Dienstag, 14. Juli 2015

Jeg er tilbake - og vorlovet :-)

So, nach knapp 8 Wochen Deutschland inklusive Archivaufenthalt in Marbach am Neckar bin ich zurück in Oslo, vermisse die 40 Grad die es zuletzt in Deutschland hatte und hab großartige Neuigkeiten:

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Wir sind jetzt verlobt <3

Jetzt hoffe ich hier auf einen halbwegs warmen Sommer und weiter geht's mit Kellnern, Bewerbungen schreiben, Norwegen bzw. Oslo erkunden, weitere Anträge schreiben und mit den Archivfunden an der Diss weiterarbeiten.
Bis bald dann :-)

Donnerstag, 30. April 2015

1 Jahr Oslo

Heute vor einem Jahr bin ich nach Oslo ausgewandert.

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Unglaublich, wie die Zeit vergeht... und wenn man sich umdreht und vollkommen überrascht davon ist, dass schon ein Jahr vergangen ist, dann ist das wohl ein gutes Zeichen.
Und nach einem Jahr kann ich mich als fast angekommen bezeichnen.

Das Jahr zusammenzufassen ist eigentlich unmöglich weil es fast unmöglich ist die Highlights herauszupicken.
Wenn man auswandert, dann ist am Anfang (und irgendwie hoffe ich, dass das noch ne ganze Weile so bleiben wird) ALLES besonders.
Jeder Einkauf, jeder Spaziergang, jeder Arbeits- und Schultag.
Es gibt eine ganze Stadt, ein ganzes Land zu entdecken und es ist schwer vorstellbar, dass irgendwann eine Zeit kommen wird, in der man alles kennt und alles Routine ist.

Trotzdem ein paar Highlights und Dinge die man so erreicht hat:

Ich habe die Sprache gelernt.
Also ich bin weit davon entfernt perfektes fehlerfreies Norwegisch zu sprechen.
Klar
ABER in weniger als einem Jahr eine Sprache soweit erlernt zu haben, dass man den schwierigsten und höchst bewerteten Sprachtest angehen kann, das erscheint mir schon etwas Besonderes.
Vor allem für mich, die ich mich in der Schule mit Sprachen immer so schwer getan habe. Aber in der Schule wars ja auch kein Intensivkurs und im Land zu leben und die Sprache einfach können zu müssen, das ist einfach ne andere Situation.
Jetzt warte ich noch aufs Ergebnis des Bergenstestes und versuche immer weiter zu lernen. Allerdings auf die „faule“ Art. Ich lese Krimis und Zeitung auf norwegisch, höre norwegisches Radio und schaue norwegisches TV. Das macht weit mehr Spaß als Vokabeln lernen und vll kann ich irgendwann auch wenigstens ein paar der vielen Dialekte verstehen :-)


Wir haben die PERFEKTE Wohnung gefunden.
Ernsthaft!!!
Nur das Häuschen mit dem Garten voller alter Obstbäume drumherum und meinem Gemüsebeet drin könnte perfekter sein.
Platz Platz Platz und die beste Aussicht über die Stadt die man sich wünschen kann.
Jetzt müssen wir nur noch den Kamin katzensicher machen und ein paar Veränderungen in der Küche vornehmen, das Gewächshaus auf dem Balkon aufbauen und beweisen, dass man auch in Norwegen in einer Wohnung Gemüse züchten kann ;-)

Ich habe viele nette Leute kennengelernt (könnten aber mehr sein) von denen einige zu Freunden werden könnten.

