Die Diss...

Freitag, 29. Januar 2016

Research in Rio

Hallo ihr lieben.
Heute melde ich mich nicht aus Oslo sondern aus Rio de Janeiro in Brasilien. Ich bin hier für einen Monat mit einem Stipendium um in Rio und Petrópolis Briefe etc. von Stefan Zweig für meine Doktorarbeit zu lesen.
Deswegen wird das hier jetzt auch kein Reise- oder Urlaubsbericht mit vielen tollen Strandfotos (naja vll irgendwann ein oder zwei, wer mehr will muss persönlich gucken kommen) sondern ein Bericht wies hier mit dem Arbeiten so läuft und zwar in der Rubrik „die Diss“ wo dieser Bericht auch hingehört.
Urlaub haben wir auch gemacht, eine Woche bevor mein Arbeitsmonat los ging und ja natürlich sitz ich nicht 24/7 in der Bib sondern bin auch Tourist hier und komme meinen entsprechenden Pflichten nach – was nicht besonders schwer ist, da die Bibliothek nur von Mo-Fr von 10-18 Uhr offen hat.
Ich schau mir also oft morgens vor der Bib was an.
Der Schreibstil der folgenden Tagebuchartigen Einträge erklärt sich daraus, dass ich sie am jeweiligen Tag schreibe während ich in der Bib sitze, also nicht wundern.
Und los:

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21.01.16

Heute war mein erster Tag in der Bibliothek und das war dann schon ein bisschen stressig.
Das Gebäude ist total beeindruckend nur leider komplett von Baugerüsten umgeben.
Und dann fing der kurzzeitige Horror an.
KEINER da (naja fast) spricht Englisch.
Vom Mann weiß ich, dass das daran liegt, dass dort eben nur die Reichen auf Schulen gehen können die gut genug sind um auch Englisch zu unterrichten aber irgendwie dachte ich trotzdem, dass in einer Großstadt die so von Touristen lebt und die Fußball-WM beherbergt hat und sich jetzt für Olympia rüstet ein paar mehr Leute englisch können würden. An so wichtigen Stellen wie der Touristeninformation, dem Fahrkartenschalter, dem Empfang der Bibliothek, der Bank....
Ich war Gott sei Dank so weit vorgewarnt, dass ich wusste, dass ich mich bei den Damen an der Pforte mit meinem Personalausweis anmelden muss und sagen soll, dass ich für [Forschungen] in den [Handschriftenlesesaal] muss. Das hatte ich schön portugiesisch auswendig gelernt.
Die Dame hackt was in ihren Computer und gibt mir eine Schlüsselkarte (ja, eine Plastikkarte mit einer Nummer und einem echten Schlüssel dran). Dank des netten Herrn hinter mir in der Schlange hab ich dann auch erfahren, dass sie wohl zu mir sagte, ich soll meine Sachen einschließen und in den dritten Stock.
Ok
Das kann ja so schwer nicht sein.
Ich also zu den Schließfächern. Brav Laptop und Mappen, Block und Bleistift ausgepackt, Rest weggeschlossen und los.
Erster Security Typ kommt auf mich zu und sagt was. Ich nix verstehen. Nach vielem Hin und Her hab ich dann verstanden, dass ich wohl ein Formular ausfüllen muss auf dem alles aufgeführt (und kontrolliert und hundertmal gestempelt) wird was ich so in den Lesesaal mitnehm. Ok. Nur hat er nicht geblickt, dass ich nicht blick wo ich das Formular bekomme - oder er wusste es auch nicht.
Nächste Station Dame am Drehkreuz. Ok. Wildes gestikulieren und viel zeigen und ja und nein und ok vermittelten mir dann schließlich, dass ich zwar den Laptop, nicht aber seine Schutzhülle und schon gar nicht meine Einschlagmappen für Kopien mit rein nehmen darf.
Also zurück zum Schließfach. und zurück zum Drehkreuz aber haha, ohne Formular kein Durchkommen.
Und endlich endlich hatte irgendjemand irgendwoher jemand aufgetrieben der Englisch sprach. Inzwischen war ich schon kurz davor mich einfach hysterisch lachend oder heulend mitten in der Eingangshalle auf den Fußboden zu setzen.
Die englischsprechende Dame war generell völlig irritiert davon wer ich bin und was ich will (dabei hab ich mich mit Hilfe einer Dame von Archiv schriftlich angemeldet und angekündigt und sogar entsprechende Bestätigungsemails bekommen) aber hat mich brav irgendwohin mitgenommen und mir das Formular gegeben. Sie hat es dann auch noch fast ganz für mich ausgefüllt und ich hätte in dem Moment alles unterschrieben. 
Dann endlich endlich ab in den Lesesaal. Juhuu dachte ich, ab jetzt ist es einfach. Schließlich hatte ich ja den Namen der Dame bei der ich vorsprechen sollte. Die kam dann auch und war völlig misstrauisch wer ich sei und wer mir gesagt hätte ich solle nach ihr fragen.
Das ließ sich klären aber leider war ihr Englisch so schlecht, dass wir zwar kommunizieren konnten aber eher so verzweifelt ein bisschen bis gar nicht.
Eine Ewigkeit später hatte ich ihr dann klar gemacht, dass ich die PORTUGIESISCHE Suchmaschine weder bedienen kann noch brauche weil ich mir alles was ich erst mal brauche schon aufgeschrieben habe und nun nur noch erklärt bekommen muss wie wann wo ich meine Handschriften wohin bestelle um sie dann auch tatsächlich lesen zu können. Für die Kommunikation musste ein weiterer Mitarbeiter zu Hilfe geholt werden und endlich hab ich die üblichen Ausfüllzettel bekommen.
Die Arbeitstische sind doof und die Klimaanlage aus den 70ern ist laut und eiskalt und macht so einen Wind, dass mir meine Handschriften dauernd durch die Gegend fliegen. unfassbar.
Aber dann ging das arbeiten gut voran bis der eine Mitarbeiter Feierabend hatte und eine - Überraschung - des Englischen nicht mächtige Kollegien weitermachen durfte. Aber mit der klappte das mit Händen und Füßen ganz gut.
Ich würde mich ja gar nicht beschweren... mir ist vollkommen klar, dass man schon die Landessprache beherrschen sollte wenn man in ein fremdes Land geht vor allem für längere Zeit und zum Arbeiten und nicht als Tourist. Aber alle haben mir versichert, dass die zumindest in der Bibliothek Englisch sprechen. Sonst wäre ich doch nie hierher gekommen.


