Montag, 30. Juni 2014

Min første Norskekurset – Mein erster Norwegischkurs

So, nachdem heute um 12:45 mein zweiter Norwegischkurs (A1 Teil 2) logeht ist es hohe Zeit den versprochenen Bericht über A1 Teil 1 nachzuliefern :-(
Fettes Sorry für die Verspätung aber dank meiner latenten Unfähigkeit an der "datamaskine" hatte sich ein kleines Programm installiert das mit nicht mehr erlaubt hat meinen Blog vernünftig zu nutzen...
Aber jetzt gehts wieder. Also los, es gibt einiges nachzuliefern!!!

Inzwischen ist mein erster Norwegisch-Intensivkurs in der Eulenschule rum und bei allem Gejammer und Beschweren darüber wie langsam es geht etc. ist es wirklich krass wie viel man nach drei Wochen schon sagen kann.
Ich kann über meine Familie und mich reden, einfach Berufsbezeichnungen und Alltagskommunikation (wie gehts dir, wo ist, wie viel kostet....), Restaurant- und Ladensituationen (Sowohl als Kunde als auch als Kellner/Verkäufer, sehr hilfreich), Essen/Lebensmittel, Tageszeiten, Wochentage, Modalverben, Zahlen, rechnen...

Und wenn ich meinen Vokabelkartenverbrauch so anschaue bin ich bei 800 Worten – und das ist nur was ich im Unterricht mitgeschrieben bzw. zu Hause „logisch“ und mit Wörterbuch ergänzt habe.
Denn die 150 Kronen für die zum Unterrichtsbuch gehörende Deutsch-Norwegische Wortliste hätte ich mir schenken können. Da sind auf jeder Seite gefühlt 20 Fehler. Da hatte jemand offensichtlich ein Jahr Deutsch in der Schule oder so und hat das dann mal schnell mit Hilfe von google-translate runter übersetzt.
Einfaches Beispiel: Das Verb „elsker“ bedeutet „lieben“ ist aber mit „Die Liebe“ übersetzt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Infinitivform nicht „elsker“ sondern „Å elske“ wäre....
Und dann sind da wirklich haarsträubende Grammatikfehler drin wenn Beispielsätze gegeben werden. Sowohl in der Deutschen als auch in der Norwegischen Version!!!!
Und dann gibt’s noch kruden Unsinn wenn man beispielsweise kulturelle Unterschiede nicht übersetzen kann.
Beispiel: „parkeringsvakt“ wäre in der wörtlichen Übersetzung ein „Wächter des Parkens“, gemeint ist das was man bei uns früher „Politesse“ nannte, in der Wortliste ist es übersetzt mit „Parkwächter“ - und DAS ist ja wohl was ganz ganz anderes....
Und dann regts mich noch tierisch auf, dass die Substantive grundsätzlich ohne Artikel in der Wortliste stehen. Die Artikel sind aber wichtig um die definierte oder undefinierte Form sowie den Plural in beiden Formen des Substantivs zu bilden UND geben das Geschlecht an – ich weiß nicht, ich fände das irgendwie wichtig wenn das in der Vokabelliste die zum Lernen da ist abgedruckt wäre!!!!!!!
Habe mich darüber massiv beim Lehrer beschwert der meinte, dass er mit dem ganzen Unterrichtsbuch nicht einverstanden sei aber die Eulenschule das nun mal seit hundert Jahren benutzt.
Dann hab ich – Achtung Besserwisser- und Streberalarm – an den Verlag geschrieben und denen freundlich angeboten gegen eine kleine Aufwandsentschädigung ihre Fehler zu korrigieren. Darauf kam nur ne Antwort, es täte Ihnen leid aber sie hätten Leute die sich nun darum kümmern würden.
Ja nee ist klar.
1) wenn das genauso ein Armleuchter wie der ursprüngliche Verfasser dann gute Nacht – und 2) hallo, wie wäre es mit „tut uns Leid hier haben Sie einen Gutschein über den Kaufpreis dieses bedruckten Toilettenpapiers“ gewesen :-(

Leider kann ich noch keine Vergangenheit und keine Zukunftsformen und die richtige Verwendung von Possessivpronomen wäre auch hilfreich gewesen aber es muss so gehen.
Ich kann durchaus auf Norwegisch davon erzählen was ich in Deutschland schon für Berufserfahrungen gesammelt habe und sagen, dass ich hier einen Kellnerjob oder einen Job in einem Weinladen suche.
Aber dummerweise hat man halt nach drei Wochen noch so eingeschränktes Vokabular, dass ich dann Gegenfragen nicht verstehe weil Worte fehlen.

Alles was geschrieben ist ist kein Problem ob ich die Worte „gelernt“ hab oder nicht, weil man sich den Zusammenhang immer erschließen kann und eigentlich fast jedes Norwegische Wort aus dem Deutschen oder Englischen abzuleiten ist.
Aber gesprochen ist schwierig weil die hier halt auch tausend Dialekte haben :-(

Tja und ab nachher werde ich den zweiten Intensivkurs machen. Ich hab beschlossen das durchzuziehen bis zum Bergenstest.
Wenn ich schon in meinem Alter noch ne Fremdsprache lerne dann will ich am Ende ein Zertifikat haben, dass ich die auch wirklich kann und das ich an meinen Lebenslauf dranhängen kann.
Und vll. lernen wir im zweiten Kurs ja wie man Bewerbungen und Lebensläufe schreibt.
Das wäre sehr sehr hilfreich.

Aber nun mal tatsächlich zu „meinem“ Kurs:

Der Lehrer:

Lars (sprich: Laaaaaaasch)
Kommt irgendwo aus einem kleinen unbeugsamen Dorf.... aus Nordnorwegen, hat lange in Bergen unterrichtet und ist jetzt hier in Oslo. Man darf also gespannt sein was für einen lustigen Dialektmix ich da nachher sprechen werde ;-)
Ist eigentlich nett. Immer barfuß. Typ verratzter Surfer und Kiffer.
Nur leider hat er schon nach dem zweiten Tag irgendwie aufgegeben den wirklich dummen Leuten im Kurs (siehe unten) die Grammatik beizubringen und das denen überlassen dies blicken...
Netter Typ, wenig motiviert (angesichts mancher Leute verständlich) vll nicht der beste Lehrer aber auch nicht der schlechteste aber hat mich schwer genervt.
Er verfolgte den pädagogisch durchaus sinnvollen Ansatz uns immer in Zweiergruppen zusammenarbeiten zu lassen. Er hat den Kurs dankenswerterweise sehr auf Kommunikation ausgerichtet und uns gezwungen wirklich wirklich zu sprechen. Miteinander, mit ihm, in kleinen und in großen Gruppen. Das war denke ich vor allem für Leute wie mich die sich dann vor lauter Panik was falsch zu machen nicht reden trauen sehr gut.
Auch die Aufgaben im Arbeitsbuch sollten wir immer in Zweiergruppen lösen, über die Antwort diskutieren, das hinschreiben was man ZUSMMEN als richtig betrachtet und das danach in der Klasse besprechen.
Wie gesagt in der Theorie ein sehr guter Plan, denn wie er am Anfang richtig sagte, in so einer Zweiergruppe ist einer immer ein bisschen besser und kann dem anderen helfen und ihm Dinge erklären. Davon profitieren beide. Der Schlechtere weil ers in Ruhe nochmal erklärt bekommt und sich vll in der Kleingruppe auch eher zu fragen traut. Und der Bessere festigt sein Wissen und übt dadurch, dass er erklären muss.
Wie gesagt, in der Theorie finde ich den Ansatz gut und mit manchen Kursmitgliedern hat das großen Spaß gemacht – nur hat der Lehrer selbst halt meiner Ansicht nach etwas zu wenig erklärt. Irgendwie hat er nicht mitbekommen, dass wir Leute im Kurs haben die nicht einmal wissen was ein Verb ist. Hätte er einfach mal eine Stunde lang die eine Hälfte vom Kurs Kaffeetrinken geschickt und dem Rest Grundlagen der Grammatik generell (was ist ein Verb...) erklärt, dann wäre Emilie und mir viel Kummer erspart geblieben.
Die Leute die ich meine waren nämlich bis auf zwei löbliche Ausnahmen alles Leute aus dem englischsprachigen Ländern für die Norwegisch die erste Fremdsprache war. Das IST ein Problem, das versteh ich auch total und das wäre durch ein kurzes darauf eingehen lösbar gewesen. Siehe Aswini oder Julian. Tiptop weil fleißig. Manche waren aber auch einfach nur von sich aus schon kreuzdumm und dann wars auch noch die erste Fremdsprache. Blöde Kombination. Tja und die Kursschlechteste war einfach nur faul faul faul.
Nach wenigen Tagen hat der Lehrer natürlich rausgefunden wer gut und wer schlecht ist und die Zweiergruppen entsprechend gebastelt. Ergo musste ich mit der Kursschlechtesten zusammenarbeiten und ich war am Ende schier am heulen. Selbst die dummen Leute waren schneller fertig als wir weil ich allein die Hälfte der Zweit gebraucht hab um ihr erst mal die Frage/Aufgabe auf Englisch zu erklären.
Wie gesagt, das pädagogische Konzept an sich finde ich ja gut aber ich hatte das Gefühl einen Klotz zwischen den Beinen zu haben und weniger zu lernen durch Miss Joanita. Und abgesehen von ihrer Faulheit und ihrem Unvermögen einfachste Grundlagen zu verstehen war sie auch noch vorlaut und unhöflich. Und wenn dann der Lehrer mal was erklärt hat konnte ich nicht zuhören weil sie mich zum dreimillionsten mal gefragt hat was Wort X bedeutet das wir schon am ersten Tag hätten gelernt haben sollen.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
Dass ich ihr alles aber auch alles immer auf Englisch noch hundertmal erklären musste hat mich ziemlich oft an Stellen durcheinander gebracht wo es eigentlich für mich als Deutsch kinderleicht gewesen wäre.
Die Uhrzeit zum Beispiel sagen die Norweger genauso wie die Deutschen.
ABER weil Madame ja zu dumm zu allem war musste ich ihr die Uhrzeit immer erst auf Englisch übersetzen und dann auch noch erklären warum sie was jetzt wie auf Norwegisch sagen soll und sie hat und hat und hat es nicht verstanden – und dabei bin ich irgendwann selbst mit den Uhrzeiten völlig durcheinander gekommen.
Das fand ich mir gegenüber einfach so was von gemein :-(
Wer mich noch aus Schulzeiten kennt der weiß ja, dass ich weder Sprachgenie noch Streber bin aber Himmel Herrgott.
Dieser Kurs war schweineteuer und ich will für das Geld auch was zurückbekommen (habe ich ja auch wenn man ehrlich ist und nicht die meiste Zeit damit verbringen einer geistig minderbemittelten alles zu übersetzen und zu erklären weil der Lehrer das nicht als seine Aufgabe betrachtet.
Himmel ER wird dafür bezahlt, nicht ICH :-(


