt, dass man das machen soll und ihr abgeben soll sie korrigierts dann. Ich hab das n paar Mal gemacht weil ich bei längeren Texten Flüchtigkeitsfehler mach und das bekommt man eben nur durch üben (und lesen) raus. Eine Aufgabe war einen CV zu schreiben. Ja gerne. Hab ich gemacht und jetzt hab ich meinen eigenen CV korrigiert von der Lehrerin in perfektem Norwegisch. Und während eines Testest war die Wahlaufgabe ne Bewerbung zu schreiben. War zwar am Schwersten weil wir da viele Vokabeln noch nicht hatten. Ich habs trotzdem gemacht weil a) gibts ja eh keine Noten und b) hab ich jetzt ein korrigiertes Vorlageanschreiben mit dem üblichen Floskeln das ich verwenden kann.

Und dafür muss ich mich dann von anderen ausm Kurs Streber schimpfen lassen. Pf. Aber nachher rumheulen man würde im Kurs nix lernen was einem was bringt. Ja also da ist den Leuten doch auch nicht zu helfen wenn so null Eigeninitiative kommt...

Außerdem haben wir zwei Tests geschrieben. Einen davon unangekündigt. In Anbetracht der Tatsache, dass ich nu kein „scholelys“ bin und nicht gelernt sondern nur wiederholt hab durchs Hausis machen lieft ganz gut. Ist viel weniger rot als die anderen Tests... aber was will man schon sagen ohne Noten oder Fehlerpunkte.
Noch was das mich so furchtbar aufregt.
Jaja es ist die ewige Diskussion ob man mit oder ohne Noten besser lernt und wenn diese Hippies hier die Erfahrung gemacht haben, dass ihre notenfreie Grundschule gut sei dann von mir aus, ich kann da nicht mitreden auch wenn ichs Müll find..... ABER diese Norwegischkurse sollen einen dazu befähigen konversationssicher zu sein und sind (zu unterschiedlichen Graden) Pflicht für diverse Berufe. Außerdem soll man nach Kurs 7 fähig sein den Bergenstest zu bestehen. DER Test den man für die ganzen medizinischen Berufe, Ingenieurberufe, Jura etc braucht....
Den Test kann man aber jederzeit machen und man kann auch jederzeit auf jedem Level nach eigenem Gutdünken einsteigen...
Und das finde ich persönlich ein großes Problem.

(Es gibt auf der Homepage der Eulenschule einen Einschätzungstest den man selbst machen kann. Je nachdem was man da für ein Ergebnis hat bekommt man eine Empfehlung ausgesprochen bei welcher Kursstufe man einsteigen soll – den kann man aber gemütlich daheim am PC mim Wörterbuch oder google translate nebendran machen. Der sagt also auch mal GARNIX aus und ist Schuld dran, dass so viele Pfeifen die daheim nen Onlinesprachkurs gemacht haben auf Stufe 3 einsteigen und sich für die Oberchecker halten)

Der Kurs ist schweineteuer. Und natürlich will den keiner wiederholen und schon gar nicht will jemand einsehen, dass er vll zu dumm/faul ist für die nächste Stufe...
NOTEN oder eine andere Art der Einschätzung oder Qualifikation würde soooooo helfen.
Dann würden Leute die an Kurs 1 schon scheitern nicht immer weiter und weiter machen und doch nichts verstehen und alle anderen aufhalten.
Außerdem schmeißen diese Leute ja auch Geld zum Fenster raus wenn se statt einmal zu wiederholen immer weiter machen. Dieses tolle Teilnahmezertifikat das man nach dem Kurs bekommt „kursbevis“ kann man daher auch in der Pfeife rauchen und ich schäme mich jedesmal wenn ich das an ne Bewerbung ranhänge

So, jetzt aber zur gewünschten „Auflistung“:

Die Lehrerin:
Andrea

24, Studentin. Mutter Norwegerin, Vater Kolumbianer.
Nach dem ganzen Trara vorhin bleibt zu sagen, sie hats gut gemacht. Wollte uns sehr zum Sprechen anhalten und wenn sie vll mal die Stimme erhoben und „befohlen“ statt „vorgeschlagen“ hätte hätte das vll auch geklappt... Nerv. Aber sie war sehr bemüht. Hat uns ihre Handynummer und Mailadresse gegeben, stand immer für Fragen oder Zusatzarbeit zur Verfügung und hat den Unterricht dreisprachig Norwegisch-Englisch-Spanisch abgehalten. Warum... tja weil drei spanischsprachige dabei waren von denen eine NICHTS verstanden hat und KEIN Englisch sprach. Dazu später. Dass Andrea dann am letzten Tag keine Lust mehr hatte nach dem Kindergarten und den letzten Test noch am letzten Tag im Unterricht korrigiert hat war schwach aber wer wills ihr verübeln....
Aber ja vll ist es nicht klug sich in der ersten Stunde vor die Klasse zu stellen und zu sagen „Hei, ich komm aus Bergen, ich versuche keinen Dialekt zu sprechen, sagt mir dann halt Bescheid wenn ich nicht dran denk...“
Äh ja klar weil wir ja alle so gut Norwegisch sprechen um zu merken wann du welchen Dialekt sprichst.... denn wir erinnern uns: Hochsprache gibts hier nicht.
Bin ja sehr neugierig drauf was für einen lustigen Dialektmix ich in den Ohren eines Norwegers habe....


Trine – die Vertretungslehrerin.
Nett aber eher Typ Kindergärtnerin. Sie hat schon besser erklärt als Andrea aber mir ist dieses Kindergartenniveau von wegen ich sag jeden Satz fünfmal laut und überstark betont echt auf die Nerven gegangen. Aber die Ausspracheübungen waren bitter nötig * schäm *
Also ich hoffe heimlich, dass sie B1 unterrichten wird.

Die Kursteilnehmer – wie immer in absteigender Reihenfolge wobei ich mit einigen einfach nix zu tun hatte weswegen „egal“ das beste Wort ist:

Ana
Ihr kennt sie noch, die Rumänin aus Kurs zwei. Wir vier aus Kurs zwei saßen zusammen, man redet, lernt sich näher kennen und oha Überraschung der Beliebtheitsgrad steigt erstaunlich schnell an.... Bei Ana lags im speziellen daran, dass sie den Mund aufbekommen hat. Armes Mädchen, böse Geschichte, ganz ne Liebe!!!
Und: Game of Thrones verbindet und da haben wir ne potentielle neue Mitspielerin Herr Löwe!!!!
Macht jetzt erstmal ne Pause wie ich auch und ich hoffe sie in Kurs 4 wieder zu treffen.

Greg
Game of Thrones und Kurs 2 verbinden... Als er gesehen hat, dass ich das Buch auf Englisch les war er beeindruckt und beschloss von seinem hohen Ross runter zu klettern und mit mir zu reden – und sie an, hinter dem nervigen Hipsterfinanzheiniproletenburschi steckt ja ein ganz netter Kerl – bis er mich auch Streberin genannt hat. Allerdings im Spaß und ohne zu wissen, dass man mir das am selben Tag böse gemeint gesagt hat :-(
Fliegt nu zurück in die USA um ganz schnell Finanzblaaaa zu studieren und dann wieder nach Oslo zu seiner Frau zu kommen.

Pawel
Jaja Kurs 2. Also der ist immer noch ein ein Null-Bock-auf-Alles-außer-Party Typ aber nicht dumm und hat tatsächlich die Arschbacken zusammengekniffen und gelernt und es sogar geschafft den Mund auf zu machen.
Ihn werde ich nicht wieder treffen denn er ziehts ohne Pause durch bis zum Bergenstest denn er will nicht länger in Papas Firma Mädchen für alles sein sondern schnell Öl-Ingenieur studieren und auf die Bohrinsel um mega viel Geld zu scheffeln für Haus, Auto, Pool, Weiber....
Immerhin, ist er motiviert :-)

Carmen
Jaaa da ist sie wieder die süße kleine 14jährige aus Kurs 2. Leider saß sie nicht bei uns sondern bei den anderen Spanischsprechenden. Aber süß wie eh und je, interessiert, flink, klug und immer fein nachgefragt wenn sie was nicht verstanden hat. Da können sich gewisse Herrschaften ne Scheibe von abschneiden!!!
Sie wird auch nicht in Kurs 4 sein denn für sie beginnt diese Woche der ernst des Lebens. Sie kommt auf eine norwegische Schule. Da darf sie erstmal 4 Monate in die internationale Klasse und dann ab in den normalen Schulalltag. Respekt.