22.01.16

In der Bib ging es viel besser.
Perso vorgezeigt.
Die Dame war heute sehr freundlich ABER reichte mir anders als gestern noch einen zusätzlichen Zettel zum Ausfüllen mit Name, Adresse etc. Wofür der nun wieder ist hab ich nicht verstanden. (Musste den auch nie wieder vorzeigen...).
Bin auch kurz erschrocken weil ich meine Adresse hier in Brasilien leider nicht auswendig weiß. Hab dann gefragt «home» und das auch bestätigt bekommen. Soweit so gut, also die norwegische Adresse eingetragen.
Das wiederum sorgte für deutliche Verwirrung weil mein Pass ja deutsch ist.
Also wieder zurück auf Kindergarten-mit-de-Händen-fuchtel-Niveau: Ich = deutsch, Home = Norway.
Ging dann irgendwann auch gut. Yay
Dann völlig problemlos mit meinem Zettelchen durch die Kontrolle.
Wobei diesmal sorgfältig in meinen Block geschaut wurde, mein Laptop aufgeklappt und mein Notizbuch durchgeblättert wurde. Ein Grund mehr mein Zettelchaos im Zaum zu halten...
An der Stelle muss ich dazu sagen, dass ALLE Mitarbeiter vom Sicherheitspersonal, egal ob Security oder die Damen, die die Sachen kontrollieren immer sehr sehr nett sind und es tut mir so unendlich leid, dass ich einfach nicht verstehe was sie so sagen.
Mist, mein Platz von gestern im Handschriftenlesesaal ist besetzt. Der Tisch und der Tisch der für Senioren/Behinderte etc. reserviert ist sind die einzigen beiden Tische im Raum die NICHT so stehen, dass die einzelnen losen leichten Blätter aus denen Briefe der damaligen Zeit nun mal sind vom Wind der uralten Klimaanlagen durch den halben Raum gepustet werden.
Wie gut, dass ich das Schild nicht lesen kann... UPS
Ich sehe es ja ein, dass man in einem Land wie Brasilien die Klimaanlagen in solchen Räumen schon allein deswegen laufen lassen muss, weil sie die Luft trocknen und die armen alten Papiere somit auch schützen. Klar. ABER kühlschrankgroße Monstrositäten aus den 70ern die hier drin halbe Orkane verursachen scheinen mir nicht soooo sinnvoll.
Außerdem muss ich jetzt mal jammern – meinem entzündeten und trockenen Auge tut das auch gar nicht gut :-(
Von meinem momentanen Platz aus kann ich sehen, wie eine große alte Landkarte sich leider an einer Ecke von ihrem Beschwerer befreit hat und nun lustig im Klimaanlagenwind durch die Gegend flattert. Das kann dem Papier auch nicht wirklich gut tun.
Den Text hier schreibe ich übrigens während ich warte.
Man wartet viel im Handschriftenlesesaal.
Es gibt nämlich nur eine/n Mitarbeiter/in am Bestelltisch. Wenn die grad auf Klo oder in der Mittagspause ist und man gerade was bestellen will, Pech gehabt.
Und wenn dann mal jemand da ist und man die Zehntelsekunde abpasst, ihm/ihr seine Bestellzettel auf den Tisch zu werfen, dann wartet man wieder bis der/die Arme losgelaufen ist um die bestellten Dokumente selbst zu holen. In der Zeit kann dann natürlich wieder niemand anderes bestellen.
Und laufen müssen der/die arme Mitarbeiter/in viel....
Man darf nämlich nur drei Dokumente auf einmal bekommen. Also bestellt man seine Dokumente immer im Dreierblock.... ich hab viele Briefe oder sonstige Dokumente die nur eine Seite lang sind... VIELE.
Die Damen in Marbach wissen gar nicht wie gut es ihnen geht mit ihrem Rohrpost- und Aufzugsystem.
Ich bin nicht sicher wo genau „meine“ Handschriften lagern aber ich hoffe auf dem Foto kann man erkennen wie weit und hoch die Mitarbeiter im Ernstfall klettern müssten....
Nach langem Warten kam dann endlich eine supernette englisch sprechende Frau. Ich wollte die Gunst der Stunde nutzen und sie gleich wegen Kopien anhauen.
GESTERN wurde mir nämlich erklärt, wenn ich einen Studentenausweis oder sonstige Bestätigung, dass ich von einer Uni komme vorweisen kann, dürfte ich UMSONST Dokumente digitalisieren lassen die mir dann an meine Mailadresse geschickt würden. ODER ich könnte Handyfotos der Briefe machen.
Ich bin ja fast umgekippt.
Wenn ich daran denke was ich in Marbach für meine paar hart erkämpften Kopien bezahlt habe... buhuuuuu
Ich also heute mit meinem Studentenausweis wedelnd gleich ran an den Speck. Aber die Ernüchterung. Nope, keine PDFs per Mail umsonst sondern 40 Reals pro Seite.
Ist ja irgendwie auch klar, da müssen ja schließlich Leute arbeiten die irgendwie bezahlt werden wollen.
Ok, aber Handyfotos oder mit der Digitalkamera gehen.
Und zwar indem man einen Antrag ausfüllt. Ich muss ein Formular ausfüllen, gerne eins für alle Titel (also erst mal Sammeln). Das geht dann zum Boss. Der checkt ob das mit Autorenrechten und Empfindlichkeit des Papiers etc. Ok geht und dann darf ich knipsen.
Eigentlich wäre denen am liebsten, dass man das am Ende des Forschungsaufenthaltes macht aber die Dame sagte selbst, viele Forscher kommen dann in großen Stress weil es viel Zeit braucht das zu machen.
Sie meinte, es sei zwar nicht so vorgesehen, aber sie würde mir auch dazu raten, so nen Zettel 1x pro Woche abzugeben. Wenn der Zettel abgegeben ist und der Boss das kontrolliert hat muss ich jedes einzelne Dokument nochmal bestellen und dann darf ich die Aufnahemn machen.
Mir wird – wie in Marbach – ganz anders wenn ich daran denke wieviel Quadratmeter Regenwald durch die tausend Bestellzettel mit X Durchschlägen sterben mussten.
Bei meiner ersten Bestellung hat sich die nette Dame aber dann auch ganz doll gefreut, dass ich wegen Stefan Zweig hier bin und mir gleich erzählt, dass sie Grand Budapest Hotel ganz ganz toll findet.
Das ist zwar kein hundertprozentiger Treffer aber close enough, dass ich da mal nicht angefangen mit Klugscheißen ;-)
Leider war sie wohl nur die Mittagspausenvertretung. Jetzt ist die gleiche Dame wie gestern da.
Die ist auch supernett aber wir verunsichern uns gegenseitig total weil sie eben kein Englisch spricht und meine zehn auswendig gelernten Worte Portugiesisch einfach nicht reichen.
Schweigen, Nicken, Lächeln, mit den Händen fuchteln... irgendwie geht es.
Und sie macht intuitiv viel richtig.
Zum Beispiel bringt sie mir automatisch schon das nächste Dokument wenn bei denen im System ein Fehler ist, so dass ich immer drei Files auf dem Tisch liegen hab obwohl ich nicht explizit die drei bestellt hab – süß. Da hat wohl jemand der meinetwegen SEHR viel laufen muss erfasst, dass ich einfach die Dokumente einer Sammlung von 1-X durchackere.
Und sie zwang einen doof aussehenden Typ der sich an meinen Tisch gesetzt hatte, sich an einen anderen Tisch zu setzen damit ich platz hab. Sehr norwegisch.
Die Tische – wie auf dem Foto zu erkennen – sind eh kreuzblöd.
Wer kommt denn auf die Idee in so einen Lesesaal runde Tische zu stellen. Es ist praktisch unmöglich Laptop, Schreibzeug und Dokumente nebeneinander liegen zu haben. Dauernd ist man am rumschieben und Tetris spielen.
Und nein es sind natürlich keine herrlichen Bürostühle mit Rollen dran. Nein, hier gibt es rückenmordende Ungetüme mit völlig durchgesessenem blauem Lederbezug.
AUA
Auch in anderer Beziehung nehmen die es hier nicht so streng wie in Marbach.
Offensichtlich dürfen auch ganze Familien mit den Forschern mit rein... Neben mir sitzt eine Dame mit ihrer Mutter, ihrem Mann und ihrem maximal 2jährigen Sohn der NATÜRLICH lieber spielen will. Außerdem photographiert sie mehr ihr Kind mit dem Handy als in dem Manuskript vor sich zu lesen – oder sie ist klug und tut nur so als ob sie das Kind knipst weil sie kein Unidokument hat... wer weiß.
Jedenfalls: Rumschreiende Kinder, kein Problem... naja wird ja auch fast vom Klimaanlagenlärm übertönt.
Dann kommen auch ständig Touristen mit und ohne Führung rein. Die dürfen zwar nicht hinters Absperrgitter an unsere Tische aber das Absperrgitter ist natürlich der Hammer. Jedes Kind muss mal dran rütteln, das klappert so schön.
Abartig auf wie vielen Touristenfotos man so drauf sein wird... so eine ganze Reisegruppe im Rücken zu haben ist echt ne Nummer für sich...