Die Teilnehmer in absteigender Reihenfolge nach Beliebtheitsgrad bei mir:


Emilie
Supersüße Schweizerin. 20 Jahre alt. Gerade die Schule beendet und war jetzt ne Weile auf „Weltreise“. Zum Abschluss dieser Reise hat sie drei Wochen lang ihre Großeltern in Oslo besucht und damit ihr nicht langweilig wird den Kurs gemacht – und nein sie ist keine Streberin sondern eine total süße kleine Schweizer Tussi. Spricht Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch und war völlig überqualifiziert für den Anfängerkurs weil sie als Halbnorwegerin halt schon so einiges von ihren Eltern aufgeschnappt hatte.
Habe mich super mit ihr verstanden und wir haben versucht so viel wie möglich zusammen zu arbeiten damit wir traschen können bis die anderen mit den sooooooo schweren Aufgaben fertig waren. Das hat Lars nur leider geschnallt und uns auseinander gesetzt – wie in der Schule damals ;-)
Im Moment dürfte sie sich auf ihr erstes Semester Jura vorbereiten und der Schweiz die Daumen drücken. Hopp Schwiz :-)


Aswini
22 Jahre. Inderin. Ihrem Mann nachgezogen und macht irgendwas mit IT.
Ebenfalls superlieb und meine zweitliebste Zusammenarbeitspartnerin weil sie einfach so fleißig war und sich echt Mühe gegeben hat. Ihr musste ich nur manche Worte vom Norwegischen ins Englische übersetzen wenn sie die Erklärung des Lehrers nicht verstanden hat.
Sie kommt irgendwo aus Nordindien und hat mir versprochen, dass wir uns mal treffen und sie mir beibringt wie man verschiedene Currymischungen macht :-)


Julian
Neuseeländer und neben Aswini die zweite löbliche Ausnahme unter den „Anglisten“. 26 Jahre alt. Ist in Norwegen weil er in Australien seine schwedische Freundin kennengelernt hat die jetzt in Oslo studiert. Und was studiert sie? RICHTIG: Biochemie. Und bei wem dann nächstes Semester? RICHTIG: Beim Mann. Klar. Die Welt ist so ein Dorf ;-)
Jedenfalls ist Julian supernett, ebenfalls Typ Surfer. War auf einer neuseeländischen Waldorfschule und kann deswegen lustigerweise ein paar Brocken Deutsch. Arbeitet im Moment aufm Bau aber hat irgendwas mit Agrarwissenschaften studiert.
Mit ihm hatte ich den größten Lacher im Kurs.
Wir sollten uns gegenseitig erzählen was unsere Familienangehörigen so machen. Dabei muss man natürlich einige Worte nachfragen. Er wollte sagen, dass sein Bruder „Imker“ ist. Also fragte er auf Englisch was „Beekeeper“ bedeutet. Ich verstand „Beachkeeper“. Machte in meinem Kopf Sinn also platze ich ganz glücklich raus „Ah, like in Baywatch“.
Völlig konstanierte Blicke des Lehrers und von Julian. 21, 22 platzten die beiden los vor lachen und die nächsten 5 Minuten waren voller Witze über David Hasselhoff in Imkerkleidung und darüber, dass eine Badehose wohl nicht die richtige Imkerkleidung sei ;-)
Mein Lieblingsbild ist immer noch David Hasselhoff der in roter Badehose aber mit Imkerhut und einem Bienenstock unterm Arm vor einer Horde Bienen über den Strand aufs Meer zu flüchtet. Lasst das Bild mal ein bisschen auf euch wirken, das IST lustig :-)


Francesco
Ja was soll ich dazu sagen? FREAK in so vielerlei Sinn....
Sizilianer, 32 Jahre alt. Zu Beginn des Kurses war er 5 Monate in Oslo. Als er ankam konnte er kein Englisch und kein Norwegisch. Hatte in Italien keine Jobaussichten und dachte er versuchts mal in Norwegen wegen der Kälte, der hohen Löhne und der Musik.
WHAT??!??
Innerhalb von drei Wochen hatte er nen Ausbildungsplatz als Koch in einem Sternerestaurant (kein Norweger will Koch sein, die sind sich alle zu fein dazu und haben keine Lust auf die Arbeitszeiten) und hat nur durch den Job so gut Englisch gelernt, dass er fast alles versteht und ziemlich gut reden kann – nach 5 Monaten!!!!!! Und ein wenig Norwegisch konnte er auch schon aber eher fluchen...
UND
Er ist totaler Metal- und Gothicfan und spielte in einer italienischen Gothicband Bass.
Eine italienische Gothicband – find jetzt nur ich das skurril.
Wir haben uns natürlich gegenseitig gleich als Musikseelenverwandte identifiziert und hatten mit Emilie und Julian ne echt gute Zeit. Sind öfter mal nach dem Kurs Kaffee trinken gegangen weil er drei Stunden Pause hatte zwischen Kurs und Arbeitsbeginn.
Wir wollten sogar zusammen nach nem Haus gucken sobald seine Freundin nachgezogen ist weil man sich als zwei Pärchen ein Haus besser und billiger teilen kann. Dummerweise hat seine Freundin Angst vor Katzen.
Wie zum Teufel kann man Angst vor Katzen haben????
Eigentlich wollten wir auch zusammen Fußball schauen aber nach der desolaten italienischen Leistung trau ich mich nicht mehr ihn anzuschreiben ;-)


Alessia
Noch eine Italienerin – ja nee is klar, die Welt ist ein Dorf :-) Naja nicht ganz, sie kommt aus Padua.
38 Jahre alt und Anwältin. Hat beschlossen, dass ihr Italien zu voll und zu stressig ist und sie in diesem undisziplinierten Land vor allem ihren Job keine Sekunde mehr aushält. Hat ihre Sachen und ihre zwei Hund gepackt, sich ins Auto gesetzt und ist mit all ihrem Ersparten nach Oslo gefahren. Jetzt lernt sie erst mal die Sprache (allerdings ist sie diesbezüglich kein helles Lichtlein....) und dann sucht sie sich nen Job. Kellnern oder so. Nix großes, nix stressiges. Sie will jetzt erst mal Ruhe. Auch schön. Die Nerven muss man erst mal haben.
Wobei man dazu sagen muss, dass sie bei ihrer Schwester im Stadtteil Grünerløkka untergekommen ist – aber trotzdem krass.


Adriana
Ja was soll man sagen. US-Amerikanerin. Aus New Jersey. 32 Jahre alt und ebenfalls der Liebe wegen nach Oslo gezogen. Kein Plan was sie beruflich macht aber so furchtbar nett das Mädel auch war.... 5m Feldweg sind klüger.
Und sie hat konsequent gesagt „ich komme aus den USA und wohne in New Jersey in Oslo“.
NEIN
Man konnte es ihr in allen Sprachen der Welt nicht klar machen was daran falsch ist und sie hat das bis zum Ende des Kurses konsequent durchgezogen. Tolle Wurst.
Aber wie gesagt, nettes Mädel nur eben auch kein großes Licht.
Die arme Emilie musste meist mit ihr zusammenarbeiten.
Immerhin hat sie uns allen die Audiodatei zum Norwegischbuch besorgt, ziemlich nett von ihr und echt gut in Sachen Aussprache lernen.