Jett
Australier. Nett. Surfertyp (wen überraschts?). Immer gut gelaunt. Geschätzt um die 30. Mit dem wahnsinnshübschen norwegischen Model verheiratet. Hat so ziemlich alles mal gejobbt. Zuletzt in irgendwelchen Mienen in der Mitte von nix in Australien. Weiß nicht wirklich was er hier machen wird, erstmal Sprache lernen.

Juan Carlos
Chilene. Geschätzt um die 40. Nett wenn auch etwas aufdringlich und vorlaut. Es ist auch nicht erwachsen immer die Antwort reinzubrüllen... aber mich nennen se Streber (ja ok es ärgert mich). Busfahrer und Lastwagenfahrer. Schon seit einigen Jahren hier und mit seinem Chef aus Chile hergekommen. Spricht schon ziemlich gut Norwegisch aber tendierte leider trotzdem immer das seine Fragen dann auf Spanisch zu stellen was so leicht genervt hat. ABER da er der Dolmetscher für Fidelina (s.u.) war was super nett von ihm und ihr großes Glück war sei ihm das verziehen.

Marina

Russin. Aus Moskau. Geschätzt Anfang 20. Furchtbarer Modegeschmack... Und mehr weiß ich nicht. Aus einigen ihrer Aussagen konnte ich schließen, dass sie sehr Kunstinteressiert ist. Vor allem Jugendstil. Das ist ja soweit toll aber es mangelte sowohl am Englischen als auch am Norwegischen bei ihr um sich mit ihr darüber unterhalten zu können :-(

Einschub: Es nervt so, denn dass Englisch Voraussetzung ist und der Kurs auf Englisch ist, das steht in der Kursbeschreibung... was denken sich die Leute eigentlich?!?!?!?!?!? NERV

Kristina
Insert random UDSSR-Land. Keine Ahnung. Geschätzt Anfang 40. Wohnt hier bei ihrem Mann in voll der Villa, hat den Arbeitsklamotten nach nen Job aufm Bau, spricht schlechtes Englisch, der Kurs war offensichtlich fürn Arsch aber ich kann nicht sagen ob sie nett ist weil sie mit niemandem geredet hat und sich nur eingeigelt hat. Wenn man sie was gefragt hat ist sie weggelaufen. Na toll.

Angelie
Philippinin, Au Pair, und aus. Hat wenn überhaupt mit jemand dann mit Philippinin nr. 2 geredet.

Girlie
Philippinin, Au Pair. Und nein keine Ahnung ob sich ihr Name so schreibt aber so hörte er sich an. „Göööörliiiiiiiie“ Und so sah se auch aus. Modepuppentussi durch und durch und sooooooowas von auf Paris Hilton gemacht. Sie ist oben erwähnte ich-bin-mir-für-alles-zu-fein-tussi.
„Iiiiiiiiih wie kann man nur in einer WG leben, nein ich will ein Haus“, „Iiiiih nein ich würde niemals als Kellnerin/Zimmermädchen/Putzfrau arbeiten“ „Iiiiiiiiiih nein auf eine öffentliche Schule würde ich niiiiiiiiiieeeeee gehen“ usw usw usw
Kotz!
Aber zu ihrer Ehrenrettung, sie hat wenigstens ständig gefragt. Nur dummerweise war ihr hübsches Köpfchen zu sehr mit Luft gefüllt um mit den Antworten was anfangen zu können. Schade. Dummes Püppchen.
Und ja die beiden Philippinesinnen waren Nr.2 und 3 der bösen Email-gegen-die-Lehrerin-Übeltäter.

Fidelina
Kubanerin. 48. Internistin. Zu ihrem Schwiegervater und erwachsenen Sohn nach Norwegen gezogen. Hat hier eine Stelle (es herrscht sowas von ein Mangel in ALLEN medizinischen Berufen in Norwegen!!!! also wenn jemand nen Ortswechsel braucht....) sicher die sie sofort antreten darf sobald sie Norwegisch spricht – also NIE.
Und nein das ist jetzt nicht gemein von mir aber das wird einfach nichts.
Und selbst wenn sie in einem Kurs Norwegisch-Spanisch säße würde das nix werden.
Punkt 1: Sie spricht KEIN einziges Wort Englisch!!!!!!!!!! Wir erinnern uns, die Kurssprache ist Englisch. Die hatte ein Megaoberglück, dass die Lehrerin Spanisch gesprochen hat und noch zwei andere Spanischsprechende da waren die ihr die Erklärungen dann übersetzt haben.
Punkt 2: Die konnte aber auch gar nichts verstehen egal in welcher Sprache man ihr was erklärt hat weil sie permanent mit ihrem Smartphone und google translate dasaß und versucht hat das zu verstehen was man vor ner halben Stunde gesagt hat. NICHT HILFREICH mal abgesehen davon, dass google translate fürn Arsch ist!
Punkt 3: Nie Hausaufgaben gemacht und nie was vor- oder nachbereitet. Also wenn ich schon so Schwierigkeiten hab zu folgen dann setz ich mich doch zu Hause auf meinen Arsch und schreib mir die Vokabeln der Texte raus und lerne verflucht nochmal damit ich wenigstens verstehe was man auf NORWEGISCH zu mir sagt.
Punkt 4: Wenn man sie was gefragt hat hat sie immer nur den Kopf geschüttelt und nach unten geschaut – selbst wenn man ihr auf Spanisch gesagt hat was sie tun soll – sie hats nicht mal versucht.
Punkt 5: Gruppenarbeit mit ihr. Dagegen war Joanita Zucker. Ein Gespräch mit Fidelina bestand darin, dass sie einem einzelne Substantive um die Ohren gehauen hat, mit ihrem Smartphone gewedelt hat und verzweifelt aussah.
Punkt 6: Ja es ist ja nett, dass Juan Carlos und Carmen ihr versucht haben zu helfen aber scheinbar kann man auf Spanisch nicht flüstern und die ständige spanische Geräuschkulisse von vorne rechts war so abgrundtief nervig.
Punkt 7: Diverse Leute die sich über Andrea beschwert haben können diese Beschwerde an Fidelina weitergeben. NATÜRLICH kommen wir furchtbar langsam voran wenn die Lehrerin alles nochmal auf Spanisch wiederholen muss!!!!!
Gnaaaa – mit Noten oder sonst einem Bewertungssystem wären solche Leute nicht in Kurs 3 auf diesem Sprachniveau und würden sich selbst und andere die wir alle ein Schweinegeld für diese Kurse bezahlen nicht so behindern. Was ein NERV!!!!!!!!!!

Aneela
Pakistanin, Anfang 20, Physikstudentin, zu ihrem Mann gezogen und das nervigste Weibsstück das mir innerhalb dieser Kurse untergekommen ist. Ich saß in der ersten Stunde neben ihr und statt „hallo“ oder sowas zu sagen ist das erste was sie macht mir ihr Handy unter die Nase zu halten um mir ein Foto ihres Mannes zu zeigen.
WTF was soll das denn interessiert mich nicht geh weg!
Außerdem ist sie einer dieser Leute die einfach in deinem Heft oder Buch rumtatschen oder es dir ungefragt wegziehen um Hausaufgaben zu vergleichen – will sagen: Abzuschreiben.
Kein Problem wenn man es schafft „Bitte“ zu sagen.
Und jeden Tag ein neues Foto von ihrem Mann * nerv *
Und sie war die Heldin die EINMAL selbstständig Hausaufgaben gemacht hat – na klasse. Auch so eine die nur im Substantiven sprechen kann.
Hab sie nach der Hälfte des Kurses an Greg abgegeben. Der war als Babysitter besser geeignet weil er sich nicht dauernd Fotos von dem ach so tollen Kerl anschauen durfte.