Wir hatten schon ganz viel lieben Besuch aber das MUSS mehr werden ;-)

Ich habe einen Job gefunden.
Ja, „nur“ ein Kellnerjob. Aber ein cooler Kellnerjob. In einem supergenialen und historischen Restaurant wo ich superleckeres Essen naschen und Norwegisch üben kann.
Klar ist es nervig 45 Minuten einfache Fahrt zur Arbeit zu brauchen und klar ist es nervig „nur“ bei Veranstaltungen zu arbeiten, also kein festes Monatseinkommen zu haben.
ABER nach einem halben Jahr hier mit ziemlich rudimentären Norwegischkenntnissen eine Arbeit zu finden ist etwas das ich durchaus auf der „gute gemacht“ Seite verbuchen kann und das Gehalt ist ok.
Außerdem ist da Luft nach oben. Seit dieser Woche soll ich die stark vernachlässigte deutsche Homepage des Restaurants aktualisieren und Texte schreiben.
Außerdem ist das Bewerbungen schreiben nicht ganz so stressig wenn man einen Job hat.

Ich habe eine Fødselsnummer, das norwegische Äquivalent zur Sozialversicherungsnummer ohne das hier NICHTS geht.
Die Fødselsnummer bekommt noch einen eigenen Eintrag nur lasst euch gesagt sein, die so schnell zu bekommen war sicherlich die größte „Leistung“.
Bin halt ein guter Neunorweger ;-)

Wir waren schon ein kleines bisschen das Land anschauen. Mit Zauberpony und Finlay waren wir wie berichtet auf Hüttenurlaub und an Ostern waren wir in Kristiansand. Außerdem sind wir brave Touristen in unserer eigenen Stadt und gehen fleißig in Museen, wandern, zu Veranstaltungen etc. etc. etc

Uuund das sicherste Zeichen für irgendwo zu Hause sein und die größte Herausforderung des letzten Jahres:
Scott und Sunny, meine beiden Katzen, sind nach Norwegen gezogen und scheinen sich hier absolut wohl zu fühlen. Und das obwohl wir sogar schon unseren ersten Tierarztbesuch hinter uns haben. Sie genießen es, in der riesen Wohnung im Kreis rennen zu können, unsere Tischbeine zu zerkratzen und auf dem Sofa in der Sonne zu schnarchen. Kuschelmonster :-)

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Danke bester Mann für unser Abenteuer

<3

Montag, 13. April 2015

Bergenstest – was ist das eigentlich? / Bergenstesten – hva betyr det?

So ihr Lieben, am vergangenen Samstag habe ich nun den schriftlichen Bergenstest abgelegt. Aber bevor ich euch erzähle, wie mein persönlicher Test so lief gibt es erst mal ein paar Fakten ;-)

Eine Sache muss ich vorausschicken:
Alle die den Bergenstest machen wollen SOLLTEN unbedingt einen Vorbereitungskurs auf den Bergenstest machen.
Ich hab den entsprechenden Kurs an der Folkeuniversitete gemacht (vll berichte ich auch noch drüber...) und bin ziemlich sicher, dass ich ohne den beim Test ziemlich aufgeschmissen gewesen wäre.
Man übt 3 Wochen lang nur die Art Aufgabenstellung wie sie beim Bergenstest drankommt und ohne das wäre ich sicher z.B. beim Referat an formalen Kriterien gescheitert wenn ich vorher noch nie so was gemacht hätte.
Einfach nur weil „Referat“ im deutschen Schulsystem was ganz anderes bedeutet als im norwegischen.


Der Bergentest (norwegisch: Bergenstest - Test i norsk for voksne innvandrere – høyere nivå / deutsch: „Norwegischtest für erwachsene Einwanderer – höheres Niveau“), ist der höchste Sprachtest für Norwegisch.

Man braucht ihn um in fast allen Fächern an norwegischen Universitäten zu studieren, in medizinischen Berufen zu arbeiten und viele Arbeitgeber im Bereich Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit stellen ihn ausländischen Bewerbern als Einstellungskriterium.

Wohlgemerkt braucht man ihn nicht um die Staatsbürgerschaft zu beantragen oder um Lehrer zu werden – dafür reicht die Norskprøve 3.

Die Inhalte dieses Tests wurden an der Universität Bergen entwickelt, daher die Kurzbezeichnung "Bergentest". Er soll das Sprachniveau für bestimmte Berufe in Norwegen erhalten und sichern. Darüber hinaus soll dieser Test die sprachliche und soziokulturelle Integration von Einwanderern fördern.