Azad
34 Jahre, kommt aus Manchester, insert random arabischen Migrationshintergrund. Kam her um nen Job zu finden, weiß aber nicht genau was er machen will und ich hab auch nicht rausbekommen was er eigentlich gelernt hat bzw. beruflich macht. Ich denke wir fanden uns gegenseitig ziemlich doof weil ich ihn gleich in der zweiten Sitzung mit „veruchs gar nicht erst, ich hab nen Freund“ hab abblitzen lassen nachdem er wirklich aufdringlich nervig am flirten war... und auch sonst war der eher ziemlich doof. Auch nicht so das helle Licht leider.
Mit dieser großen Leuchte durfte Julian zusammenarbeiten....


Tatek
Schnöseliger Angeberarsch.
34 Jahre aus Äthiopien. Auch ein Itler. Immer im Anzug und hat sich weiß der Teufel was darauf eingebildet schon drei Sätze Schwedisch zu können und dachte daher er sei Gott weiß wie gut in Norwegisch. War er aber nicht. In der normalen Unterhaltung aufm Flur vorm Kurs oder so war er zwar supernett ABER sobald der Kurs anfing war kein Reden mehr mit ihm. Arroganter Sekkel.
Wir konnten aus kulturellen Gründen nicht zusammenarbeiten was der Lehrer schneller geblickt hat als ich. Ich war ewig damit beschäftigt mir zu überlegen was ich falsch gemacht habe dabei kommt er wohl offensichtlich nur aus einem Kulturkreis in dem Frauen nie recht haben.
Wenn wir zusammenarbeiten mussten saß er grundsätzlich mim Rücken zu mir und hat nicht mit mir geredet. Wenn ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Antwort falsch ist hat er mich komplett ignoriert, nie das aufgeschrieben was ich gesagt habe aber wenn sein Satz dann falsch war mir die Schuld gegeben. Zu krass.
Wie gesagt, der Lehrer hat das Gott sei Dank vor mir bemerkt, das hat mich in ne halbe Krise gestürzt.
Ich wünsche ihm ne Frau als Chefin!


Joanita

Ja, mein absolutes Lieblingskind und als Kursschlechteste meine Dauerpartnerin.
Mitte 30, aus London, insert random afrikanischen Migrationshintergrund, Ingenieurin.
Also eigentlich kann sie nicht so dumm sein bei dem Job aber war sie.... Die ist halt vor 6 Jahren der Arbeit wegen von London nach Oslo gezogen und dort direkt ins Einwandererviertel. Weder im Job noch am Wohnort braucht sie Norwegisch also lebt sie seit 6 Jahren hier ohne ein einziges Wort zu kennen. Nicht mal Basics!!!!
Sie hat sich entschieden, dass es wohl doch ganz klug wäre, das zu ändern als ihr zweijähriger Sohn aus dem Kindergarten heimkam und sie ihn nicht mehr verstand weil er Norwegische Sachen gesagt hat.
Tja
An sich löblich wenn auch viel viel viel viel zu spät schon des Kindes wegen. Ich mein dem tut sie ja auch keinen gefallen wenn der Kleine hier aufwächst aber in einem Umfeld in dem er nie Norwegisch braucht. Oh man.
Und ich weiß nicht warum, die war schlicht zu dumm für Sprache an sich. Da sie bis zuletzt nicht mal verstanden hat was ein Verb ist konnte man ihr die einfachsten Regeln der Norwegischen Sprache nicht erklären. Im Norwegischen kommt das Verb immer an der zweiten Stelle im Satz. Und die wenigen Ausnahmen folgen ebenfalls klaren Regeln. Wenn man aber nicht weiß was ein Verb ist lernt mans nie. Die hat teilweise Sätze mit 5 Verben hintereinander aber ohne Substantiv gebildet und nicht verstanden was sie eigentlich gesagt hat selbst wenn man ihr ihren eigenen Satz wörtlich ins Englische übersetzt hat.
Am Ende hab ich komplett aufgegeben, ihr die Aufgaben auf Englisch übersetzt, sie gefragt was sie auf Englisch sagen würde (was sie auch schon nicht konnte weil sie offensichtlich Fragen nicht mal auf Englisch verstanden hat) und dann versucht den Satz mit ihr zusammen mit Händen und Füßen ins Norwegische zu übersetzen. Keine Chance. Die lernts nie.
Am Ende fragte sie mich, ob ich denke sie solle den nächsten Kurs auch noch machen. Sie könne doch jetzt ja eigentlich die Basics...
Ja... neee... also... was sagt man da???????????????????
Aber andererseits war sie privat zwar ein vorlauter unhöflicher Trampel vor dem Herrn aber auch sehr nett und sie hat mir im Einwandererviertel die absolut genialen und günstigen Einkaufsmöglichkeiten gezeigt... hey.
Ihren Kindern (sie ist wieder schwanger) wünsche ich jedenfalls viel Glück und hoffentlich lernen sie in Kindergarten und Schule mehr Norwegisch....

Alles in allem hab ich zwar viel gelernt aber ich hab jetzt richtig Angst vor Kurs a1 Teil 2. Denn der startet bei Lektion 6 des Buches und weil wir dank s.o. in Kurs a1 Teil 1 sehr langsam vorangekommen sind hat der Lehrer die komplette Lektion 5 am letzten Tag durchgepaukt. Jetzt nervts mich total, dass ich wegen diverser uneinsichtiger lernfauler Schlafmützen im alten Kurs sicherlich im Vergleich zu den Leuten gleich im neuen Kurs ein Lern- bzw. Erklärungsdefizit haben werde :-(

Naja mal sehen wies wird....

Samstag, 7. Juni 2014

2x Kuchenrezepte

Die kommen jetzt hier unter "norwegische Küche" weil ich hier ziemlich improvisieren muss und daher vor allem das erste Rezept fast als "selbst erfunden" bezeichnet werden kann aufgrund fehlender Zutaten etc.

Das erste Problem ist, dass hier in der Institutswohung so einiges an Back- und Kochutensilien fehlt. Nicht schlimm ich hab das ja alles im Container aber es schränkt ein. Es gibt nen Handrührer, Backbleche und so kleine Auflaufformen die ich als Backformen umfunktioniert hab die aber natürlich weit von den Maßen einer Backform entfernt sind. Und dann sinds die kleinen praktischen Werkzeuge die fehlen aber es geht, sieht halt net so hübsch aus und man ist eingeschränkt.

Was dann noch ein Problem ist, ist die Tatsache, dass die Milchprodukte hier ein kleines bisschen anders sind als in Deutschland, es viele Backsachen nicht gibt oder die unbezahlbar teuer sind, es andere Backsachen gibt die ich nicht kenne und nicht zu verwenden gewohnt bin UND dann noch die Tatsache, dass ich ein großer Held darin bin mich beim Einkaufen zu vertun.

Für das folgende Rezept hätte ich zum Beispiel Puderzucker gebraucht....
Für das Frosting.
Ich also ab in den Laden und eine kleine Tüte aus dem Zuckerregal gegriffen die sich anfühlte wie Puderzucker und auf der "Farinsocker / Brun Farin" stand.
Fermina dachte sich sie wäre ganz schlau.
Farin -> Mehl -> Mehlzucker -> Staubzucker -> Puderzucker :-)
NEIN
Das ist was ganz kurioses.
Brauner unraffinierter Rübenzucker nochmal mit Rübensirup gemischt.
So von früher als man sich Zucker noch nicht leisten konnte.
Stinkt wie Pest, ist grobkörning und patschnass und schmeckt ein bisschen karamellig und eben nach Rübensirup. Ganz krasse Nummer und von Puderzucker so weit entfernt Salz von Zucker.
Aber gut, keine Lust nochmal zum Laden zu laufen, man nimmt was man bekommen kann.
Außerdem ist das Rezept eigentlich für Rübenkuchen (Karottenkuchen mit Frosting ist hier nämlich sehr beliebt und den wollt ich backen) aber das ging natürlich nicht denn wie hätte ich ohne ein Reibegerät die Möhren klein bekommen sollen.
Also durch und durch improvisiert oder positiv ausgedrückt:
Neu erfundener Kuchen und damit:

Fermina Dazas norwegischer Mohnkuchen mit Karamell-Frischkäse-Minz-Zitronen-Frosting

Das mit den Bechern ist weil hier auch keine Wage gibt sondern die amerikanischen Cups.
Wichtig ist, für alles den gleichen Becher/Cup/Tasse zu nehmen dann hauts hin:

Teig:

2 Becher Joghurt
2 Becher Zucker
2 Becher Mehl
2 Becher Mohn
1 Becher Öl
4 Eier
1 TL Vanillinzucker
1 TL Backpulver

Frosting

200 g Farinsocker (oder weniger, ist pappsüß)
125 g Frischkäse (Kremost naturell) das ist hier die Packungsgröße, mehr oder weniger zu nehmen ist aber kein Problem. Frosting nach Geschmack mixen!
Minzblätter fein gehackt
Zitronensaft

Marmelade (ich hatte noch Erdbeer-Minz-Marmelade von letztem Jahr)

Eier mit Zucker und Vanillin schaumig rühren, Öl einrühren und restliche Zutaten unterheben.
Masse auf ein gefettetes und bemehltes Blech streichen und bei 180°C ca. 30 min backen.
In der Hälfte durchschneiden, Marmelade reinstreichen, wieder zusammensetzen.
Für das Frosting alle Zutaten mischen und so lange abschmecken bis es schmeckt.
Auf den Kuchen streichen, ca. eine Stunde kaltstellen.
Mohn und Minze zur Deko drauf und fertig.