Und für die die mich gemein finden, es gibt auch Norwegischkurse für Einwanderer und/oder Flüchtlinge in deren Muttersprache, teilw. sogar umsonst nur sind die dann entweder mit ewig langer Warteliste oder sau Teuer.... aber beides ist doch immernoch besser als ne Sprache lernen zu wollen mit hilfe einer Sprache die man nicht spricht....

Jens
So um die 50, braungebrannt, stellte sich als Neuseeländer vor, Surferlook...
Und dann:
That awkward moment wenn der Neuseeländer sich neben dich setzt und dich in breitestem Berlinerisch anquatscht.
WHAT?
Hab ewig gebraucht bis ich geblickt hab, dass der Deutsch mit mir spricht.... lol
Verrückte Geschichte.
Der ist Automechaniker und Elektromechaniker und Gas-Wasser-Scheiße. Und weils in Deutschland aufm Arbeitsmarkt eng wurde hat er umgesattelt auf Heizungen in Boote einbauen und davon in Deutschland ganz gut gelebt. Nu hatte er vor 10 Jahren oder so keinen Bock mehr aufs kalte Deutschland und hat beschlossen nach Neuseeland auszuwandern um dort in DIE Marktlücke einzusteigen – weil es gab ja noch keinen Betrieb der in NEUSEELAND in Boote HEIZUNGEN eingebaut hat.
ACH?!?!?! Echt jetzt????????
Und was ist der nächste Plan, überrascht mich, Kühlschränke an Eskimos verkaufen????
* facepalm *
Und nu sitzt er in Neuseeland und wundert sich, dass seine Geschäftsidee floppt... oioioi
Jedenfalls war er als Extremsportler grad eh auf ner 8wöchigen Tour durch Europa, Fallschirmspringen und so, als sich eine norwegische Firma die Heizungen in Boote baut – ach da schau her – bei der er sich vor drei Jahren beworben hat – ja hier geht alles etwas „entschleunigter“ - bei ihm gemeldet hat und ihn zum Vorstellungsgespräch gebeten hat.
Da er eh grad in Europa war wars billiger den Urlaub zu verlängern als zurück und wieder her zu fliegen und so dachte sich das schlaue Kerlchen er verbringt jetzt drei Wochen in Oslo, macht nen Norwegischkurs und schaut sich mal die Stadt an in der er vll arbeiten will.
Ich bin aber ziemlich sicher er wird nicht bleiben denn er findet hier alles so stressig und hektisch und kalt und teuer und sowieso und überhaupt und mimimi will er wieder zurück ins lässige entspannte Neuseeland.
Alles klar, wiedersehen.
(Oh nein, sorry, Norwegen ist alles aber nicht hektisch.... zu meinem Leidwesen sind die hier manchmal SEHR entspannt)
Ja und eigentlich sollte der gute VIEL weiter oben auf meiner Liste stehen weil er wirklich nett war und wir am Anfang witzig gequatscht haben bis... ja bis er den Hammer gebracht hat.
Darf ich vorstellen, Jens, der entspannte lässige Deutsch-Neuseeländer ist der Hauptverbrecher in Sachen Email an die Administration und hintenrum die Lehrerin fertig machen.
ARSCH

Sodelet eigentlich wollte ich euch jetzt noch was über meine neuen norwegischen Lieblingsworte erzählen aber ich fühle (jeg føler), dass ich für heute genug geschrieben habe und glaube (jeg tror), dass das genug Text ist. Außerdem bin ich der Meinung (jeg synes), dass ich mir auch noch was für den nächsten Beitrag aufheben sollte ;-)

Und ja manchen ist der Unterschied zwischen fühlen/glauben/meinen schwer verständlich zu machen ;-)

In diesem Sinne: Har det bra – Machts gut

Montag, 21. Juli 2014

Mein zweiter Norwegischkurs A1 Teil 2 / Min andre norskkurs A en del to

Jepp, „andre“ bedeutet „zweite/r/s“ :-) Das ist für Deutsche tatsächlich etwas verwirrend.

Nu beginnt heute mein dritter Norwegischkurs (A2) an der Eulenschule und da ist es hohe Zeit über meinen zweiten Kurs (A1 Teil 2) zu schreiben. Wobei ich nicht so sehr hinterher hänge denn der zweite Kurs war ja erst vergangenen Donnerstag zu Ende und da des Mannes Kurzer zu Besuch war sei mir verziehen ;-)

Aaaalso.
Viel viel besser als der erste Kurs was an den Leuten und der Lehrerin lag.
Bis auf eine Person waren alle „flink i norsk“ und haben dem Eindruck nach fleißig mitgelernt und auch immer die Hausaufgaben gemacht.
Hausaufgaben.
Hölle und Verdammnis es gab jeden Tag so viele Hausaufgaben, dass man nach dem Kurs noch zwei Stunden daran saß (inklusive schriftlicher Aufsätze die dann benotet wurden) und danach musste man ja noch Vokabeln und Grammatiknotizen ins Heft übertragen UND gelernt werden soll das Ganze ja auch irgendwann.
Also im Vergleich zu der Schnarchnummer im ersten Kurs war das ganz schön heftig aber viel viel besser und sinnvoller als bei Lars. Der hat ja nie Hausaufgaben aufgegeben, das „Arbeitsbuch“ eigentlich kaum benutzt und nie irgendwelche Grammatik erklärt. Das war diesmal ganz anders und wirklich ein Intensivkurs. Dafür haben wir nicht so viel geredet.
Krass wie unterschiedlich so ein Kurs je nach Lehrer ist.
Heute werde ich wieder einen anderen Lehrer bekommen, bin gespannt.

Nu erst mal was ich gelernt hab:

Ich kann über Ferien(Aktivitäten), das Wetter, Klima, (Winter)Kleidung, Feiertage, Feiertag und Hochfeste (hauptsächlich Weihnachten – und das bei teilweise 35 Grad – ja richtig gelesen, 35 Grad in Oslo), Fortbewegungsmittel, Reise, Verkehr, Farben, Gemüse, Kleidung kaufen (Größe, Verkaufsgespräch...) und über die Probleme bzw. den Lebensalltag von Einwanderern reden.

Grammatik beinhaltete:
Präteritum, Adjektive, Possessivpronomen normal und reflexiv, Genitiv, „å gjør“ (machen, tun), defor-fordi (darum-weil), sier at – spør om (sagen dass – fragen ob), Imperativ, hvilken-hviket-hvile (welche/r/s), denne-dette-disse (diese/r/s hier), den-det-de (der die das bzw. diese/r/s dort), diverse Zeitausdrücke (am Morgen, morgens, morgen....), ja-jo (ja - doch) und Adverben.

Präteritum nervt etwas. Ja ok es gibt auch im Deutschen hundertundeine Ausnahme. Aber im Norwegischen gibt es nicht nur viele Ausnahmen, nein, es gibt vier Arten die Vergangenheitsform zu bilden. Man hängt an die Infinitivform des Verbs entweder -te oder -et oder -de oder -dde an.
Und es gibt KEINE (!!!!!!!!!!!!!) Regeln wann man welche Endung nimmt.
Es gibt vage Richtlinien. So stehts auch im Grammatikbuch. „Also bei vielen Verben die soundso sind benutzt man Endung X, bei anderen Verben die sososo sind wird relativ häufig Endung Z benutzt – fününününününününü“
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Man muss die Präteritumform tatsächlich für jedes einzelne Verb extra dazu lernen.
:-(

Vokabeln auch wieder so rund 600-800... eieiei

Schon ne ganze Menge oder? Schon krass wenn mans ich erinnert wie lange man an solchen Sachen dann in der Schule rumgedoktort hat.