Was mach ich nur morgen während ich warte.
Bücher darf ich hier nicht mit rein nehmen, Wi-Fi gibt es nicht... Waaaaaaa


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Das hier ist übrigens die wunderschöne Treppe hoch in den dritten Stock wo der Handschriftenlesesaal ist - die darf ich nur leider nie benutzen weil ich mit meinen Sachen immer durch ein kompliziertes Kontroll- und Schleusensystem muss und dann den blöden langweiligen Aufzug hinter der Treppe nehmen muss :-(


25.01.16

Ok, das mit der Frage für „morgen“ hatte sich erledigt weil trotz anders lautender Öffnungszeiten auf der Homepage der Handschriftenlesesaal auch Samstags zu hat. Jippie. Welche Freude das war, 45 Minuten mit dem schweren Rucksack umsonst durch die Hitze gelaufen zu sein....

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(Zuckerhut)

Quatsch, es war superschön im Sonnenschein am Strand lang zu laufen nur hätte ich das lieber ohne Rucksack und mit anderem Ziel gemacht ;)

Hab ich am Wochenende eben Tourist gespielt und Stadtteile und Museen besichtigt. Dabei auch „aus Versehen“ das Hotel gefunden in dem Stefan Zweig gewohnt hat. Fan Girl spielen hat nur leider nicht geklappt weil die dort Arbeitenden leider a) keine Ahnung hatten wer das war und b) nicht wussten, dass der dort mal gewohnt hat. Ein sehr sehr netter Page mit leidlichen Englisch war aber sehr hilfsbereit (aka gelangweilt vom an der Tür stehen) und hat mir random ein paar Suiten gezeigt. Er bestand darauf, dass das Mobiliar original seit der Hotelgründung sei...
Leider gibt es keine Gästebücher oder sonstige Aufzeichnungen aus den 40ern aber er hat ungefähr 10x gefragt ob ich nicht ihre frühesten Gästebücher sehen wollen würde – die wären von 1950 von der Fußballweltmeisterschaft. Da hätten viele berühmte Fußballer dort gewohnt....
:-)
Naja fast. Aber immerhin, sehr bemüht!