Im Prinzip ist das ein rießiger Cupcake :-)
X X X Hier wurde speicherplatzbedingt ein Foto entfernt ;-) X X X


Schokobiskuitrolle mit Quark-Blaubeerfüllung

für den Biskuitteig:
3 Eier
90 g Zucker
75 g Mehl
25 g Kakaopulver (ich musste Kaba nehmen, Backkakao muss ich erst noch finden)

Füllung:
Ein Becher Quark, Vanillezucker, Zitronensaft und Blaubeeren nach Geschmack.

Alternativen zu Quark können natürlich sein: Sahne, Mascarpone, 'Pudding, Schokomousse..... ALLES


Backblech mit Backpapier abdecken.
Backofen auf 180 Grad vorheizen lassen. Eier in Eigelb und Eiweiß trennen. Das Eiweiß steif schlagen und dabei langsam Zucker dazugeben. Das Eigelb schaumig schlagen und mit Mehl und Kakao vermischen. Das Eiweiß vorsichtig unter die Mischung heben.
Teig auf dem Backpapier verstreichen und im vorgeheizten Backofen 8-10 Minuten backen. Nach Ende der Backzeit Teig vorsichtig stürzen und das Backpapier abziehen und den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken. Teig mit Tuch einrollen damit das nachher als Rolle hält wenn die Füllung drin ist. Biskuit lässt sich nur warm rollen.

Die Füllung:
Kaltes gewähltes Milchprodukt mit Obst und Zeugs (Mohn, Sokostreußel.....) zu fester leckerer Masse rühren.

Teig auf der Arbeitsfläche ausrollen und mit der Füllung bestreichen. Dann einrollen und fertig.
Kalt stellen

X X X Hier wurde speicherplatzbedingt ein Foto entfernt ;-) X X X

Hier noch die alternative Füllung aus dem Originalrezept die da eigentlich reingehört aber mir gestern zu umständlich war bzw. ich einfach keine Lust hab hier Alkohol zum Kochen zu kaufen. Aber euch soll das Original natürlich nicht vorenthalten werden:

250 g weiße Schokolade
3 Blatt Gelatine
3 Eier
1 EL Orangenlikör
30 g Orangeat


Schokolade klein hacken und mit 1 EL Wasser über einem Wasserbad schmelzen. Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Eier trennen. Eigelb mit Zucker mischen und schaumig aufschlagen und die abgekühlte Schokolade mit einrühren. Den Orangenlikör warm machen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Die Gelatine-Likör-Mischung in die Eigelbmasse einrühren. Eiweiß steif aufschlagen und unter die Masse heben. Das Orangeat behutsam untermischen.


Generell gilt:
Biskuit machen egal ob mit oder ohne Schoko, einrollen, Füllung nach Wunsch variieren, immer einfach immer lecker :-)

Dienstag, 3. Juni 2014

Nesoddtangen - Tag am Meer... äh Fjord... naja Wasser halt :-)

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Der Fjord is ja noch nicht richtig Meer aber irgendwie halt doch... inklusive Strand und so... egal, Wasser ist toll!

Letzten Donnerstag, Vatertag, war auch hier in Norwegen Feiertag also hatte klein Fermina frei vom Norwegischkurs und das in Kombi mit dem herrlichen Wetter welches wir hier seit Wochen haben will genutzt werden.

Es hat zwar „nur“ 23-25 Grad im Schatten und die Luft ist tatsächlich noch kalt vor allem nachts ABER es gibt kaum Schatten und die Sonne brennt runter wie nix Gutes mehr.... und zwar einen viel längeren Tag lang als bei euch in Deutschland. Gefühlt sinds 30 Grad plus.
Oder ich akklimatisiere mich nur einfach sehr schnell ;-)
Hier in Norwegen achtet niemand auf die realen Temperaturen, sobald die Sonne scheint fallen die Hüllen und vor allem die Mädels haben eigentlich nichts mehr an... Sonne = Sommer ← Fermina mag das!

Also zurück zum Ausflug.
Wir hatten eigentlich keinen richtigen Plan (was ein kleines Problem beinhaltet auf das ich später zu sprechen komme) aber weil die Sonne so herrlich schien dachten wir, wir fahren einfach zum Hafen und nehmen die erste Fähre die fährt, egal wohin.
Kleine Fähre, die die hier wie Stadtbusse funktionieren, nicht die großen Dinger die nach Kiel fahren ;-)
Man kann mit dem normalen Tagesticket für Bus, U-Bahn und Straßenbahn auch diese Stadtfähren innerhalb der jeweiligen Zonen nutzen. Super Sache.

Die erste Fähre die wir erwischten fuhr nach Nesoddtangen.
Das ist auf einer Halbinsel im Oslofjord die mit der Fähre viel schneller erreichbar ist als mit dem Auto/Bus über Land.
Die Fähre fährt 1x die Stunde und die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten.

Was gibt’s es dort? Nix, exakt nix. Naja einen Fähranleger mit Busparkplatz dahinter und einer Bar.
Zu Fuß geht von dort offenbar niemand weg und bei unseren Spaziererkundungen der Umgebung hat sich der Eindruck weiterhin bestätigt. Das ist nicht wirklich ein Ausflugsziel. Man landet mit dem Schiff sozusagen mitten in nem schicken Wohngebiet voller fetter Villen und neben einer Reihe süßer Ferienhäuser.
Goggle-Maps zeigt mir, dass auch nicht wirklich bald sowas wie ein Stadtzentrum kommt. Man scheint dort „nur“ zu wohnen (aber das ist nur eine Vermutung, kein Wissen) aber immerhin gibt’s nen Yachthafen und irgendwo müssen die ganzen Busse ja hinfahren ;-)

Wir sind also ne ganze Weile spazieren gegangen und das schöne ist, um die ganze Halbinsel rum (soweit wir eben gekommen sind) gibt’s „Strand“ aus schönen glatten Felsen der trotz der ganzen Privathäuser oft frei zugänglich ist. Nix für Kinderwägen oder Rollis aber wunderschön.
So einen Felsen haben wir uns dann auch gesucht und uns ein wenig gesonnt und eine Dame beim Baden beobachtet die mir versicherte das Wasser sei gar nicht kalt.
Da hatte ich die Tatsache, keinen Badeanzug dabei zu haben schon längst bitter bereut, denn tatsächlich, das Wasser war wirklich nicht kalt und die Sonne brannte höllisch.
Ab jetzt geh ich nie wieder ohne Bikini im Rucksack nen Ausflug machen – egal wohin ;-)

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Statt zu schwimmen haben durften wir eben die ganzen schicken Boote der Norweger beobachten und – mein Tageshighlight – zwei Wildgänsefamilien mit Küken.
Der Knaller.
Das hab ich noch nie gesehen. Also klar, wenn man Glück hat hat man 2x im Jahr den Schwarm Wildgänse über Stiftlingen fliegen sehen aber da schwammen sie, vor unserer Nase, mit den Plüschiküken. Soooo süß.
Will haben.