Die Lehrerin: Marte

Mami Mami, ich will sein wie meine Lehrerin.
Aaaaaa
So ein Klischeemädchen. Die typische Norwegerin.
Wunderschön, groß, schlank, blond, nett, immer am Lächeln, superschöne chillige Klamotten...
Und so was von geduldig... es gab da einen im Kurs den hätte ich irgendwann erschlagen...
Sie ist Studentin - Norwegisch, Literatur und Geschichte – und macht immer in den Uniferien die Norwegischkurse an der Volkshochschule.
Wie oben schon gesagt hat sie ein ganz schönes Tempo vorgelegt was aber sehr gut war.
Sehr abwechslungsreicher Unterricht.
Intensive Leseaufgaben, viel Aufgaben im Arbeitsbuch, SEHR viele Höraufgaben (man hört nen Text und muss dann fragen dazu beantworten) was super war, viele Hausaufgaben, super Grammatikerklärungen, Arbeitsblätter ohne Ende.... hat mich an meinen alten Relilehrer erinnert M1-M100 :-)
Dafür haben wir weniger gesprochen. Sie hat mit uns gesprochen im Sinne von uns immer gefragt wies Wetter ist, wies in den Ferien war, was wir am Morgen gemacht haben. Aber wir haben selten miteinander gesprochen und wenn mans dann mal tun sollte wars nicht so flüssig und stockend. Bei Lars kam zwar alles andere zu kurz aber wir mussten dauernd reden.
Es gab keine Partnerarbeit wie bei Lars (außer eben wenn man miteinander reden sollte) wofür ich ehrlich gesagt sehr sehr dankbar war, dafür immer wieder kleine Spiele die ich als nervig empfand, deren pädagogischen Nutzen ich objektiv aber durchaus anerkenne.
Was mich tödlich an Marte genervt hat war, dass sie die weibliche Form der Substantive ignoriert hat.

Dazu kurz eine Erklärung.
Das Geschlecht eines Substantivs wird wie im Deutschen durch den Artikel bestimmt.

En far → ein Vater → männlich (Der Vater → faren)
Ei kone → Eine Ehefrau → weiblich (Die Ehefrau → kona)
Et hus → Ein Haus → neutrum (Das Haus → Huset)

Steht der Artikel vor dem Substantiv ist es die unbestimmte Form. Will man die bestimmte Form bilden kommt der Artikel hinten dran.
Daher ist es wichtig das Geschlecht des Wortes zu wissen. Das ist auch für weiter Grammatiksachen (Possessivpronomen etc.) wichtig aber nicht so sehr denn:

Das Problem ist, es gibt nicht DIE eine RICHTIGE norwegische Grammatik. Es ist regional völlig unterschiedlich und weit mehr als ein Dialekt ob die weibliche Form verwendet wird oder nicht.
(und wir reden hier nur von „bokmal“ das ich lerne, nicht von der anderen offiziellen Landessprache „nynorge“)
Etwas die Hälfte der Norweger benutzt die weibliche Form, die andere Hälfte nicht.
Da gibt es dann nur noch maskulinum und neutrum – sprich alle „ei/-a“ werden durch „En/-en“ ersetzt.
Da es kein richtig oder falsch gibt ist es eigentlich egal was man lernt. Eigentlich muss man nur lernen welche Substantive neutrum sind und den Rest könnte man halten wies Männle aufm Dach... aber irgendwie nervt mich das kolossal.
ICH WILL REGELN!!!!
Lars hat konsequent die weibliche Form benutzt, Marte sie konsequent ignoriert, ich habs jetzt also bei manchen Worten so, bei anderen so gelernt...
Da beides richtig ist ists eigentlich egal aber ihr versteht, dass man sich dabei komisch fühlt.
Ich muss man rausfinden wie die Geschlechterverwendung hier in Oslo so ist ;-)
Es ist btw keineswegs so, dass es Umgangssprache ist die weibliche Form wegzulassen und Hochsprache bzw. versnobt altmodisch die weibliche Form zu benutzen. Im Gegenteil:

Anekdote dazu:
Es gibt zwei große Zeitungen hier. Aftendposten und Dagbladet.
Die Aftenposten ist eher konservativ und benutzt nur die männlichen Artikel.
Dagbladet ist eher links und manchmal fast alternativ und benutzt konsequent die weibliche Form.
Sodass diese Zeitung im Volksmund Dagblada heißt ;-)

Nuja soviel dazu, oioioi (← norwegisch für eieiei ;-) ) ich schweifte ab.
Also Marte war toll, ihr Unterricht besser als der von Lars aber den perfekten Unterricht scheint es nicht zu geben.

Nun zu den Kursteilnehmern wie gehabt in absteigender Beliebtheitsreihenfolge bei mir – nur dass das diesmal nicht so klar ist weil man ja nicht so viel miteinander zu tun/zu reden hatte, die Vorstellungsrunde sehr kurz gewesen ist und mir ehrlich gesagt viele einfach wurschd sind:

Ines
Ganz ganz liebe Anwältin aus Portugal. Ist wie ich ihrem Kerl nachgezogen aber was der arbeitet hab ich vergessen. Sie muss hier erst mal den Bergenstest machen bevor sie als Anwältin arbeiten darf. Sie war in Porto auf einer deutschen Schule und auch ihr Mann spricht wohl etwas Deutsch. Hat uns für bald zum Essen eingeladen weil sie sich so gefreut hat, dass ich manche portugiesischen Gerichte kannte :-)

Carmen
Supersüßes Mädel aus Spanien. 14 Jahre. Oooooh ist die niedlich. Ich habs nicht ganz verstanden wie und warum sie hier ist. Natürlich wegen bzw. mit ihren Eltern von denen ein Teil schwedisch sein muss aber was die arbeiten und wies die nach Norwegen verschlagen hat weiß ich nicht. Spricht auch drei Worte Deutsch. Wahrscheinlich muss sie Norwegisch lernen um hier auf die Schule gehen zu können oder so. Ich werde das rausfinden denn sie ist auch in A2.

Greg
Burschityp aus den USA. Irgendwie nett aber ich mag diese Collegesportler/Burschi/Hippster-Typen einfach nicht. Hat Wirtschaftsblaaaaaa studiert, war auf Austauschsemester in Norwegen und Frankreich, hat irgendwo dabei seine inzwischen Frau kennengelernt die halb Russin halb Norwegerin ist und beschlossen langfristig nach Norwegen zu ziehen. Außerdem hat er beschlossen, dass ihn Wirtschaftsblaaa langweilt und studiert jetzt Finanzblaaaa. Na was ne Steigerung. Jedenfalls hat er grad Semesterferien die er natürlich bei seiner Frau in Oslo verbringt und wenn er mim Studium fertig ist wird er ganz herziehen. Spricht dank seiner Frau extrem gut. Wie gesagt nett aber hat ne Weile gedauert bis ich ihn aus seiner Schublade in meinem Kopf wieder raus hatte.
Ist auch in A2.

Ana
Unfassbar schüchternes stilles Mädel aus Rumänien. Bekommt keinen geraden Satz raus in keiner Sprache und ich denke das liegt eher an ihrer Schüchternheit als an was anderem – ok aber ihr Englisch ist auch nicht sehr gut. Ist hierher zu ihrem Freund gezogen und kurz nachdem sie da war hatte er nen ganz schweren Autounfall. Deswegen konnte sie in dem Job als Reisegurppen-vom-Flughafen-Abholerin den sie hier hatte nicht arbeiten weil sie nun jeden Tag vor und nach der Schule im Krankenhaus sein und bei der Pflege helfen muss. Die Arme echt! Und auch in A2.

Pawel
Sprich Paul weil Marte Pawel nicht aussprechen konnte. 19 Jahre aus Polen. Papa hat hier ne Firma, Sohn arbeitet in Papas Firma aber er konnte nicht klar erklären was er da macht. Ihn scheint alles zu langweilen, das einzige wofür er lebt ist am We Party zu machen. Im Kurs nuschelt und flüstert er so krass vor sich hin, dass man kein Wort versteht. Man möchte ihm ständig in den Arsch treten aber der Eindruck täuscht, er kanns schon, man versteht ihn nur nicht. Auch in A2.