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Nun jetzt heute, gleich neuer Organerv in der Bib.
Ich hab mir jetzt ganz brav ein Wörterbuch Deutsch-Portugiesisch gekauft, nicht nur der besseren Kommunikation mit den Mitarbeitern wegen, sondern auch, weil bei den Dokumenten die ich lesen muss auch viele Verträge etc. auf Portugiesisch dabei sind. Die sind zwar nicht eigentlich wichtig für meine Diss und ich könnte die auch eigentlich sein lassen, aber es wäre doch spannend nicht nur grob, sondern genau zu wissen, was drin steht.
Tja, nur leider hat die an der Pforte Aufstand gemacht weil das Wörterbuch nicht auf meinem kleinen Erlaubniszettel steht, was ich alles mit rein nehmen darf.
Und wieder war niemand da der mir den einfachen Fakt, dass ich das Buch zurücklegen muss, reingehen muss, mir erlauben lassen muss (mit Unterschrift und Stempel und allem) das Buch mitzunehmen, wieder zurück zu Schließfach muss, Buch holen, Erlaubniszettel vorzeige und dann erst damit rein darf. Das klingt für sich so einfach und ist auch total logisch aber wenn man es eben nicht weiß :(
Aber jetzt ist mein kleines Wörterbuch mit drin und yay, weiter geht es.
Oder eben nicht. Gerade zwei Signaturen bekommen die ich nicht bestellt habe. Statt I-45,07,055 und I-45,07,057 hab ich I-45,10,055/057 bekommen. Das ist schon das eine oder andere mal vorgekommen wenn was von der 7er-Reihe in die 10er Reihe transferiert wurde.
ABER
Diesmal wurde es halt nicht transferiert obwohl die nette Dame (die kein englisch spricht) mir ganz doll versichert hat, dass hinten im Archiv steht, es sei nur transferiert worden.
Nach viel Hände und Füße wackeln und im Onlinekatalog zeigen hab ich es dann geschafft ihr klar zu machen, dass ich zwei Verträge über Autorenrechte haben wollte aber stattdessen zwei Kopien handschriftlicher Briefe der Ex Frau von Zweig bekommen habe.
Ich mein, das war auch cool und interessant was da drin stand und die Chancen, dass ich das selbst gefunden hätte sind bei Null – aber es sind nun mal nicht die Verträge die ich haben wollte ;)
An dieser Stelle hörte die Kommunikationsfähigkeit auf beiden Seiten auf und eine weitere Mitarbeiterin wurde hinzu gebeten die ganz niedlich ist und tolles Englisch spricht und immer mit einer Schürze rumläuft, was mir sagt, dass sie wohl eigentlich in der Konservierungsabteilung arbeitet.
Die beiden sind dann abgezogen und haben eine Weile rumgesucht. Ergebnis:
Da gibt es wohl ein paar Fehler im System. Das sei total Veraltet. Hoppla, das kenne ich doch noch aus Marbach, dass ich im Prinzip während ich mich durch den Katalog arbeite die Fehler darin verbessere * ggg *
Hab das dann aber nicht auf sich beruhen lassen und gefragt, ob das was ich eigentlich wollte, nämlich die Verträge, denn trotzdem noch irgendwo sind oder ob die gar nicht existieren... die liebe Mitarbeiterin ist nochmal suchen gegangen aber statt 07,55/57 so zu finden wie ichs wollte hat sie nur entdeckt, dass da noch mehr fehlt. Allein auf die Schnelle jetzt gibt’s noch mindestens 5 solche Fälle auf die ich dann sicher demnächst stoßen werde. Es tut ihr ganz arg leid und sie meint sie suchen auf jeden Fall weiter nach den vermissten Signaturen weil wir alle zusammen das Problem lösen müssen.
Die sind so süß hier!
Nur sind jetzt plötzlich alle Mitarbeiter weg – vielleicht in Mittagspause, vielleicht auf der Suche nach meinen Signaturen, vielleicht sonst wo – und niemand kann mehr was bestellen.
Heute ist nämlich Besucherrekort. Es arbeiten mit mir ganze 6 Leute auf einmal im Handschriftenlesesaal. Wir hatten das schon mit jeder kann immer nur 3 Sachen auf einmal am Tisch haben... gut, dass fast alle anderen dicke Bücher lesen und nicht Brieflein so wie ich ;)
Trotzdem muss man wirklich lange warten heute.

Waaaa, der Typ neben mir hat einen KUGELSCHREIBER!!! Skandal!!!!!

Und ich hab gerade freudig einen Kasten entdeckt, in dem Bleistifte, Einmalhandschuhe und * Trommelwirbel * Leselupen verstaut sind. Juhuuuu. Die werd ich brauchen sobald es an die richtigen Handschriften geht. Das ist auch was das in Marbach ganz arg fehlt. Ich mein ich hab ja Glück und der Herr Zweig hat eine relativ deutliche ( haha …. ok, deutlicher als andere zumindest) Handschrift und schreibt recht groß, aber manchmal wird ihm der Platz auf der Postkarte halt zu eng und dafür oder zum Datum auf dem Poststempel lesen kann so eine Lupe seeeehr vorteilhaft sein.
Muss mir dringend selbst eine anschaffen vor Marbach im Mai.
Man wird ja auch nicht jünger ;)



26.01.16

Am Wochenende soll es nach Petropolis gehen * freu *
Deshalb hab ich heute versucht ein Busticket nach Petropolis zu kaufen. Laut Internet, null freie Plätze für Freitag den ganzen Tag. Aber JEDER sagte mir, nein nein, geh einfach zum Busbahnhof, man bekommt immer ein Ticket.
In der Ticketbox in Einkaufszentrum neben an sagte mir der Herr dann, man könne die Tickets eh nur am Busbahnhof kaufen. Ja dann.
Über Airbnb bei einer Unterkunft angefragt die sehr nett klang. Bei nem Pärchen das zwei Zimmer vermietet und in einem wohnt schon ein deutscher Doktorand der Physik (was auch immer der in Petropolis forscht) und am Samstag gibt es Gulasch. Ja dann ;) Hoffen wir mal, dass die meine Anfrage annehmen aber es klang sehr nett.
Ich freu mich schon so auf Petropolis :-)

In der Bib gabs mal wieder Wartezeit am Einlass. Aus irgend einem Grund den mir natürlich niemand erklären konnte hat es heute ewig gebraucht, bis sie meine Passdaten ins System gehackt hatten und am Ende saßen drei Damen ratlos guckend vor dem PC. Wie auch immer, bin drin, keine Ahnung was los war.

Eine der Damen, die hier die Führungen machen meinte zu mir, es gäbe 1x am Tag eine englische Führung aber man müsse sich anmelden. Ich möchte die auf jeden Fall noch machen weil ich den Rest des Hauses hier schon auch noch gerne sehen würde.
Also bin ich zum Schalter für die Führungen getappt und hab in meinen besten drei Brocken Portugiesisch meinen Wunsch nach einer englischsprachigen Führung vorgetragen. Nein, gibt’s heute nicht. Morgen? Nein, die ganze Woche nicht. Aha... Nächste Woche? Nein gar nicht weil ich die einzige sei.... Ja nee is klar.
Da ist doch was faul dachte ich mir. Ich mir also den nächstbesten Typ der hier die Führungen macht geschnappt als ich zufällig wieder eine Gruppe im Rücken hatte und gefragt ob das denn stimmt.
Der arme Kerl war völlig verwirrt und meinte, nein, also ja also heute gäbe es keine englische Führung, das stimme, aber die anderen Tage auf jeden Fall. Ich soll nachher nochmal kommen und mich anmelden. Der Typ unten spräche nur kein Englisch und würde deshalb allen sagen es gäbe keine englische Führung. - WTF? - Was ist das denn bitte für eine Logik???