Vor lauter gucken haben wir dann die Zeit vergessen und ich hab mir den Sonnenbrand des Jahrhunderts geholt. In Norwegen. Sonnenbrand... Oh man...
So einen Sonnenbrand hatte ich seit 2005 in Südafrika nicht mehr...
Aber es hat sich gelohnt, toll wars, da geh ich wieder hin aber diesmal mit Schwimmzeug und Sonnencreme :-)
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Montag, 2. Juni 2014

Mittelalterfest Oslo

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(das Bild ist nicht so gut, also was man da sieht ist etwa ein Zehntel der Anlage und des Marktes und es war auch viel mehr los als auf dieser Momentaufnahme nur sind alle Fotos wegen des Wetters voll doof...)

http://oslomiddelalderfestival.org/

180 NOK für Erwachsene für Samstag bzw. Sonntag → c. 22 Euro.

Von 23.-25. Mai war hier in der altehrwürdigen Akershusen-Festung ein Mittelalterfestival.
Leider hat es das ganze We geregnet, so dass wir uns erst am Sonntag hin getraut haben. Daher gibt’s nicht viel zu berichten aber das ist ja kein Grund nicht zu berichten ;-)

Dem Wetter geschuldet konnte zumindest ich mich nur in engen Grenzen gewanden aber es war schön sich wenigstens mal wieder ein bisschen entsprechen in Schale zu werfen. Männer haben da je wetterbedingt weit weniger Problem :-(

Also die alte Festung ist wirklich der perfekte Ort für sowas.
Und die Veranstalter und Aussteller (zu 90% aus Schweden) konnten auch die ganze herrliche Anlage mit fast allen Gebäuden und Höfen nutzen.
Sehr viele Verkaufsstände aber ich war extrem positiv überrascht. Nicht so ein nerviges Öko-Hausfrauen-filzen-hässliche-Blumen-mit-noch-hässlicheren-Glitzerperlen-dran-und-verkaufen-die-für-ein-kleines-Vermögen.
Gute authentische Klamotten, Schmuck und Accessoires. Ach herrjeh, wenn ich einmal reich bin … dididididum...
Man hätte sich totkaufen können.
Und ALLE die in irgendeiner Form beteiligt waren waren perfekt gekleidet. (Soweit ich das beurteilen kann). Ich hab nur ein Pannesamtopfer gesehen.
Für die Kids gabs natürlich trotzdem Verkaufsstände mit kindertraumhaften Schwertern, Schilden, Pfeil-und-Bogen...
Überhaupt war irre viel geboten für Kids. Siehe Programm.
Ritterschule, Prinzessinnenschule (phö, gemein gegendert! Der arme kleine Junger der gerne Prinzessin werden würde.... tztz), Schwertkampfschule mit Plastikwaffen, Pferdereiten auf echten großen Pferden (keine albernen Ponys) und und und.
Von den ganzen Bands haben wir nur eine mitbekommen – s war halt doch kalt und nass – und zwar Patrask. Die waren ganz nett aber die Jongliershow dazu war besser ;-)

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Dafür wars Essen lecker (selbstgemachte Lammwurst im "Lappen") und im Vergleich zum Eintritt, den Preisen in Norwegen generell und den Preisen fürs Essen auf deutschen Mittelaltermärkten sogar günstig.

Vom Lagerleben und Reenactment hat man ob des Wetters leider auch wenig mitbekommen aber war auf großer Fläche innerhalb der Festungsmauern vorhanden.
Ritterturnier gabs auch aber war uns zu teuer.

Dafür hatte man mit seinem Markteintritt auch gleichzeitig ne Eintrittskarte fürs Schloss mit Schlossmuseum innerhalb der Festungsmauern gelöst und wir haben uns das natürlich angeschaut. Sehr beeindruckend und bekommt wenn mein Norwegischkurs mal rum ist einen eigenen Beitrag so wie ich auch noch einen separaten Beitrag über die Akershusen Festung plane.
Im Schloss gabs auch Konzertveranstaltung und tadaaaa, die dicke Frau die beim Unifrühstück am 17. Mai Opernarien schmetterte sang altenglische Lieder.
Schön.
Memo an mich, rausfinden wer die dicke Frau ist :-)

Also schee wars, das heiße Bad zu Hause war nötig und für nächstes Jahr hoffe ich auf besseres Wetter und eventuellen Besuch vom Zauberpony und Finlay um das Ganze intensiver nutzen zu können :-)

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Samstag, 24. Mai 2014

Der 17. Mai Teil 3: Was wirklich geschah ;)

Samstag morgen 8:00 Uhr.
Ja richtig gelesen.
Eigentlich viel zu früh um sich aufzubrezeln aber was sein muss, muss sein.
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Ab in die U-Bahn und pünktlich um 9:00 Uhr waren wir im Universitätsgarten wo es ein Frühstück für ausländische Universitätsangestellte gab.
Also ich will ja nicht undankbar sein und die haben sich wirklich Mühe gegeben.... das Frühstück aus lauter norwegischen Spezialitäten war toll (auch wenns den erhofften Sekt mit Erdbeeren nicht gab), die leicht wichtigtuerische Verantwortliche schmetterte ne Opernarie und der Rektor hielt eine Rede über den 17. Mai an sich.... aber naja, wenn man lauter ausländische Angestellte die sich nicht kennen einlädt dann passiert was immer passiert. Man bleibt unter sich bzw. bei den Leuten die man eh schon kennt.
Wir waren dort mit dem Finnen verabredet der einen Freund mitbringen wollte. Der war ganz lieb, Philosoph, und ich hatte ne nette kleine Unterhaltung über (Post-)Moderne, (nein, das böse P-Wort!!!!), Prof. LR aus T und Ähnliches. Soweit so nett aber das war das einzige „neue“ Gesicht, das wir kennengelernt haben. Also die Kontaktknüpfungsnummer als die das Frühstück eigentlich geplant war wars nicht aber nett.
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Einschub:->
Gelernt: Norweger laden sich gegenseitig zum Frühstück ein, dann reserviert man für die ganze Family einen Tisch in nem teuren Restaurant zu Mittag und abends wird sich wieder gegenseitig eingeladen. Ergo: Vorher und nachher ist Diät angesagt und um einen Restauranttisch muss man sich ca. Ein Jahr vorher kümmern.
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10:00
Startschuss Barnetorget.
Vom Unigarten aus mussten wir nur einmal umfallen bis zur Karl Johanns Gate von wo aus man den perfekten Blick hatte. Der Abstand zum Schloss war auch genau richtig. Und da die meisten Norweger ihre eigenen Kids bzw. Bekannte Gesichter im Umzug abwarten und dann zack zack zum reservierten Restauranttisch abhauen rückt man immer weiter vor und sieht immer besser. Irgendwann zupfte uns dann eine ältere Dame in die erste Reihe: "Jetzt sollen die Touristen auch mal was sehen."
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Nicht ganz was die Touristensache betrifft aber sehr sehr nett ;)
Also wurde ich aus erster Reihe Zeugin wie Schule um Schule um Schule um Schule um Schule... * gääääääääääääääääähn * wo war ich? Ach ja, Schule um Schule um Schule Fahnen tragend und Musikkorps voranschickend Richtung Schloss paradierten.
SÜSS
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Also Gott sei Dank immer nur eine Klasse pro Schule (hat man mir so gesagt und nein ich hab keine Ahnung wie Klasse und Fahnenträger ausgewählt werden) ABER alle ganz ganz fein gemacht und sehr sehr viele in traditioneller Tracht.
Die Lehrer/innen sowieso.
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Außerdem kamen zu den Musikkorps auch immer wieder mal Gardemädel hinzu – bei uns kennt man sowas vom Fasching aber doch sehr hübsch wie die ihre Stöckchen und Pompoms geschleudert haben. ;)
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Einschub: Tracht/Bunad
(Ich glaub die bekommen eh noch nen eigenen Eintrag irgendwann wenn ich das mal besser durchschaut hab.)
Es waren wirklich fast alle Damen in Bunad unterwegs (und die restlichen genial schick gemacht!) von denen es tausend verschiedene Schnitte, Farben und Muster gab. Man sagte mir, die Farben und Muster verraten aus welcher Region bzw. Stadt die Trägerin kommt aber das muss ich noch genauer nachschauen. Auch die Männer trugen viel Tracht wobei ich hier her das Gefühl hatte, dass hier nicht die Regionen sondern eher verschiedene Berufe "gezeigt" wurden. Die meisten Männer waren allerdings klassisch schick im Anzug. Einige andere klassische Trachten wie nen Sari oder nen Kimono gabs auch zu sehen aber so verschwindend wenig, dass ich den Aufstand drum nicht versteh. Kinder mit offensichtlichem Migrationshintergrund und Mädeln im "coolen" Alter trugen im Umzug keine Tracht sondern "normale" schicke Kleider.
Ich fand die Damentracht wirklich wunderschön. Super Schnitt, lange Röcke, schöne Schuhe. Und mit massig Silberschmuck dran. Wie klassische alte Dirndl, nicht dieses nervig-nuttige Plastik-Wiesn-Zeugs mit dem die Mädels bei uns rumspringen. Also sobald ich im Lotto gewonnen hab gibts für mich ne Ulmer Fischer Tracht UND nen Oslo Bunad :-)
Zauberpony, dir ist schon klar wer die nähen darf gell ;)
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Weiter im Text. Da standen wir nu und jubelten Schule um Schule zu. Der klassische Jubelruf "Hurrah" ausgesprochen allerdings "Hürrah". Da musst ich schon sehr grinsen.
Nach 1,5 Stunden in der prallen Sonne – ja es war heiß! Ich will gar nicht wissen wie die in ihrer dicken Tracht das ausgehalten haben, vor allem die wenigen in der Tracht der Samen – und noch kein Ende in Sicht sind wir dann zurück in den Unigarten wo ich mein ersehntes Eis bekommen hab. Ihr erinnert euch, so viel Eis und Würstchen wie man mag ;)
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Dann war uns nach Kaffee bzw. um ehrlich zu sein: Bier.
Also auf Richtung Schloss – der Umzug dauerte noch immer. Im Nachhinein hab ich erfahren, bis nach 14 Uhr... so lang wie nie vorher – und durch den vollbesetzten Schlossgarten.
Und hier, ja hier hab ich ihn dann endlich auch mit bloßem Auge erkennen und mit viel Zoom auch knipsen können. Den kleinen König :-)
König Harald und Kronprinz Haakon im Anzug, Kronprinzessin Mette-Marit in Bunad, Prinzessin Ingrid Alexandra und Prinz Sverre Magnus (ok das weiß ich aus der Zeitung) ebenfalls in Tracht und Anzug.
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Dass man an so einem Tag ein wenig Schwierigkeiten hat in einer Bar geschweige denn in einem Restaurant einen Platz zu bekommen – und dann vll gar noch draußen, wie vermessen – kann man sich gut vorstellen. Wir sind bis in einen anderen Stadtteil geflohen um dort mit viel Glück noch einen (Schatten-)platz vor einem sehr britischen Pub zu erkämpfen.
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Herrlich da so zu sitzen, mein geliebten Bulmers zu trinken (rund 10 Euro die Flasche....) und betrunkene und nicht betrunkene, betrachtete und betrachtete Menschen zu ... öhm ... betrachten. Und Autos.
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Heilix Blechle!
Der Norweger an sich scheint mir neben seiner Vorliebe für SUVs noch einen deutlichen Hang zu Oldtimern zu haben. Jessas Maria was hab ich schicke Schlitten und Kutschen gesehen.
Und Kutschen ist keineswegs übertrieben. Ihr kennt diese ersten Autos? Diese Kutschen die noch richtige Kutschen sind, ohne Dach und Pferd dafür halt mit Motor? Ja sowas auch. Und alte Rennwagen, die kleinen die aussehen wie Seifenkisten. Herzerwärmend wie man oft gesehen hat, dass die Teile seit Jahren in Familienbesitz sind und der grad volljährige Enkel zum Nationalfeiertag Opas Liebling fahren darf.
Seit es hier so schön sonnig warm ist hab ich gesehen, dass die alten Teile keineswegs nur zu Feiertag raus geholt wurden aber an dem Samstag war die Oldtimerdichte unfassbar hoch. Und alle so gut in Schuss. Man kommt ins Schwärmen :-)
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Aber irgendwann is dann auch wieder gut mit Schwärmen und ab nach Hause für ein kleines Mittagsschläfchen. Eigentlich hieß es ja im Reiseführer (jaaaaa.....) man soll sich den ganzen Tag durch die Stadt treiben lassen aber nuja also... müde, früh aufgestanden, Füße aua und vor allem: Wir waren am Abend ja noch eingeladen und wie sich herausstellte war es sehr sehr klug ein Nickerchen zu halten ;-)