Scott
Auch aus den USA aber aus San Francisco. Himmelherrgott warum haben 90% der Amis beim Sprechen einen (imaginären) Kaugummi im Mund. Wenn er Englisch redet versteht man kein Wort und wenn er dann Norwegisch redet klingts genauso. Ansonsten der typische langweilig Klischeesurferboy. Keine Ahnung was genau der macht, der hat sich außer mit Greg mit niemand unterhalten.

Sara
Karma ist gegen mich. Meine Nebensitzerin aus Nepal. Hat dort die Physiotherapieausbildung gemacht und sattelt hier nen Master drauf. Seit 2 Jahren hier und da die Masterstudiengänge hier alle auf Englisch sind war Norwegisch bisher nicht nötig. Für die Zulassung zur Physiotherapeutin braucht mans allerdings, findet sie scheiße, hilft aber nix. Ätsch.
Da sie im Krankenhaus gearbeitet hat hat sie permanent furchtbar eklig gestunken. Diese Mischung aus Krankenhausdesinfektionsmittel und nur einmal die Woche duschen. BÄH!!!
Außerdem mochte ich ihre Art so gar nicht. Einer der Menschen der sich immer in den Vordergrund drängen muss. Wenn man sich zu dritt über etwas unterhalten sollte hat halt sie geredet. Nervgör. Und außerdem die total tussige Luxusschnepfe. Ihr Lebensinhalt ist shoppen und sich von ihrem Freund teuer beschenken lassen. Leider leider leider kann sie nicht in Kurs A2 weil ihr Freund ihr ne Europarundreise geschenkt hat. Oh tut mir das Leid.
Aber eine ihrer vielen Geschichten muss ich weitererzählen, das war so krass.
Sie hatte mal nen Hund. Betonung liegt auf hatte... Der ist von einem Tiger gefressen worden.
WTF
Wir dachten erst alle wir hätten irgendwas falsch verstanden aber sie wohnte in Nepal in einem Außenbezirk der Hauptstadt Kathmandu und dort war es ganz üblich, dass die Tiger aus dem Dschungel kamen und Haustiere und auch kleine Kinder gestohlen und gefressen haben. Ich war so platt weil ich immer dachte diese Gruselgeschichten von Babys fressenden Tigern wären erfunden damit man die armen Kätzchen jagen darf... Aber Sara schwört nein, die kommen wirklich bis in die Vorstadt. Und erst vor zwei Woche habe ein Tiger ein Baby ihrer ehemaligen Nachbarn durch die offene Terrassentür geholt und gefressen.
So krass....

Asgard
Gnaaaaaa
Nicht soviel Aufregpotential wie Joanita aber genauso nervig.
Ich verstehs nicht. Wie kann jemand der so NICHT auch nur EIN Wort Norwegisch versteht in Kurs A1 Teil 2 gehen? Wenn ich so schlecht wäre dann würde ich halt den ersten Kurs wiederholen oder sowas.
Mitte 40, aus Pakistan und Finanzchef von Pakistan Airways.
Seit 4 Jahren (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) in Oslo.
Himmel wie geht das denn. Also bei Joanita ok... aber der Finanzchef von Pakistan Airlines... muss der nicht mit Kunden reden oder so, hat der nicht Firmenmeetings oder sowas?
Das ist einfach nur lächerlich.
Und das Konzept Schule hat er auch nicht verinnerlicht. Er hat NICHTS aber auch NICHTS verstanden aber anstatt sich normal zu melden oder nachzufragen hat er zum Beispiel bei der Hausaufgabenkontrolle immer sein – immer falsches – Ergebnis dazwischengerufen und nicht verstanden warums falsch war egal wie oft mans ihm erklärt hat. Außerdem hat er nie jemand ausreden lassen und immer dazwischengequatscht. Das aber sehr sehr leise und kaum verständlich weil auch sein Englisch einfach nur grottig war.
Der Mann meinte das sei kein grottiges Englisch sondern einfach nur so wie sich die Sprache eben in Indien bzw. Pakistan entwickelt habe. Ok aber siehe oben – der Mann muss doch irgendwie kommunizieren in seinem Job?!?!?!?!?!
Außerdem hat der Mann die Theorie aufgestellt, dass Asgard vll schwerhörig ist weil er egal welche Erklärung einer Vokabel weder auf Englisch noch auf Deutsch verstanden hat solange bis mans ihm dann pantomimisch dargestellt hat.
Da man aber nicht jedes Wort und Grammatik schon gar nicht tanzen kann ist da einfach Hopfen und Malz verloren und ich könnt nur im Strahl kotzen bei solchen Leuten die dann einfach nicht einsehen wie schlecht sie sind und anstatt zu lernen und sich Mühe zu geben die anderen nur aufhalten. Wegen ihm hat allein die Hausaufgabenkontrolle schon immer ewig gedauert.
Marte hat das ganze relativ schnell begriffen und Partnerarbeit oder so nur mit ihm gemacht und da dann die Gelegenheit genutzt ihm alles nochmal und nochmal und nochmal zu erklären – gebracht hats Null und Nix.
Zum Kotzen und ich bin sehr froh, dass die Pappnase nicht in A2 ist.
Meine Theorie war btw, dass er einfach völlig dehydriert und daher des Denkens unfähig war denn als streng gläubiger Muslim fastet er natürlich gerade.
Dabei wars ganz interessant sich erklären zu lassen wie Ramadan in Ländern wie Norwegen funktioniert wos einfach nicht dunkel wird... aber sonst gabs da auch so einige kleine Punkte mit seiner Gläubigkeit die etwas.... schwierig waren.
Beispiel: Als wir über Kleidung gesprochen haben hat Marte ein Blatt ausgeteilt auf dem Unterwäschestücke abgebildet waren. Auch weibliche Unterwäsche wie ein BH oder ein Tanga... er hat das Blatt von sich gestoßen und erklärt er könne das nicht anschauen.
Aha
Ja dann...

Also das war Kurs A1 Teil 2... heute begann wie gesagt A2 und ich bin gespannt. Andere Lehrerin, viel größerer Kurs und ja, 35 Grad in Norwegen.
Ächtz
Ich wünschte es wäre noch gestern wo ich mich so abkühlen konnte:
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Montag, 7. Juli 2014

Klokka

Na, erinnert ihr euch noch an den Englisch- oder Französischunterricht?
Uhrzeiten lernen?
War übel nicht wahr?

Hier eine kleine Grafik darüber wies im Norwegischen geht. Soooo leicht. Also was hab ich gejubelt. Wenn man sich mal vom schwäbischen "Dreiviertel" verabschiedet hat dann ist es so schön :-)

Wie schon berichtet war die Freude nur von kurzer Dauer da ich mich selbst bis heute völlig durcheinander gebracht habe dadurch, dass ich Mrs Joanita alles erstmal ins Englische übersetzen, also in meinem Kopf verdrehen musste.

Trotzdem, es könnte kaum einfacher sein aber für alle Nicht-Deutschen war und ist es auch in Kurs A1 Teil 2 noch schier unmöglich :-)

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Montag, 30. Juni 2014

Min første Norskekurset – Mein erster Norwegischkurs

So, nachdem heute um 12:45 mein zweiter Norwegischkurs (A1 Teil 2) logeht ist es hohe Zeit den versprochenen Bericht über A1 Teil 1 nachzuliefern :-(
Fettes Sorry für die Verspätung aber dank meiner latenten Unfähigkeit an der "datamaskine" hatte sich ein kleines Programm installiert das mit nicht mehr erlaubt hat meinen Blog vernünftig zu nutzen...
Aber jetzt gehts wieder. Also los, es gibt einiges nachzuliefern!!!