Man kann ihn in schriftlicher und mündlicher Form ablegen.
Der mündliche und der schriftliche Bergenstest existieren als voneinander unabhängige Prüfungen und man muss nicht beide machen.
Was formell von oben genannten Arbeitgebern gefordert wird ist zu 90% nur der schriftliche Test, der als genereller Nachweis für Norwegischkenntnisse anerkannt wird.
Medizinisches Personal muss in fast allen Fällen auch den mündlichen Test machen.

Früher würde nach einem Punktesystem bewertet und die Arbeitgeber/Unis konnten eine bestimmte Mindestpunktzahl fordern.
Seit 2009 gibt es nur noch drei Möglichkeiten.

Ikke bestått – Durchgefallen
Bestått - Bestanden
Godt bestått - Gut bestanden

Natürlich können die Arbeitgeber noch immer fordern, dass man sehr gut bestanden hat.

Der Bergentest findet in den meisten größeren Städten Norwegens zwei- bis dreimal pro Jahr statt. Für den schriftlichen ist eine einmalige Gebühr von 1.800 Kronen, für den mündlichen Test sind 850 Kronen zu entrichten.

Der mündliche Test

Der mündliche Bergenstest dauert maximal 15 Minuten.
Zu Beginn erzählt man etwas über sich selbst und muss dann zwischen drei Themen wählen. Zu dem gewählten Thema bekommt man dann ein Bild bzw. eine Bilderserie gezeigt die man beschreiben und diskutieren/interpretieren soll.
Dann wird dem Prüfling ein Argument bzw. Standpunkt vorgelegt, der mit den Bildern bzw. dem gewählten Thema zu tun hat.
Dazu soll dann Stellung bezogen bzw. die eigene Meinung gesagt werden.
Daraufhin soll das Ganze noch mit dem Prüfungsleiter diskutiert werden.
Fertig
Sollte das Gesagte den Prüfern noch nicht für eine Bewertung reichen, so dürfen sie eine Extraaufgabe stellen. Hier wird eine Grafik gezeigt und der Prüfling muss drei Fragen i Zusammenhang mit der Grafik beantworten.

Ich möchte diesen Test durchaus auch ablegen, sitze aber auf der Warteliste, da sich dieses Jahr extrem viele angemeldet haben.

Der schriftliche Test

Die Inhalte des schriftlichen Tests beziehen sich primär auf das Verständnis der norwegischen Sprache; dies umfasst das Lese- und Hörverständnis norwegischer Texte. Darüber hinaus werden auch gesellschaftspolitische Themen behandelt.
Der Test dauert mit Pause ca. 6 Stunden und ist in 5 Teile untergliedert.

Teil 1: Leseverständnis / Leseforståelse

Hier bekommt der Kandidat 3 Texte vorgelegt und hat insgesamt 60 Minuten Zeit die Aufgabenstellung zu bewältigen.
Es gibt verschiedene mögliche Aufgabenstellungen aus denen diese Teilprüfung bestehen kann.
1) Lückentext
Man bekommt einen Text vorgelegt in dem eben manche Worte fehlen. Man hat ein Lösungsblatt auf dem einem für jede Lücke drei Worte vorgeschlagen werden und man soll das Wort wählen, das am besten passt. Das ist die einfachste Form aber ist nicht ganz so leicht wie sie sich anhört weil man natürlich Worte zur Auswahl bekommt, die sich nur um Nuancen in der Bedeutung unterscheiden.
Hier wird geprüft ob man den Textzusammenhang versteht. Viele Worte kann man zum Beispiel nur richtig einsetzen wenn man die nächsten drei Sätze gelesen hat bzw. es kann sein, dass alle Optionen passen aber nur eine inhaltlich Sinn ergibt.
2) Fragen zum Text
Man bekommt einen Zeitungsartikel o.ä. und 7-10 Fragen dazu.
Hier wird geprüft ob man schnell querlesen und trotzdem den Inhalt erfassen kann.
Es kann auch durchaus mal sein, dass man zwischen den Zeilen lesen muss oder ein bisschen interpretieren muss aber sehr oft kann man den Antwortsatz einfach aus dem Text übernehmen.
Man soll in knappen Worten oder max. einem Satz antworten und Schreibfehler etc. sind nicht schlimm, man soll zeigen, dass man den Text verstanden hat.
3) Überschriften
Man bekommt einen Zeitungsartikel etc. der in Abschnitte unterteilt ist und etwa doppelt so viele Überschriften wie es Abschnitte gibt.
Dann soll man jedem Abschnitt die am besten passende Überschrift zuordnen.
4) Zahlen/Daten/Fakten
Man bekommt einen sehr sehr langen Text der aber sehr einfach geschrieben ist. Zum Beispiel eine Gebrauchsanweisung oder Informationen die ein Reiseveranstalter austeilt.
Dann bekommt man dazu 10-20 Fragen auf die man oft nur mit einer Zahl oder einem Wort antworten muss und die Antworten sind alle im Text.
Zum Beispiel: „Wie heißt das Formular, das schwanger vor Flugantritt vorlegen müssen“