Jetzt sitze ich wieder hier und warte und bin sooooo müde. Ich kann einfach nicht gut schlafen selbst wenn nachts um vier mal kein Karnevalswagen unter dem Fenster vorbei fährt und laute Musik macht. Es ist einfach so warm (26-28 Grad nachts) und die Moskitos fressen mich auf!

Heute morgen war btw die eine ganz liebe total schüchterne Dame die englisch spricht und mir letztes Mal das mit dem Digitalisieren erklärt hat hier. Die ist so süß. Ich hab mich bei ihr entschuldigt weil sie meinetwegen so viel laufen muss und sie meinte, sie hätte gleich als sie mich gesehen hat schon ihren Boss gefragt ob sie mir nicht einfach einen ganzen Stapel hinlegen darf weil ich die Katalogtreffer doch offensichtlich von 1-X durchgehe und da ja auch relativ schnell bin. So lieb von ihr. Das würde uns beiden sehr helfen. Wenn es nur so einzelne Seiten sind hat die sich ja kaum hingesetzt wenn ich sie schon wieder losschicke. Aber nein, drei Dokumente auf einmal. Das wir ein Spaß beim Fotografieren. Ich muss unbedingt schauen, dass ich diese Woche noch einen Schwung weg knipsen kann.
Ich würde auch gerne mal wissen, was die Brasilianer so zu Mittagessen. Wenn ich raten müsste: In Knoblauch getränkte Maiskoblen. Anders ist nicht zu erklären, dass man um die Mittagszeit rum hier nicht aufs Klo gehen kann. JEDES Waschbecken ist besetzt mit zähneputzenden und Zahnseide schwingenden Mitarbeiterinnen – Nachschminken natürlich inklusive....
Ich nehm mir immer Kekse mit weil ich mich noch nicht getraut hab auszuprobieren ob ich in der Mittagspause raus darf.
Muss ich meine Schlüsselkarte abgeben und alles mitnehmen und mich nachher wieder neu anmelden? Oder darf ich – unwahrscheinlich – die Schlüsselkarte mit raus nehmen? Oder oder oder.

27.01.16

So ein niedlicher Moment heute. Normal gehen mir die ganzen Touristen am Absperrband ja schon auf die Nerven aber heute hats mich soooo gefreut. Eine Mutter kam mit ihrer Tochter rein. Ich tippe mal auf etwas zwischen 10 und 13 Jahre. Total aufgestyled und hergerichtet wie ein Minimodel was mich ja bei Kids in dem Alter total nervt. Ich hatte schon halb die Augen verdreht weil ich dachte, gleicht holt sie ihren Selfiestick raus aber nein. Alles gekünstelte ist sozusagen von ihr abgefallen als sie in den Raum geschaut hat. Der Mund ist ihr offen stehen geblieben vor Bewunderung und Freude über all die Bücher. Das hat mich fast zu Tränen gerührt wie die Kleine so beeindruckt war :-)


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Ist ja auch beeindruckend.
Ich sitz an den runden Tischen vor dem nochmal abgetrennten Mitarbeiterbereich.

28.01.16

Yay, ich hab Bustickets.
Über eine andere Homepage und über den Account meines Mitbewohners gekauft – weil ich dort keinen Account erstellen konnte. Zwar gibt es (auf portugiesisch) den Knopf „Als Tourist anmelden“ der einen zu einem Formular führt, das (natürlich auf Portugiesisch) deine Daten abfragt aber irgendwie hab ich die die Bestätigungsmail erhalten.
Wie auch immer, bis jetzt ist der Bus fast leer und ich fahre Freitag nach Petrópolis :-)
Die WG mit dem Samstags-Gulasch hat mich auch angenommen und wenn ich Glück hab und das Tennisspiel rechtzeitig aus ist werd ich sogar vom Busbahnhof abgeholt.

In der Bib dann: Öfter mal was neues.
Am Empfang eine Gruppe völlig hilfloser asiatisch aussehender Masterstudenten der Universität von Sydney. Die haben natürlich noch weniger Berührungen mit Portugiesisch als ich und konnten in keiner Form vermitteln, dass sie weder die Bib anschauen, noch forschen wollten, sondern für ihr Masterprojekt eine Umfrage machen wollen.
Mir haben sie dann auch gleich so einen Zettel in die Hand gedrückt.
Das Übrliche: Alter, Abschluss, momentaner Beruf bzw. Studium.
Wenn man im Ausland studieren wollen würde, wo und warum? Was einem am Wichtigsten ist beim Auslandsstudium. Ob man Unis in Sydney kennt. Was man befürchten würde wenn man ein Auslandsstudium in Australien machen würde.
Etc etc etc
Was auch immer das für ein Studiengang und vor allem für eine Uni ist die für so ein Masterprojekt 5 Studenten ohne Sprachkenntnisse nach Brasilien schickt.
Hab den Zettel dann auch brav ausgefüllt und ihnen erklärt was sie machen müssen um wenigstens einen Schließfachschlüssel zu bekommen.
Yay
Manche sind hier tatsächlich noch aufgeschmissener als ich ;-)
Außerdem wurde ich heute bei meiner üblichen Anmeldung mit dem Reisepass noch mittels einer vorher noch nie dagewesenen Webcam photographiert und ich bin jetzt stolze Besitzerin einer wuuuuuunderschönen Plastikkarte mit einem ominösen Strichcode und einem völlig verschwitzten Foto von mir drauf.
ANGEBLICH brauch ich ab morgen dann nur noch die Plastikkarte vorzeigen statt wie bisher mit meinem Reisepass zu wedeln und einen Zettel mit meiner Adresse auszufüllen.
Wir werden sehen.
Ich werd am Montag zur Sicherheit auf jeden Fall die Karte UND den Pass mitnehmen. Nicht, dass ich 30 Minuten durch die sengende Sonne laufe, nur um dann wieder heim zu müssen weil mit der Plastikkarte was nicht klappt.

Ach so ja, was mach ich eigentlich in Petrópolis?
Freitag bis Sonntag hat die Casa Stefan Zweig, sein ehemaliges Wohnhaus, in Petropolis geöffnet. Das ist heute eine Art Gedenkstätte und Museum nicht nur für Zweig sondern auch für andere Exilautoren die nach Brasilien gegangen sind. Außerdem befinden sich dort Videos, Tonaufzeichnungen, Briefe und Dokumente von ihm. Seine Hausbibliothek hat er der Biblithek Petropolis vermacht und auch sein Grab ist da.
Ich hoffe, dass ich alles durchgesehen bekomme jetzt am Wochenende und trotzdem noch Zeit finde, mir die Museen etc. in Petropolis anzuschauen, die wir letzte Woche nicht gesehen haben als wir privat da waren.
Petropolis ist ein wunderschönes Städtchen und sicherlich noch schöner wenn es nicht regnet.