Inzwischen ist mein erster Norwegisch-Intensivkurs in der Eulenschule rum und bei allem Gejammer und Beschweren darüber wie langsam es geht etc. ist es wirklich krass wie viel man nach drei Wochen schon sagen kann.
Ich kann über meine Familie und mich reden, einfach Berufsbezeichnungen und Alltagskommunikation (wie gehts dir, wo ist, wie viel kostet....), Restaurant- und Ladensituationen (Sowohl als Kunde als auch als Kellner/Verkäufer, sehr hilfreich), Essen/Lebensmittel, Tageszeiten, Wochentage, Modalverben, Zahlen, rechnen...

Und wenn ich meinen Vokabelkartenverbrauch so anschaue bin ich bei 800 Worten – und das ist nur was ich im Unterricht mitgeschrieben bzw. zu Hause „logisch“ und mit Wörterbuch ergänzt habe.
Denn die 150 Kronen für die zum Unterrichtsbuch gehörende Deutsch-Norwegische Wortliste hätte ich mir schenken können. Da sind auf jeder Seite gefühlt 20 Fehler. Da hatte jemand offensichtlich ein Jahr Deutsch in der Schule oder so und hat das dann mal schnell mit Hilfe von google-translate runter übersetzt.
Einfaches Beispiel: Das Verb „elsker“ bedeutet „lieben“ ist aber mit „Die Liebe“ übersetzt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Infinitivform nicht „elsker“ sondern „Å elske“ wäre....
Und dann sind da wirklich haarsträubende Grammatikfehler drin wenn Beispielsätze gegeben werden. Sowohl in der Deutschen als auch in der Norwegischen Version!!!!
Und dann gibt’s noch kruden Unsinn wenn man beispielsweise kulturelle Unterschiede nicht übersetzen kann.
Beispiel: „parkeringsvakt“ wäre in der wörtlichen Übersetzung ein „Wächter des Parkens“, gemeint ist das was man bei uns früher „Politesse“ nannte, in der Wortliste ist es übersetzt mit „Parkwächter“ - und DAS ist ja wohl was ganz ganz anderes....
Und dann regts mich noch tierisch auf, dass die Substantive grundsätzlich ohne Artikel in der Wortliste stehen. Die Artikel sind aber wichtig um die definierte oder undefinierte Form sowie den Plural in beiden Formen des Substantivs zu bilden UND geben das Geschlecht an – ich weiß nicht, ich fände das irgendwie wichtig wenn das in der Vokabelliste die zum Lernen da ist abgedruckt wäre!!!!!!!
Habe mich darüber massiv beim Lehrer beschwert der meinte, dass er mit dem ganzen Unterrichtsbuch nicht einverstanden sei aber die Eulenschule das nun mal seit hundert Jahren benutzt.
Dann hab ich – Achtung Besserwisser- und Streberalarm – an den Verlag geschrieben und denen freundlich angeboten gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ihre Fehler zu korrigieren. Darauf kam nur ne Antwort, es täte Ihnen leid aber sie hätten Leute die sich nun darum kümmern würden.
Ja nee ist klar.
1) wenn das genauso ein Armleuchter wie der ursprüngliche Verfasser dann gute Nacht – und 2) hallo, wie wäre es mit „tut uns Leid hier haben Sie einen Gutschein über den Kaufpreis dieses bedruckten Toilettenpapiers“ gewesen :-(

Leider kann ich noch keine Vergangenheit und keine Zukunftsformen und die richtige Verwendung von Possessivpronomen wäre auch hilfreich gewesen aber es muss so gehen.
Ich kann durchaus auf Norwegisch davon erzählen was ich in Deutschland schon für Berufserfahrungen gesammelt habe und sagen, dass ich hier einen Kellnerjob oder einen Job in einem Weinladen suche.
Aber dummerweise hat man halt nach drei Wochen noch so eingeschränktes Vokabular, dass ich dann Gegenfragen nicht verstehe weil Worte fehlen.

Alles was geschrieben ist ist kein Problem ob ich die Worte „gelernt“ hab oder nicht, weil man sich den Zusammenhang immer erschließen kann und eigentlich fast jedes Norwegische Wort aus dem Deutschen oder Englischen abzuleiten ist.
Aber gesprochen ist schwierig weil die hier halt auch tausend Dialekte haben :-(

Tja und ab nachher werde ich den zweiten Intensivkurs machen. Ich hab beschlossen das durchzuziehen bis zum Bergenstest.
Wenn ich schon in meinem Alter noch ne Fremdsprache lerne dann will ich am Ende ein Zertifikat haben, dass ich die auch wirklich kann und das ich an meinen Lebenslauf dranhängen kann.
Und vll. lernen wir im zweiten Kurs ja wie man Bewerbungen und Lebensläufe schreibt.
Das wäre sehr sehr hilfreich.

Aber nun mal tatsächlich zu „meinem“ Kurs:

Der Lehrer:

Lars (sprich: Laaaaaaasch)
Kommt irgendwo aus einem kleinen unbeugsamen Dorf.... aus Nordnorwegen, hat lange in Bergen unterrichtet und ist jetzt hier in Oslo. Man darf also gespannt sein was für einen lustigen Dialektmix ich da nachher sprechen werde ;-)
Ist eigentlich nett. Immer barfuß. Typ verratzter Surfer und Kiffer.
Nur leider hat er schon nach dem zweiten Tag irgendwie aufgegeben den wirklich dummen Leuten im Kurs (siehe unten) die Grammatik beizubringen und das denen überlassen dies blicken...
Netter Typ, wenig motiviert (angesichts mancher Leute verständlich) vll nicht der beste Lehrer aber auch nicht der schlechteste aber hat mich schwer genervt.
Er verfolgte den pädagogisch durchaus sinnvollen Ansatz uns immer in Zweiergruppen zusammenarbeiten zu lassen. Er hat den Kurs dankenswerterweise sehr auf Kommunikation ausgerichtet und uns gezwungen wirklich wirklich zu sprechen. Miteinander, mit ihm, in kleinen und in großen Gruppen. Das war denke ich vor allem für Leute wie mich die sich dann vor lauter Panik was falsch zu machen nicht reden trauen sehr gut.
Auch die Aufgaben im Arbeitsbuch sollten wir immer in Zweiergruppen lösen, über die Antwort diskutieren, das hinschreiben was man ZUSMMEN als richtig betrachtet und das danach in der Klasse besprechen.
Wie gesagt in der Theorie ein sehr guter Plan, denn wie er am Anfang richtig sagte, in so einer Zweiergruppe ist einer immer ein bisschen besser und kann dem anderen helfen und ihm Dinge erklären. Davon profitieren beide. Der Schlechtere weil ers in Ruhe nochmal erklärt bekommt und sich vll in der Kleingruppe auch eher zu fragen traut. Und der Bessere festigt sein Wissen und übt dadurch, dass er erklären muss.
Wie gesagt, in der Theorie finde ich den Ansatz gut und mit manchen Kursmitgliedern hat das großen Spaß gemacht – nur hat der Lehrer selbst halt meiner Ansicht nach etwas zu wenig erklärt. Irgendwie hat er nicht mitbekommen, dass wir Leute im Kurs haben die nicht einmal wissen was ein Verb ist. Hätte er einfach mal eine Stunde lang die eine Hälfte vom Kurs Kaffeetrinken geschickt und dem Rest Grundlagen der Grammatik generell (was ist ein Verb...) erklärt, dann wäre Emilie und mir viel Kummer erspart geblieben.
Die Leute die ich meine waren nämlich bis auf zwei löbliche Ausnahmen alles Leute aus dem englischsprachigen Ländern für die Norwegisch die erste Fremdsprache war. Das IST ein Problem, das versteh ich auch total und das wäre durch ein kurzes darauf eingehen lösbar gewesen. Siehe Aswini oder Julian. Tiptop weil fleißig. Manche waren aber auch einfach nur von sich aus schon kreuzdumm und dann wars auch noch die erste Fremdsprache. Blöde Kombination. Tja und die Kursschlechteste war einfach nur faul faul faul.
Nach wenigen Tagen hat der Lehrer natürlich rausgefunden wer gut und wer schlecht ist und die Zweiergruppen entsprechend gebastelt. Ergo musste ich mit der Kursschlechtesten zusammenarbeiten und ich war am Ende schier am heulen. Selbst die dummen Leute waren schneller fertig als wir weil ich allein die Hälfte der Zweit gebraucht hab um ihr erst mal die Frage/Aufgabe auf Englisch zu erklären.
Wie gesagt, das pädagogische Konzept an sich finde ich ja gut aber ich hatte das Gefühl einen Klotz zwischen den Beinen zu haben und weniger zu lernen durch Miss Joanita. Und abgesehen von ihrer Faulheit und ihrem Unvermögen einfachste Grundlagen zu verstehen war sie auch noch vorlaut und unhöflich. Und wenn dann der Lehrer mal was erklärt hat konnte ich nicht zuhören weil sie mich zum dreimillionsten mal gefragt hat was Wort X bedeutet das wir schon am ersten Tag hätten gelernt haben sollen.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Dass ich ihr alles aber auch alles immer auf Englisch noch hundertmal erklären musste hat mich ziemlich oft an Stellen durcheinander gebracht wo es eigentlich für mich als Deutsch kinderleicht gewesen wäre.
Die Uhrzeit zum Beispiel sagen die Norweger genauso wie die Deutschen.
ABER weil Madame ja zu dumm zu allem war musste ich ihr die Uhrzeit immer erst auf Englisch übersetzen und dann auch noch erklären warum sie was jetzt wie auf Norwegisch sagen soll und sie hat und hat und hat es nicht verstanden – und dabei bin ich irgendwann selbst mit den Uhrzeiten völlig durcheinander gekommen.
Das fand ich mir gegenüber einfach so was von gemein :-(
Wer mich noch aus Schulzeiten kennt der weiß ja, dass ich weder Sprachgenie noch Streber bin aber Himmel Herrgott.
Dieser Kurs war schweineteuer und ich will für das Geld auch was zurückbekommen (habe ich ja auch wenn man ehrlich ist und nicht die meiste Zeit damit verbringen einer geistig minderbemittelten alles zu übersetzen und zu erklären weil der Lehrer das nicht als seine Aufgabe betrachtet.
Himmel ER wird dafür bezahlt, nicht ICH :-(