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Der Abend:
Neues schickes Kleidchen an denn wir erinnern uns an den Einladungstext:
"Suit for him, elegant for her, bring Norwegian flagg"Yay
Und los.
Ganz süß. Ich erwartete bei der Dinnereinladung einer Medizinprofessorin ja eine Dinnerparty im Garten mit lauter cocktailbekleideten feinen Damen und beanzugten Herren der Gesellschaft. Auf jeden Fall was großes.
Weit gefehlt was mich total aus dem Konzept gebracht hat.
Wir waren zu sechst. Krass. Also ich bin immer noch ganz gerührt wenn ich dran denk. Man sagte mir am Abend geht man entweder auf eine Party oder lädt die Familie ein bzw. ist bei der Familie eingeladen zum Essen in kleinem engen Kreis. Und dann laden die beiden neben zwei engen Freundinnen noch uns, zwei völlig Fremde ein.
Ach und was war das nett!!!!!!!
Und wie lieb die waren!
Meine beste neue liebste Freundin hat übrigens vier Pfoten und hat mich ins Rudel aufgenommen. Normal sei sie Fremden gegenüber sehr zurückhaltend aber mir hat sie nach 5 Minuten das Kleid vollgesabbert um dann unterm Tisch auf meinen Füßen einzuschlafen. Yay, ich gehöre zur Familien.
:-)
Dann waren da noch eine schon recht angeschickerte Schwedin, eine Norwegische Ärztin die aber in Freiburg studiert hat, der Herr des Hauses – Arzt – und die Dame des Hauses, Medizinprofessorin mit Büro auf dem gleichen Flur wie der Mann, daher die Einladung.
Superwitzig aber auch anstrengend sich den ganzen Abend in diesem niedlichen Norwegisch- Englisch- Schwedisch- Deutschkauderwelsch zu unterhalten.
Den Aperitif gabs auf der Terrasse in herrlichem Garten. Ein herrlicher Rosé Cremant dessen Namen ich noch genauer erfragen muss genau wie einige der Rezepte. Den Cremant gabs auch zur Vorspeise.
Vorspeise: Selbstgebeizter (!!!!) Lachs auf Salat und Spinat mit Garnelen und selbstgemachter Remoulade.
Hauptgericht: Deutsches Rinderfilet, was auch immer das bedeuten mag. Einen Hauch zu durch was die Hausfrau und Köchin an den Rand der Tränen gebracht hat aber es war soooo lecker. Dazu Ofenkartoffeln und -zwiebeln und selbst gesammelte Pilze.
Dazu: Einen ganz netten Barbera d'Alba ausm Barriquefass aber der hat mich nicht so überzeugt. Als der leer war gabs einen Toskana-Cuvee der weit besser war ;)
Nachtisch: Erdbeeren-Rhabarberkompott mit selbstgemachtem Gewürzeis. Hat geschmeckt wie Chai Latte. Superlecker.
Dazu: Einen ganz lustigen italienischen Dessertwein den ich mir auch noch sagen lassen muss. Hatte Perlung, war rosé, hatte nicht zu viel Alkoholprozent und schmeckte irgendwie auch nach Erdbeeren.
Dann wurde noch der Bordeaux Touzinat 2009 den wir mitgebracht hatten aufgemacht und rief allgemeine Begeisterung hervor. Der Abend war ganz wunderbar, aber gegen Ende hat man dann doch vor allem bei der Schwedin und beim Gastgeber gemerkt, dass es doch recht viel Alkohol war und wir sind mit der letzten U-Bahn heim.
Die Leute werden auf jeden Fall zum Gegenessen eingeladen und ich hab die heimliche Hoffnung, dass es nicht zu unserem Nachteil war, mehrfach betont zu haben, dass wir auf Wohnungssuche sind.
Zusammenfassend wars ein herrlicher Tag und ich freu mich schon auf nächstes Jahr :-)
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Donnerstag, 22. Mai 2014

Was duftet doch der Flieder so mild, so stark und voll!

Ich weiß ich weiß, ich schule euch noch den Beitrag über den 17. Mai und einen Bericht über meinen Norwegischkurs aber bis das endlich (nach Hausaufgaben und Berwerbungsstress) getippt ist, ein kleines Zwischenschmankerl für euch :-)

Es hat 26 Grad, die Sonne strahlt, der Flieder steht in voller Blüte und duftet atemberaubend - im wahrsten Sinne der Wortes denn der steht hier zu tausend Büschen in JEDEM Garten und jeder Atemzug ist Blütenduft *schwelg*

Schloss:
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"Unser" Haus:
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Und bald gibt's Walderdbeeren ausm "eigenen" Garten:
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Und in selbigen setz ich mich jetzt und wird beim Vokabeln lernen hoffentlich braun.
Madame La, die Langzeitstudie zeigt schon jetzt überall knackbraune Norweger die bei jedem kleinen Sonnenstrahl halbnackt im Schlossgarten brutzeln.
ICH dagegen bin das Bleichgesicht hier. Daran muss gearbeitet werden!!!!

Und mein heiß geliebter angebeteter Rene Pape hat natürlich auch was zum Thema Flieder zu sagen... äh singen :-)
http://www.youtube.com/watch?v=A6qL0Zl0ceA

Freitag, 16. Mai 2014

Der 17. Mai – Teil 2: Die Feier heute. Traditionen, Regeln, Bräuche.

Vorabinformation, mal sehen was sich morgen so bestätigt.