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Also dann bis dann und schneit mir nicht völlig ein zu Hause :-)

Freitag, 30. Januar 2015

Schneeengel und Gründe zu feiern

Hei hei,
schaut mal:

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Das hab ich nicht mehr gemacht seit ich ein Kind war :-)
Neulich Nacht beim Heimkommen lag auf dem Parkplatz so viel frischer Schnee, das war einfach zu verführerisch.

Es ist nicht so kalt wie letztes Jahr um die Zeit als ich den Mann besucht hab und es liegt auch nicht so viel Schnee. Es gibt immer wieder mal nen Tag knapp über 0 Grad und dann taut der Schnee unten in der Stadt ein bisschen weg - was tödlich gefährlich ist weils spätestens eine Nacht später wieder überfriert...
Oben bei mir bei der Arbeit liegt viel viel viel mehr Schnee.
Witzig was die paar Höhenmeter hier ausmachen.
Man kommt über den geräumten Pakrplatz und bei Schichtende versinkt man bis weit übers Knie in frisch gefallenem Schnee.
Das wäre auch alles ganz ganz toll wenn der steile Weg von der T-Bane Station runter zur Arbeit nicht entweder spiegelglatt gefroren oder ein Rodlerparadies wäre.
Aber ich hab ja Spikes.
Letztes We allerdings ist über Nacht oben aufm Berg so viel Schnee gefallen, dass die T-Bane gar nicht fahren konnte (hallo, ich dachte sowas passiert in Norwegen nicht) und ich mim Taxi zur Arbeit musste.
Tja
Soviel zum Wetter.
Faszinierenderweise mag ichs. Es ist so viel schöner als deutscher Winter. Es ist irgendwie so wie früher als ich Kind war und es genug Schnee zum Schlittenfahren gab :-)
Und selbst der Schneematsch in der Stadt wirkt nicht ganz so grau.

Nur mim Schneeräumen haben die Norweger es so gar nicht. Also wirklich GARNICHT. Es bleibt einfach alles liegen auf den Gehwegen. Damit muss man leben... mit der 10cm dicken Eisschicht aus festgetretenem Schnee ;-)

Aber was ich eigentlich noch erzählen wollte, unsere Feiergründe:

1) Der Mann ist jetzt ganz echter richtiger Professor.
Also war er vorher schon. Associated Professor. Jetzt Professor.
Den Unterschied kennt eigentlich niemand und es ändert sich außer dem Türschild auch nix aber hey, * feier *
:-)

2) Ich hab meinen Archivaufenthalt fast unter Dach und Fach.
Noch Ende letzten Jahres hab ich ein einmonatiges Graduiertenstipendium fürs Literaturarchiv in Marbach bekommen, welches ich im Laufe des Jahres 2015 nehmen muss.
Weil ich auch hier in Oslo noch Prüfungen hab schien mir Juni 2015 sehr gut passend - jetzt müssen nur noch letzte Schwierigkeiten mit dem Collegienhaus in Marbach wo ich wohnen werde aus dem Weg geräumt werden und dann kann im Juni fein geforscht werden :-)

Dienstag, 29. April 2014

Die nächste...

....Stipendienbewerbung ist weg *aufatme*

Um das hier geht's:
http://www.dla-marbach.de/service/stipendien/udo_keller_stipendium/index.html

Ein Stipendium für einen viermonatigen Archivaufenthalt in Marbach.
Yay
Das wär so geil wenn das klappen würde.
Damit wäre einer von den fünf nötigen Archivaufebthalten mal finanziert.

Gerade noch rechtzeitig btw...
Morgen wäre Einsendeschluss für die Bewerbung gewesen und an wem lags mal wieder?
Nein, nicht an mir, ich hatte die Bewerbung schon seit vier Wochen fertig aber man darf den Damen und Herren Dozenten ja bis zum letzten Tag in Sachen Gutachten hinterherrennen.
Vorhin um halb sechs kam das Gutachten meiner Doktormutter an nachdem ich mehrere Mail in den letzten Wochen geschrieben und heute verzweifelt mit ihrer Assistentin telefoniert hab.
Puh

Die arme liebe beste Assistentin, der bau ich demnächst mal ein Denkmal (hey, da hab ich nen Ohrwurm) - oder noch besser, Frau K. sollte ihr eins bauen ;-)

Von Cusanus bekomm ich Mitte/Ende Mai Bescheid, wie lange die Marbachleute brauchen weiß ich nicht. Also nicht aufhören mit Daumen drücken gell ;-)

So und jetzt geh ich mal Koffer packen. Morgen geht's los *hüpf*

Donnerstag, 24. April 2014

Gutachten vom Superprof

Tadaaaaaa, das erste von zwei Gutachten ist da und auch wenn ich keinen Vergleich hab so liest sich das ganze doch so als wär ich KLUK :-)

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich das von Frau Daza beantragte Stipendium zur Finanzierung eines Forschungsaufenthaltes in Marbach zur Sichtung des Teilnachlasses von Stefan Zweig nachdrücklich zur Förderung empfehlen. [...] Während die Arbeit selbst primär in der Literaturwissenschaft angesiedelt ist, ist das Projekt – mit dem Hintergrund in der Geschichtswissenschaft und dem Aspekt der Religionswahrnehmung – für eine kulturwissenschaftliche Religionsforschung äußerst relevant und aktuell. [...] Detaillierte Fallstudien zu den Dynamiken und Interferenzen zwischen literarischer Tätigkeit, religiösen Entwicklungen und avantgardistischen Bewegungen fehlen jedoch bislang – nicht zuletzt, weil hier primär die Literaturwissenschaft sowie eine breit angelegte historische Sichtung der Konstellationen gefragt ist. Zweig als Schnittstelle eines Netzwerks von Protagonisten und Illustratoren europaeischer Religionsgeschichte – etwa Steiner, Rolland, Rodin -, die für sehr heterogene Religionsverständnisse stehen, ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für eine solche Studie. Frau Dazas Ansatz zeugt von ihrer literaturwissenschaftlichen wie auch (kultur-)historischen Kompetenz, und entsprechend ist ihr Projekt machbar und erfolgversprechend konzipiert. Aus meinen Gesprächen mit Frau Daza kann ich bestätigen, dass alle wesentlichen Vorarbeiten für eine zielführende Sichtung der Archivmaterialien geleistet sind. Die Ergebnisse – sowohl zu Zweig selbst, wie auch, zur damaligen Debattenlage um „Religion und Moderne“ werden ohne Zweifel für eine ganze Reihe von Disziplinen von großem Interesse sein.