Die Teilnehmer in absteigender Reihenfolge nach Beliebtheitsgrad bei mir:


Emilie
Supersüße Schweizerin. 20 Jahre alt. Gerade die Schule beendet und war jetzt ne Weile auf „Weltreise“. Zum Abschluss dieser Reise hat sie drei Wochen lang ihre Großeltern in Oslo besucht und damit ihr nicht langweilig wird den Kurs gemacht – und nein sie ist keine Streberin sondern eine total süße kleine Schweizer Tussi. Spricht Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und war völlig überqualifiziert für den Anfängerkurs weil sie als Halbnorwegerin halt schon so einiges von ihren Eltern aufgeschnappt hatte.
Habe mich super mit ihr verstanden und wir haben versucht so viel wie möglich zusammen zu arbeiten damit wir traschen können bis die anderen mit den sooooooo schweren Aufgaben fertig waren. Das hat Lars nur leider geschnallt und uns auseinander gesetzt – wie in der Schule damals ;-)
Im Moment dürfte sie sich auf ihr erstes Semester Jura vorbereiten und der Schweiz die Daumen drücken. Hopp Schwiz :-)


Aswini
22 Jahre. Inderin. Ihrem Mann nachgezogen und macht irgendwas mit IT.
Ebenfalls superlieb und meine zweitliebste Zusammenarbeitspartnerin weil sie einfach so fleißig war und sich echt Mühe gegeben hat. Ihr musste ich nur manche Worte vom Norwegischen ins Englische übersetzen wenn sie die Erklärung des Lehrers nicht verstanden hat.
Sie kommt irgendwo aus Nordindien und hat mir versprochen, dass wir uns mal treffen und sie mir beibringt wie man verschiedene Currymischungen macht :-)


Julian
Neuseeländer und neben Aswini die zweite löbliche Ausnahme unter den „Anglisten“. 26 Jahre alt. Ist in Norwegen weil er in Australien seine schwedische Freundin kennengelernt hat die jetzt in Oslo studiert. Und was studiert sie? RICHTIG: Biochemie. Und bei wem dann nächstes Semester? RICHTIG: Beim Mann. Klar. Die Welt ist so ein Dorf ;-)
Jedenfalls ist Julian supernett, ebenfalls Typ Surfer. War auf einer neuseeländischen Waldorfschule und kann deswegen lustigerweise ein paar Brocken Deutsch. Arbeitet im Moment aufm Bau aber hat irgendwas mit Agrarwissenschaften studiert.
Mit ihm hatte ich den größten Lacher im Kurs.
Wir sollten uns gegenseitig erzählen was unsere Familienangehörigen so machen. Dabei muss man natürlich einige Worte nachfragen. Er wollte sagen, dass sein Bruder „Imker“ ist. Also fragte er auf Englisch was „Beekeeper“ bedeutet. Ich verstand „Beachkeeper“. Machte in meinem Kopf Sinn also platze ich ganz glücklich raus „Ah, like in Baywatch“.
Völlig konstanierte Blicke des Lehrers und von Julian. 21, 22 platzten die beiden los vor lachen und die nächsten 5 Minuten waren voller Witze über David Hasselhoff in Imkerkleidung und darüber, dass eine Badehose wohl nicht die richtige Imkerkleidung sei ;-)
Mein Lieblingsbild ist immer noch David Hasselhoff der in roter Badehose aber mit Imkerhut und einem Bienenstock unterm Arm vor einer Horde Bienen über den Strand aufs Meer zu flüchtet. Lasst das Bild mal ein bisschen auf euch wirken, das IST lustig :-)


Francesco
Ja was soll ich dazu sagen? FREAK in so vielerlei Sinn....
Sizilianer, 32 Jahre alt. Zu Beginn des Kurses war er 5 Monate in Oslo. Als er ankam konnte er kein Englisch und kein Norwegisch. Hatte in Italien keine Jobaussichten und dachte er versuchts mal in Norwegen wegen der Kälte, der hohen Löhne und der Musik.
WHAT??!??
Innerhalb von drei Wochen hatte er nen Ausbildungsplatz als Koch in einem Sternerestaurant (kein Norweger will Koch sein, die sind sich alle zu fein dazu und haben keine Lust auf die Arbeitszeiten) und hat nur durch den Job so gut Englisch gelernt, dass er fast alles versteht und ziemlich gut reden kann – nach 5 Monaten!!!!!! Und ein wenig Norwegisch konnte er auch schon aber eher fluchen...
UND
Er ist totaler Metal- und Gothicfan und spielte in einer italienischen Gothicband Bass.
Eine italienische Gothicband – find jetzt nur ich das skurril.
Wir haben uns natürlich gegenseitig gleich als Musikseelenverwandte identifiziert und hatten mit Emilie und Julian ne echt gute Zeit. Sind öfter mal nach dem Kurs Kaffee trinken gegangen weil er drei Stunden Pause hatte zwischen Kurs und Arbeitsbeginn.
Wir wollten sogar zusammen nach nem Haus gucken sobald seine Freundin nachgezogen ist weil man sich als zwei Pärchen ein Haus besser und billiger teilen kann. Dummerweise hat seine Freundin Angst vor Katzen.
Wie zum Teufel kann man Angst vor Katzen haben????
Eigentlich wollten wir auch zusammen Fußball schauen aber nach der desolaten italienischen Leistung trau ich mich nicht mehr ihn anzuschreiben ;-)


Alessia
Noch eine Italienerin – ja nee is klar, die Welt ist ein Dorf :-) Naja nicht ganz, sie kommt aus Padua.
38 Jahre alt und Anwältin. Hat beschlossen, dass ihr Italien zu voll und zu stressig ist und sie in diesem undisziplinierten Land vor allem ihren Job keine Sekunde mehr aushält. Hat ihre Sachen und ihre zwei Hund gepackt, sich ins Auto gesetzt und ist mit all ihrem Ersparten nach Oslo gefahren. Jetzt lernt sie erst mal die Sprache (allerdings ist sie diesbezüglich kein helles Lichtlein....) und dann sucht sie sich nen Job. Kellnern oder so. Nix großes, nix stressiges. Sie will jetzt erst mal Ruhe. Auch schön. Die Nerven muss man erst mal haben.
Wobei man dazu sagen muss, dass sie bei ihrer Schwester im Stadtteil Grünerløkka untergekommen ist – aber trotzdem krass.