Für Aufgabe 4 reicht die Zeit auf keinen Fall wenn man den ganzen Text liest und die Prüfer sagen, für 2 und 3 aus nicht... ja wenn sie meinen... also ich hab bei jedem Probedurchlauf immer genug Zeit gehabt alle Texte in Ruhe und ganz zu lesen. Aber ich hab auch beobachtet, dass viele mit der Zeit gar nicht hinkommen und das sind oft Menschen, die in ihrer bisherigen Ausbildung/Beruf nicht viel lesen mussten.
Ich finde die Aufgabe so wie sie ist ein bisschen blöd, denn Leute, die wie ich eine Geisteswissenschaft studiert haben oder im Beruf viel, schnell und querlesen müssen haben da wenig Probleme, während diese Art Aufgabe Schreiner X und Krankenschwester Y in große Zeitnot bringt obwohl sie sprachlich gut genug wären um die Aufgabe zu lösen.
Außerdem ist es absolute Glückssache welche Texte man bekommt. Wenn sich der Lückentext um ein Thema handelt mit dem man sich super auskennt, dann löst man den natürlich auch viel leichter als wenn man über etwas völlig unbekanntes liest.


Teil 2: Hörverständnis / Lytteforståelse - samtaler og meldinger

Hier werden 25 bis 30 kurze Dialoge von CD abgespielt. Zu jedem Dialog hat man eine Frage und drei Antwortmöglichkeiten.
Man bekommt zum Beispiel einen Wetterbericht vorgespielt und soll dann aus drei vorgegebenen Antworten heraus ankreuzen wie das Wetter wird.
Danach bekommt man 10 Minuten Zeit um die Antworten auf einen Lösungsbogen zu übertragen. Hier wie beim Lückentext ist es ganz ganz wichtige, die Antworten nicht anzukreuzen sondern die entsprechenden Kästchen dick und fett auszumalen – sonst kann die Korrekturmaschine die Antwort nicht erkennen. Angeblich sind schon Leute deswegen durchgefallen...

Hier werden sowohl Alltagssituationen (warum wurde das Meeting verschoben, Wetter) als auch oft verwendetes Vokabular und so nie Art Sprichworte getestet.
Hier sind immer kleine Fallen, manchmal echt zum an die Stirn hauen dämlich aber es fallen trotzdem genug Leute drauf rein.
Wenn sich zum Beispiel über den Preis von XY unterhalten wird dann ist es NIE der Preis der genannt wird sondern mit SICHERHEIT wird im weiteren Dialog eine Rabattaktion oder so was erwähnt und XY kostet dann die Hälfte. Trotzdem sind genug Leute blöd genug sich so zu freuen, dass sie die Zahl richtig gehört haben, dass sie dann nicht weiter zuhören und einfach die erstgenannte Zahl ankreuzen.