Quellen: Diverse Blogs, Foren und Facebook-Gruppen die sich mit Norwegen im Allgemeinen und dem Nationalfeiertag im Besonderen beschäftigen. Wers genauer wissen will, fragt mich, ich zähl jetzt nicht alle auf. Und hey, ja, persönliche Gespräche waren auch dabei ;)

Die Feier des 17. Mai ist heute stark folkloristisch geworden.
Meist werden sie von lokalen 17.-Mai-Komitees ausgerichtet.
In den Orten werden Kinder- und Bürgerumzüge durchgeführt, an denen auch Musikkapellen teilnehmen. Nach dem Zug werden oft Spiele für Schulkinder veranstaltet und Eiskrem und Würstchen an sie verteilt.
Ja richtig, Kinder dürfen an diesem Tag so viele Würstchen und Eis essen wie sie wollen!!!!
Und die schon erwähnten Russen dürfen hier ein letztes mal auch alles, wirklich alles tun was sie wollen bevor sie am Montag dann Abiturprüfungen haben. Eieiei
Und Erwachsene (die nicht gerade ihre Kinder zum Umzug begleiten oder mit Eis füttern müssen) dürfen schon zum Frühstück Alkohol trinken ohne dass dies negativ auffällt.
Der 17. Mai wird deshalb oft auch als „Barnas dag“ (Tag der Kinder) bezeichnet.
Überall, auch auf den Umzügen, wird die norwegische Flagge gezeigt und die Menschen gehen in festlicher Kleidung und, wer sie besitzt, in norwegischer Tracht (Bunad).
Und festliche Kleidung meint tatsächlich schon von früh morgens an, egal was man den Tag über tut, Anzug für ihn und ein festliches Kleid für sie. Keine Abendgarderobe aber knapp drunter. (Fast) Nichts ist too much an diesem Tag. Die Damenmode soll wohl so Kate-Middelton-mäßig sein.
(Verdammt wie sehr wünsche ich mir einen Hut)

Zum Thema Flagge.
Natürlich ein heikles Thema.
Überall anders als in Norwegen würden so viele nationale Flaggen wie an diesem Tag „a Gschmäckle han“ und misstrauisch betrachtet werden. Hier nicht. In einem Land das erst seit 200 Jahren eine Verfassung hat und erst seit 1905 unabhängig ist, ist das irgendwie ok.
Das Problem ist, dass lange Zeit alle anderen Flaggen verboten waren.
Irgendwie fast ein bisschen nachvollziehbar. Das ist deren Tag und basta. Gleiches gilt für ausländische Tracht... aber ebenso nachvollziehbarer Weise ist die spätere Beschränkung auf die norwegische Flagge auch problematisch und führte auch zu Kritik im Hinblick auf die zahlreichen Einwanderer vor allem aus Indien und Pakistan. Einzelne Kommunen hoben das Verbot fremder Flaggen auf. Oslo ließ 2007 die samische Flagge im Kinderumzug zu.
Inzwischen ist glaube ich herauszulesen auch ausländische Tracht ok so lange es nicht zu viel ist und indische traditionelle Kleidung ist auch ok.
Ebenfalls ok aber nicht sooooo toll wäre es, wenn ich jetzt als "Einwandererin" morgen zum Beispiel mit einer norwegischen und einer deutschen Flagge wedeln würde.
Es muss eben immer der Respekt dafür im Vordergrund stehen, dass es DER norwegische Nationalfeiertag ist. Punktum!

Man trifft sich traditionell schon zu einem großen Frühstück bzw. lädt sich gegenseitig dazu ein. Hier darf wie erwähnt schon Alkohol (Erdbeeren im Sekt, die spinnen auf Beeren in jeder Form die Norweger) getrunken werden und ganz ganz wichtig:
Man gratuliert sich gegenseitig zum Nationalfeiertag. Norweger oder nicht.
Wir sind morgen im Unigarten zu einem Frühstück eingeladen, bin gespannt.
Außerdem gibt es in jeder Kirche einen speziellen Gottesdienst zum Nationalfeiertag.
Das Frühstück muss natürlich um 10:00 spätestens vorbei sein, denn dann MUSS man unbedingt den Kinderumzug vom Schloss die Karl-Johans-Gate runter anschauen.
Der Barnetoget geht von 10:00 bis 13:00.
Um 12:00 gibts Salutschüsse von der Akershus Festung und König und Königin nebst Familie winken natürlich die ganze Zeit über vom Schloss aus :-)
Den Tag über gibst dann überall kleine Konzerte, Ausstellungen, Party Party Party, Würstchen, Eis und Alkohol.
Wir sind für nach dem Umzug zu einem Fest für Unimitarbeiter im Universitätsgarten eingeladen.
Ich habe mir sagen lasse, neben Eis und Würstchen müsse man unbedingt den traditionellen Kransekake (Kranzkuchen) essen. Ein pyramidenförmiger Kuchen aus Ringen die nur aus gebackenem Marzipan bestehen und mit Zuckerglasur versehen sind. Angeblich stecken auch norwegische Fähnchen im Kuchen. Ich werde mich opfern und für euch probieren ob das schmeckt :-)
Und abends lädt man sich dann wiederum traditionell gegenseitig zu festlichen Dinnerpartys ein.
Wir sind bei Medizinern eingeladen, auch hier: Ich bin gespannt.
(Es drängt sich der Eindruck auf ich sollte nach morgen dringend über eine Diät nachdenken * ggg * )
ÜBERALL und EGAL IN WELCHEM ZUSTAND hat man allerdings wie erwähnt festlich gekleidet zu sein und eine norwegische Flagge bei sich zu führen :-)

Hier könnt ihr das Programm für morgen speziell für Oslo sehen:
http://www.oslosurf.com/hvaskjer/68277.html

Einen meiner Lieblingsblogbeiträge zu morgen will ich euch auch nicht vorenthalten:
http://afroginthefjord.com/2014/05/14/every-rule-you-should-break-on-norways-national-day/

Ich bin gespannt und vorbereitet:
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Der 17. Mai – Teil 1: (Vor-)Geschichte

Morgen ist es soweit. Norwegen feiert am 17. Mai seinen Nationalfeiertag und damit der Blogbeitrag darüber, was ICH morgen so erlebe durch Erklärungen nicht ewig lang wird informiere ich euch (und mich) nun vorab darüber, was eigentlich gefeiert wird.
Zahlen Daten Fakten jetzt, Erlebnisbericht später ;)

Obacht, Geschichtsunterricht, Quelle: wikipedia.de

Der 17. Mai ist der Verfassungstag und wird in Norwegen als Nationalfeiertag gefeiert.
Gefeiert wird die Verabschiedung von „Kongeriget Norges Grundlov“ (Grundgesetz des Königreichs Norwegen) am 17. Mai 1814 in Eidsvoll.

→ Die Blitzrechner unter euch habens schon bemerkt, dieses Jahr wird kein gewöhnlicher Nationalfeiertag gefeiert, nein, dieses Jahr wird der 200. Jahrestag der norwegischen Verfassung gefeiert!

Bis 1814 war Norwegen in Realunion mit Dänemark zu einem dänisch-norwegischen Reich verbunden. Christian Frederik, Sohn des Erbprinzen Frederik von Dänemark war dänischer Statthalter in Christiania (← alter Name von Oslo).
Im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 wurde König Frederik VI. gezwungen, Norwegen an Schweden abzutreten. Es bestanden nun zwei politische Alternativen: Christian Frederik strebte die Selbständigkeit Norwegens mit dem Fernziel an, die Union mit Dänemark wiederherzustellen, die Kreise um Hermann Wedel-Jarlsberg strebten die Union mit Schweden an.
Christian Frederik setzte sich durch und berief am 16. Februar 1814 21 führende Männer der norwegischen Politik nach Eidsvoll ein. Dort stellte er sein Programm vor, den norwegischen Thron als absolutistischer König mit dynastischem Erbrecht zu besteigen. Doch er wurde mit dem Argument konfrontiert, dass mit der Abdankung König Friedrichs VI. von Dänemark als norwegischer König dessen Staatsgewalt nicht an den Prinzen, sondern an das norwegische Volk gefallen sei.
Obgleich es sich nur um eine kleine Elite handelte, die die konstitutionelle Monarchie verlangte, musste sich Christian Frederik doch diesem Verlangen beugen, wenn er seine Selbständigkeitspolitik fortsetzen wollte.
Das Ergebnis war die Proklamation vom 19. Februar 1814, in welcher der Prinz verkündete, als Regent eine Reichsversammlung einzuberufen, die eine Reichsverfassung ausarbeiten sollte. Als Regent bestimmte er die Zusammensetzung der Versammlung. Dabei sorgte er dafür, dass die Beamten, Offiziere und Bauern gegenüber den „schwedischgesinnten“ Kaufleuten die Mehrzahl bildeten.

Das Konstitutionskomitee legte die Grundsätze der neuen Verfassung fest:
1. Norwegen soll eine beschränkte erbliche Monarchie werden. Es soll ein freies, unabhängiges und unteilbares Königreich sein, und der Regent soll den Titel „König“ führen.
2. Das Volk soll die gesetzgebende Gewalt durch seine Abgeordneten ausüben.
3. Nur das Volk soll das Recht haben, über seine Volksvertreter Steuern zu erheben.
4. Das Recht, den Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, soll dem König zukommen.
5. Der König soll das Begnadigungsrecht erhalten.
6. Die Gerichtsbarkeit soll von der gesetzgebenden und der vollziehenden Gewalt unabhängig sein.
7. Es soll die Freiheit für Publikationen und Druck geben.
8. Die evangelisch-lutherische Religion soll die Religion des Staates und des Königs sein. Religionssekten sollen ihre Religion frei ausüben können; doch sollen Juden vom Betreten des Reichsgebietes völlig ausgeschlossen bleiben.
9. Neue Beschränkungen der Gewerbe sollen nicht zugelassen werden.
10. Personenbezogene oder gemischte erbliche Vorrechte sollen künftig nicht mehr gewährt werden.
11. Die Bürger des Staates sollen gleichermaßen zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet werden, ohne Rücksicht auf Stand, Geburt oder Vermögen.