Mit freundlichen Grüßen,
Superprof


:-)
Wenn Frau K jetzt noch ihr Gutachten schickt kann die Bewerbung endlich weg - Abgabetermin ist ja nur der 30.4. ...

Montag, 7. April 2014

Gutachtergespräch I. + II.

Gespräch 1. ist morgen.

Bitte um 9:30 morgen früh die Daumen drücken.

Da muss ich bei der Hochschulgemeinde antanzen um das hoffentlich positive Gutachte derselben einholen.
Ca. 90 Minuten soll ich für das Gespräch einplanen und ich hab keinen schimmer über was die reden/fragen wollen.
Vermutlich über mein kirchliches und soziales Engagement und sowieso und überhaupt ob ich in deren Schubladen passe...

Gespräch 2. ist übermorgen.

Um 15 Uhr in München.
Dort steht/sitz ich dann einem Gutachter der Stiftung gegenüber und worüber der mit mir reden will hab ich auch keinen Schimmer.
Frau Doktor Afrika sagt, die befragen einen da zum Projekt, zur Stiftung, zur Person und dann gibts irgendwie noch eine Art Gruppengespräch wo man zu zweit rein muss und der Gutachter dann über meistens aktuelle (politische) Ereignisse diskutieren will...

Ich bin nervös ohne Ende.
Solche Situationen hasse ich auf die man sich so nicht vorbereiten und die man so nicht planen kann.
Ich mein klar kann ich mich angemessen benehmen, kleiden etc aber wenn denen mein Gesicht nicht passt oder die über was reden wollen zu dem ich einfach nichts zu sagen hab oder irgendjemand mim falschen Fuß aufgestanden ist dann hab ich Pech gehabt.

Was mit neben der Unplanbarkeit zu schaffen macht ist die Tatsache, dass wenn ich jetzt scheitere und das Stipendium nicht bekommen ich scheitere weil ICH aus welchen Gründen auch immer nicht gut genug war und nicht meine Noten, mein Projekt oder meine Hochschulgutachten...

*Fingernägel knabber*

Freitag, 28. März 2014

Terminchaos

Args, das ist auch wieder so ne Manu-Nummer.
Ein Tag nachdem ich gejammert hab, dass es noch nix Neues von Cusanus gibt kommt der Termin.

Mittwoch, 9. April 2014 um 15:00 Uhr
in die Katholische Hochschulgemeinde an der LMU (Leo 11)


Args
Wie nervig ist das denn?
Gut irgendwie ist es besser als deswegen wieder nach Deutschland fliegen und es ist nicht während ich bei der Frühlingsakademie oder in Ulm bin aber ganz günstig ist der Termin auch nicht.
Eigentlich hätte ich arbeiten müssen an dem Tag UND ich wollte meine Abschiedsfeier bei der Arbeit an dem Abend machen.
Da hatten schon fast alle zugesagt und jetzt nerv ich wieder alle mit verschieben und hin und her und blaaaaa.

(Apropos verschieben, die Katzen können doch nicht schon So zum Doppel-M. Klar bin ich froh die Miezen noch länger knuffeln zu können aber ich hasse dieses Terminchaos. Oh Gott und das geht noch nen Monat so *versteck*)

Ach ja und die Katholiken zahlen das Zugticket nur wenn man ein Härtefall ist - sprich einen Bafö-Bescheid über Höchstförderung vorlegen kann... ja nee ist klar, wann hab ich nochmal das letzte Bafög bekommen?????
Hab jetzt mal ganz lieb gefragt obs nicht noch ne andere Möglichkeit gibt. Die Tatsache, dass ich von nem Minijob lebe sollte einem Verein der auf Nächstenliebe pocht doch was bedeuten...

Dienstag, 18. März 2014

Runde 2

BÄM

Mail von den Katholiken:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Bewerberinnen und Bewerber,

vielen Dank für Ihr Interesse an einem Promotionsstipendium des Cusanuswerks. Nach der Durchsicht aller Unterlagen kann ich Ihnen heute mitteilen, dass Sie zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Auswahlverfahrens "Promotion 2/2014“ gehören.


So, das wäre jetzt eigentlich ein Grund zur Freude wenn, ja wenn das nicht ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt enorme Terminschwierigkeiten mit sich bringen würde.

Denn nun steht zum einen ein Gespräch mit dem Hochschulpfarrer an zu welchem ich bis 20.3. Kontakt aufgenommen haben muss.

Und das eigentlich Schlimme. Ich werde zu einem Kolloquientermin den DIE mir mitteilen werden irgendwann zwischen dem 31.3. und dem 1.5. nach Bonn müssen.

Raaaaaaaa. Ja is klar, dass die Nachricht jetzt einen Tag NACHDEM ich meinen Flug gebucht hab kommt.

Vll vll fügt sich ja alles ganz geschickt aber die Wochen vor der Abreise sind so dermaßen voll mit Terminen und für das Gespräch nach Bonn fliegen fänd ich jetzt nicht so prickelnd....

Drückt die Daumen dass sich alles finden und fügen wird!

Und wenn ihr eh schon am Daumen drücken seid, hierauf werde ich mich auch bewerben:
http://www.dla-marbach.de/dla/direktion/magg/stipendienprogramm/udo_keller_stipendium/index.html

Also bitte gleich weiter drücken :-)

Und jetzt find ich mal raus wer hier überhaupt Hochschulpfarrer ist :(

Freitag, 14. Februar 2014

Emailpost und Motivationsschreiben im doppelten Wortsinne

So, Post vom Cusanuswerk:

Liebe Frau Daza,

Ihre Bewerbung um Promotionsförderung liegt mir fristgerecht und vollständig vor.

Mit freundlichen Grüßen


Ooook, immerhin das. Meine größte Sorge bei sowas (abgesehen von dem Stress) ist ja immer Formular XY falsch ausgefüllt zu haben oder mich durch ne falsche Reihenfolge beim hochladen/zusammenheften etc. in mehrerlei Hinsicht zu disqualifizieren ;)

Weiter Daumendrücken. Ich will in die nächste Runde!