Adriana
Ja was soll man sagen. US-Amerikanerin. Aus New Jersey. 32 Jahre alt und ebenfalls der Liebe wegen nach Oslo gezogen. Kein Plan was sie beruflich macht aber so furchtbar nett das Mädel auch war.... 5m Feldweg sind klüger.
Und sie hat konsequent gesagt „ich komme aus den USA und wohne in New Jersey in Oslo“.
NEIN
Man konnte es ihr in allen Sprachen der Welt nicht klar machen was daran falsch ist und sie hat das bis zum Ende des Kurses konsequent durchgezogen. Tolle Wurst.
Aber wie gesagt, nettes Mädel nur eben auch kein großes Licht.
Die arme Emilie musste meist mit ihr zusammenarbeiten.
Immerhin hat sie uns allen die Audiodatei zum Norwegischbuch besorgt, ziemlich nett von ihr und echt gut in Sachen Aussprache lernen.


Azad
34 Jahre, kommt aus Manchester, insert random arabischen Migrationshintergrund. Kam her um nen Job zu finden, weiß aber nicht genau was er machen will und ich hab auch nicht rausbekommen was er eigentlich gelernt hat bzw. beruflich macht. Ich denke wir fanden uns gegenseitig ziemlich doof weil ich ihn gleich in der zweiten Sitzung mit „veruchs gar nicht erst, ich hab nen Freund“ hab abblitzen lassen nachdem er wirklich aufdringlich nervig am flirten war... und auch sonst war der eher ziemlich doof. Auch nicht so das helle Licht leider.
Mit dieser großen Leuchte durfte Julian zusammenarbeiten....


Tatek
Schnöseliger Angeberarsch.
34 Jahre aus Äthiopien. Auch ein Itler. Immer im Anzug und hat sich weiß der Teufel was darauf eingebildet schon drei Sätze Schwedisch zu können und dachte daher er sei Gott weiß wie gut in Norwegisch. War er aber nicht. In der normalen Unterhaltung aufm Flur vorm Kurs oder so war er zwar supernett ABER sobald der Kurs anfing war kein Reden mehr mit ihm. Arroganter Sekkel.
Wir konnten aus kulturellen Gründen nicht zusammenarbeiten was der Lehrer schneller geblickt hat als ich. Ich war ewig damit beschäftigt mir zu überlegen was ich falsch gemacht habe dabei kommt er wohl offensichtlich nur aus einem Kulturkreis in dem Frauen nie recht haben.
Wenn wir zusammenarbeiten mussten saß er grundsätzlich mim Rücken zu mir und hat nicht mit mir geredet. Wenn ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Antwort falsch ist hat er mich komplett ignoriert, nie das aufgeschrieben was ich gesagt habe aber wenn sein Satz dann falsch war mir die Schuld gegeben. Zu krass.
Wie gesagt, der Lehrer hat das Gott sei Dank vor mir bemerkt, das hat mich in ne halbe Krise gestürzt.
Ich wünsche ihm ne Frau als Chefin!


Joanita

Ja, mein absolutes Lieblingskind und als Kursschlechteste meine Dauerpartnerin.
Mitte 30, aus London, insert random afrikanischen Migrationshintergrund, Ingenieurin.
Also eigentlich kann sie nicht so dumm sein bei dem Job aber war sie.... Die ist halt vor 6 Jahren der Arbeit wegen von London nach Oslo gezogen und dort direkt ins Einwandererviertel. Weder im Job noch am Wohnort braucht sie Norwegisch also lebt sie seit 6 Jahren hier ohne ein einziges Wort zu kennen. Nicht mal Basics!!!!
Sie hat sich entschieden, dass es wohl doch ganz klug wäre, das zu ändern als ihr zweijähriger Sohn aus dem Kindergarten heimkam und sie ihn nicht mehr verstand weil er Norwegische Sachen gesagt hat.
Tja
An sich löblich wenn auch viel viel viel viel zu spät schon des Kindes wegen. Ich mein dem tut sie ja auch keinen gefallen wenn der Kleine hier aufwächst aber in einem Umfeld in dem er nie Norwegisch braucht. Oh man.
Und ich weiß nicht warum, die war schlicht zu dumm für Sprache an sich. Da sie bis zuletzt nicht mal verstanden hat was ein Verb ist konnte man ihr die einfachsten Regeln der Norwegischen Sprache nicht erklären. Im Norwegischen kommt das Verb immer an der zweiten Stelle im Satz. Und die wenigen Ausnahmen folgen ebenfalls klaren Regeln. Wenn man aber nicht weiß was ein Verb ist lernt mans nie. Die hat teilweise Sätze mit 5 Verben hintereinander aber ohne Substantiv gebildet und nicht verstanden was sie eigentlich gesagt hat selbst wenn man ihr ihren eigenen Satz wörtlich ins Englische übersetzt hat.
Am Ende hab ich komplett aufgegeben, ihr die Aufgaben auf Englisch übersetzt, sie gefragt was sie auf Englisch sagen würde (was sie auch schon nicht konnte weil sie offensichtlich Fragen nicht mal auf Englisch verstanden hat) und dann versucht den Satz mit ihr zusammen mit Händen und Füßen ins Norwegische zu übersetzen. Keine Chance. Die lernts nie.
Am Ende fragte sie mich, ob ich denke sie solle den nächsten Kurs auch noch machen. Sie könne doch jetzt ja eigentlich die Basics...
Ja... neee... also... was sagt man da???????????????????
Aber andererseits war sie privat zwar ein vorlauter unhöflicher Trampel vor dem Herrn aber auch sehr nett und sie hat mir im Einwandererviertel die absolut genialen und günstigen Einkaufsmöglichkeiten gezeigt... hey.
Ihren Kindern (sie ist wieder schwanger) wünsche ich jedenfalls viel Glück und hoffentlich lernen sie in Kindergarten und Schule mehr Norwegisch....

Alles in allem hab ich zwar viel gelernt aber ich hab jetzt richtig Angst vor Kurs a1 Teil 2. Denn der startet bei Lektion 6 des Buches und weil wir dank s.o. in Kurs a1 Teil 1 sehr langsam vorangekommen sind hat der Lehrer die komplette Lektion 5 am letzten Tag durchgepaukt. Jetzt nervts mich total, dass ich wegen diverser uneinsichtiger lernfauler Schlafmützen im alten Kurs sicherlich im Vergleich zu den Leuten gleich im neuen Kurs ein Lern- bzw. Erklärungsdefizit haben werde :-(

Naja mal sehen wies wird....

Dienstag, 13. Mai 2014

Registriert - A1

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So, es ist soweit, ich hab mich registrieren lassen und warte nun auf die Rechnung bzw. Bestätigung dafür in den A1 Norwegischkurs der Folkeuniversitetet aufgenommen zu werden.

Norskkurs nybegynner del 1 (A1), intensiv

Drückt die Daumen, dass das klappt.

Kurs A1 würde am Montag den 19.05. losgehen und bis 05.06. dauern.
Das wäre ziemlich klasse wenn ich da reinkommen würde, dann wäre A1 schon rum bis ich die Woche nach Deutschland flieg.

Und die Tatsache, dass von all den Möglichkeiten einen Kurs zu machen die Volkshochschule den Zuschlag bekommen hat, hat nur begrenzt mit der niedlichen kleinen Eule zu tun :-)

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