Der Versammlung lag es fern, eine demokratische Verfassung zu beschließen. Nach der französischen Revolution war „demokratisch“ eher ein Schimpfwort geworden. Man hatte eine konstitutionelle Monarchie im Sinn. Entscheidend war die Einführung der Gewaltenteilung zwischen König, Parlament und Justiz. Das demokratische Element kam in dem für die damalige Zeit weiten Kreis der Wahlberechtigten zum Ausdruck: Alle Männer über 25 Jahre, die entweder Beamte waren oder ein Stück Land besaßen, das mindestens einen Wert von 300 Rigsbankdaler in Silber hatte. Das entsprach 45 % der männlichen Bevölkerung. Die Wahl war indirekt. Die Wahlberechtigten wählten Wahlmänner, die dann die Abgeordneten zum Storting wählten. Das führte später zu einem realen Machtmonopol des Beamtenstandes, der vorher im Namen des Königs, nun im Namen der Nation das Land regierte.

Der schwedische Kronprinz Karl Johan bestand jedoch auf die Einhaltung des Kieler Friedens.
Es kam zum erneuten Krieg, der im Vertrag von Moss vom 14. August 1814 endete. Im Waffenstillstandsabkommen stand der Passus, dass König Christian Frederik seine Macht „in die Hände der Nation lege“ und dass das Storting an der Vereinigung der beiden Nationen mitwirken solle. Christian Frederik musste ins Exil. Damit blieb das Prinzip der Volkssouveränität und der Teilung der Macht unter Storting (Gesetzgebung und Staatshaushalt), Regierung (vollziehende Gewalt) mit dem König und der Gerichtsbarkeit in Norwegen erhalten.
Am 20. Oktober 1814 beschloss das Storting unter dem Eindruck von 15 000 Besatzungssoldaten und 600 norwegischen Soldaten in schwedischer Gefangenschaft gegen nur fünf Stimmen, „dass Norwegen als selbständiges Reich vereint mit Schweden unter einem König, aber unter Beachtung seiner Verfassung mit den für Heil des Reiches aus dem Anlass der Vereinigung mit Schweden notwendigen Änderungen sein soll.“
Der Titel lautete nun: „Grundgesetz des norwegischen Reiches“ (Kongeriget Norges Grundlov) Die Gliederung wurde beibehalten, aber für den König wurden einige Bestimmungen geändert oder neu aufgenommen: Die Bestimmung „Norwegen ist ein freies, selbständiges, unteilbares und unabhängiges Reich“ erhielt den Zusatz „vereinigt mit Schweden unter einem König.“
Die Beibehaltung dieses Grundsatzes hatte große Bedeutung in der späteren Auseinandersetzung zwischen den Ländern bis zur Unabhängigkeitserklärung von 1905.
Am 4. November wurde die geänderte Verfassung angenommen und König Carl XIII. zum König gewählt. Damit war die Personalunion unter einem König mit zwei selbständigen Staaten mit jeweils eigener Regierung für die inneren Angelegenheiten festgeschrieben.

In den ersten Jahren nach 1814 war der 17. Mai kein besonders gefeierter Tag.
Das Storting arrangierte die erste 17. Mai-Feier im Jahr 1836, und seit diesem Tag wird der 17. Mai als Norwegens Nationalfeiertag angesehen.
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Stortinget - Parlamentsgebäude

Dienstag, 13. Mai 2014

Registriert - A1

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So, es ist soweit, ich hab mich registrieren lassen und warte nun auf die Rechnung bzw. Bestätigung dafür in den A1 Norwegischkurs der Folkeuniversitetet aufgenommen zu werden.

Norskkurs nybegynner del 1 (A1), intensiv

Drückt die Daumen, dass das klappt.

Kurs A1 würde am Montag den 19.05. losgehen und bis 05.06. dauern.
Das wäre ziemlich klasse wenn ich da reinkommen würde, dann wäre A1 schon rum bis ich die Woche nach Deutschland flieg.

Und die Tatsache, dass von all den Möglichkeiten einen Kurs zu machen die Volkshochschule den Zuschlag bekommen hat, hat nur begrenzt mit der niedlichen kleinen Eule zu tun :-)

Nine Inch Nails

*sprachlos vor dem Laptop sitz*

Gestern - Nine Inch Nails... DER HAMMER

Ich hab noch immer überall Gänsehaut und bin total geflasht, so ein Wahnsinn.
Wahnsinns Stimme und so unglaublich präsent.
Also es gab keine große Bühnenshow oder sonstiges Theater, der Mann stand einfach da und hat alle alle verzaubert.
Hinter ihm war eine Computerleinwand, keine Ahnung wie das heißt oder wie man das macht aber wer auch immer für die Lichteffekte verantwortlich war, Hut ab!
Ein Gesamtkunstwerk!
Wer noch die Gelegenheit hat NIN auf ihrer Europatour zu sehen - oder uaf diversen Festivals - hin!
Mir war aus Erzählungen von Freunden ja bekannt, dass das ein unglaubliches Liveerlebnis ist aber sooo toll?!?!
Auf die Gefahrt hin mich zu wiederholen: DER HAMMER!

Vorband: Cold Case
Nüüüjooooo - muss man sich vll mal ne Studioaufnahme anhören weil so schlecht wie die sich gestern Abend angehört haben können die ja eigentlich nicht sein wenn se als Vorband von NIN mit dürfen. Mädel am Keyboard, Mann am Mikro, Mischung aus Möchtegern-The Cure und Möchtegern-Deine Lakaien. Hätte nett gewesens ein können.

NIN
2,5 Stunden - nur :(
Erst ein unfassbar tanzbarer Block alter bekannter Sachen -> Fermina tanzt und freut sich.
Dann ein Block sehr psychedelischer (wohl teilw. sehr neuer) Songs mit entsprechenden Lichteffekten. Ziemlicher Trip!
Dann nochmal Bekanntes und zum Abschluss die absolute Gänsehautnummer mit "Hurt".

(Wir standen ungefähr zwei Meter unter dem der das Video aufgenommen hat, beschde Konzerthalle!)

http://www.youtube.com/watch?v=LnsvcBWpNt8

Die Halle:
Oslo Spektrum.
Supercool. Überschaubarer Stehplatzbereich. Wir standen dort ganz hinten weil ich Platz zum tanzen haben wollte und zu alt für die erste Reihe bin ;)
Trotzdem Top Sicht - siehe das live-YouTube-Video. Da standen wir ziemlich direkt drunter.
Dann geht direkt hinter uns n wahnsinnig steiler Sitzplatzbereich hoch wo man offensichtlich von jedem Sitzplatz aus ne hammer Sicht hat.
Ich war trotzdem etwas überrascht wie wenig Leute dann gefühlt doch in der Halle waren. Hatte irgendwie mit nem halben Stadion oder so gerechnet.
Sound wäre super gewesen wenn der Mann am Mischpult kein so ein Looser gewesen wäre.
Leinwände gabs keine, war auch nicht nötig da man nirgends zu weit weg war.

Interessante Beobachtung:
ALLE alkoholischen Getränke kosten gleich.

Positive betrachtet:
Eine Konzertkarte für die Nine Inch Nails kostet so viel wie sechs Bier (in der Halle).

Negativ betrachtet:
Sechs Bier kosten so viel wie eine Konzertkarte für die Nine Inch Nails.
ALTER?!?!?!?!

Gut, dass es zu Hause ein Bierchen vorab gab ;)

(Man beachte das Bierkeller-Tübingen T-Shirt *ggg*)

//Edit:
Und hier noch der (norwegische) Zeitungsartikel in der Aftenposten zu gestern:
http://www.osloby.no/oslopuls/musikk/Nine-Inch-Nails-truet-med-a-rive-Spektrum-7565060.html#.U3IO9_l_sQw

Versucht den mal zu lesen, ihr werdet sehen, man versteht ziemlich viel ohne ein Wort Norwegisch zu können :-)
Der Autor des Artikels ist nicht so restlos begeistert wie ich leider aber dennoch ist das Fazit positiv.

15

Bewerbungen sind abgeschickt.
14 an alle Weinimportfirmen in und um Oslo die ich im Internet gefunden hab und die Sinn machen und eine ans Vinmonopolet.
Als nächstes wird an Bewerbungen für Heinemanns Duty Free und an Bewerbungen an diverse Wein- und Whiskyclubs in und um Oslo gebastelt.

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