Und dann noch was... da flatterte über den Uniserver die Einladung zu einer dieser Frühlingsakademien rein... als Studi war ich bei sowas ja nie und auch die Mail wollt ich einfach löschen... dann les ich den Betreff :
""Evolution der Religion oder Religion der Evolution" ...
hmmm
Also naja, eeeeeiiiiiigentlich nicht so ganz mein Thema und eeeeiiiigentlich auch nicht so ganz meine Zeit aaaaaaaaaaber ich will ja auf lange Sicht in Oslo an diesen einen Sonderforschungsbereich über Bedeutungswandlung von Religion in der Moderne andocken (oder zumindest Kontakt mit Leuten die da drin sind haben weil spannend....) weil ja immerhin *hüstel* ein Kapitel meiner Diss sich darum dreht... wäre schon schick, auch weil man sich dann beim DAAD bewerben könnte.
Aber psssssst....
So.
Jetzt bin ich nun aber wahrlich keine Religionswissenschaftlerin.
Also dachte ich so bei mir, hey, was kann es schon schaden. Gehste zu dem Workshopdings hin. Das kann man dann nachher in den Lebenslauf packen und vll ist es ja sogar spannend und wenn nicht weis ich wenigstens wie sowas abläuft.
Also war ich schon fast ganz entspannt und ohne Druck dabei mein gefordertes 500 Wörter langes Motivationsschreiben zu tippen als ich doch noch mal ganz nach unten gescrollt hab...
IIIIIIIkkkkkkssssssss
Genau DER nette oslolesische Religionswissenschaftlerprof mit dem ich geredet hab und in dessen SFB ich will und der mein Mentor werden soll kommt dahin und trägt einen Tag lang vor bzw leitet einen Tag die Diskussion.
Args
Hätte ich das mal nur nicht gelesen...
Denn jetzt geht natürlich Ferminas Gedankenkarussell los:
"Jetzt muss ich ja hin und es wäre total dämlich nicht hin zu gehen weil wenns schon thematisch nicht spannend ist zeigt man wenigstens Präsenz oder kann abends bei nem Bier quatschen aber ich trau mich jetzt nicht mehr weil wenn ich mich durch irgendwas und seis nur ein falsches Motivationsschreiben blamier dann findet der mich doof und will nimmer mein Mentor werden und aaaa und miiii und *pliens*"
und ja ohne Punkt und Komma und immer im Kreis und ja ich könnt mich selbst schlagen dafür - auch dass ich jetzt im Blog jammre anstatt das Motivationsschreiben zu schreiben...


Dabei ist der oslolesische Prof so lieb, der hat doch mein Exposé bekommen und folgendermaßen kommentiert:

Liebe Fermina,

jetzt bin ich endlich dazu gekommen, den Antrag zu lesen - spannendes Projekt und sehr ueberzeugend! Ich druecke die Daumen, dass es klappt. [...]
Wenn es aus Oslo noch eine Bestaetigung o.æ. braucht kann ich mich natuerlich gern darum kuemmern. Ich habe mich inzwischen auch nach Møglichkeiten, die eine solche Mentor-anbindung mit sich bringt, erkundigt [...]
Melde Dich gern, wenn Du in Oslo bist, dann kønnen wir unser Gespræch ja fortsetzen.

Herzliche Gruesse
Superprof


*tanz*
HA großer alter Mann, friss das! Von wegen ich hab keine Fragestellung und mimimimi und will nur promovieren weil mir nix besseres einfällt.
Ätschbäääääätsch
Mein Projekt ist spannend UND überzeugen ;-P
*Nase reck*

So, und jetzt Arschbacken zusammen, ein motiviertes Motivationsschreiben geschrieben und mit Superprof ein Bier getrunken - weil nämlich!

*selbst tret*

Dienstag, 4. Februar 2014

Phewwww

So gestern hab ich mich dann nach langem Ringen mit mir selbst doch dazu getreten der Frau Prof. K zu mailen ob sie mein Gutachten schon an Cusanus geschickt hat.
Immerhin ist morgen Einsendeschluss und ich bin ein wenig nervös geworden.
Ihre Antwort, ausführlich wie immer:

Nein, nein, alles klar.
DK


:-)

Phewwww

Damit ist alles beisammen und eingeschickt - außer meiner neuen Immatrikulationsbescheinigung.
Aber die darf ich nachreichen, denn es ist ja nicht meine Schuld, dass der Bearbeitungsvorgang hier an der Uni noch läuft.
Jihaaaa
Jetzt endgültig: done

Sonntag, 2. Februar 2014

SIE IST WEG...

... naja fast.

Meine erste Bewerbung um ein Stipendium ist zu 90% abgeschickt.
Bzw. hochgeladen.
Die Katholiken sind nämlich unfassbar fortschrittlich und man kann/muss ALLE Dokumente als PDF hochladen.
Spart Porto könnte man jetzt denken aber wenn man weder Drucker noch Scanner besitzt zahlt man im Copyshop ganz schön viel bis man die PDF Dokumente ausgedruckt, unterschrieben und wieder eingescannt hat.
Naja aber finds trotzdem gut weil so alles beisammen ist, die Post nix verlieren kann und so weiter.

UND ich bin sogar noch WEIT vor Bewerbungsschluss. Der ist nämlich am 5.2. um 12 Uhr ;)

Warum die 90%?

Tja, die wollen auch ne Imma aber das Campusportal der Uni Stiftlingen hat grad Serverprobleme.
Wobei man die Imma Gott sei Dank nachreichen kann.
Tja und dann die Hochschullerergutachten... der große alte Mann hat ja gemailt er habe es schon geschickt ABER von Frau Prof. K. hab ich noch nix gehört...
uiuiuiuiu
*bibber*
UND die Cusaner schreiben auf ihrer Homepage UND auf ihrem Merkblatt die Dozenten sollen die Gutachten direkt an die Cusaner mailen ABER auf der Onlinebewerberplattform gibt's ein Feld wo ich die Gutachten hochladen soll.
Args
Denke da wird ich morgen mal doch tele müssen bzw. ne Mail schreiben was das denn jetzt soll.

ABER es bleibt festzuhalten, dass ich alle mir möglichen und verfügbaren Dokumente mehr als rechtzeitig hochgeladen hab.
:-)

Cusanuswerk - done

Nächste Projekte:

Gerda Henkel Stiftung
Friedrich Ebert Stiftung


Ach ja, und dem netten Norwegerprof. hab ich mein Exposé geschickt wie er es wollte. Bin gespannt was er sagt.

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