Mein Lieblingsbeispiel: Frau und Mann unterhalten sich über eine dritte Frau die einen Autounfall hatte, sich beide Beine gebrochen hat, lange im Krankenhaus lag und jetzt Probleme bei der Arbeit hat weil die an Gedächtnisverlust leidet.
Frage: Welches Problem hat Frau x?
Antwort 1: Sie hat Schmerzen in den Beinen
Antwort 2: Sie hat Probleme mit dem Gedächtnis
Antwort 3: Sie ist arbeitsunfähig
Man kann sich jetzt darüber streiten ob „Gedächtnisverlust“ eine zentrale norwegische Vokabel ist ABER wenn man die nicht kennt antwortet man hier falsch. Es KÖNNTE sein, dass sie noch Schmerzen in den Beinen hat aber es wird nicht gesagt – sie ist definitiv nicht arbeitsunfähig weil ja darüber gesprochen wird, dass sie Probleme bei der Arbeit hat... Man könnte also auch das richtige raten ABER eben nur wenn man den ganzen Dialog bis auf die eine Vokabel verstanden hat und der Dialog ist so gestaltet, dass einem so was nicht leicht gemacht wird.
Mir macht das ehrlich gesagt sogar ein bisschen Spaß weils so ne Art Rätselraten bzw. Achtung Falle Sache ist und ich freu mich dann immer ganz arg wenn ich die Falle erkannt hab aber ganz ganz viele Mitschüler von mir scheitern an diesen Aufgaben.
Und wieder – nicht weil ihnen der Wortschatz oder so fehlen würde sondern weil sie – egal wie oft man es ihnen sagt – nicht in der Lage sind einen Dialog bis zum Ende anzuhören und zu überdenken und irgendwie nicht kapieren, dass man auf so kleine Fallen achten muss.

Teil 3 Protokoll / Referat

Man bekommt ein Interview 2x vorgespielt und erhält ein Blatt mit 6-8 Stichpunkten zum Referat.
Während das Interview abgespielt wird soll man sich Notizen zu den Stichpunkten machen.
Danach hat man 45 Minuten Zeit um ein Protokoll (in Norwegen heißt das Referat) über das Gehörte zu schreiben in das alle Stichpunkte eingearbeitet werden müssen.
Hier wird geprüft ob man das formal bewältigt und natürlich die Sprache, Rechtschreibung etc. beherrscht.
Man kann durchaus bestehen wenn man einige der Stichpunkte NICHT mitbekommen hat, dafür aber ein formal richtiges Referat mit richtigem restlichem Inhalt und richtiger Sprache schreibt.
Man fällt definitiv durch wenn man mehr schreibt als die vorgegebenen Stichpunkte.
Das Interview ist natürlich viel viel länger als die paar Stichpunkte die man hat – erstens weil der Prüfling Zeit braucht um zu notieren und zweitens weil geprüft wird, ob man die wichtigen verlangten Informationen raus filtern kann und entscheiden kann was unnötig ist.

Darauf wird so viel wert gelegt weil ein erwachsener Norweger laut meiner letzten Lehrerin mind. 100 Protokolle in seinem Leben schreibt. Bei jedem Meeting, Elternabend etc. braucht man nen Protokollführer und da will man niemand der alles was gesagt wurde mitschreibt sondern jemand, der die wichtigen Dinge knapp zusammenfasst damit diejenigen, die nicht dabei wahren kurz nachlesen können um was es ging und was die Ergebnisse waren.
Wichtig ist hier die neutrale Sprache.
Niemand will hier persönliche die Meinung des Protokollanten lesen.

Man soll so knapp wie möglich antworten. Das ist immer so ein Ding bei den Norwegern. Knappe kurze Sätze... die norwegische Grammatik erlaubt aber die gleiche Art von Schachtelsätzen wie im Deutschen und auf diese Art zu schreiben fällt mir einfach leichter als eine Reihe Hauptsätze aufs Papier zu bringen. Wir haben viele Referate im Kurs geschrieben und meine Lehrerin hat nie gemeckert und immer die Sprache gelobt aber dazu gesagt, dass sie jedem, der nicht deutsch ist eben zu kurzen knappen Sätzen rät.

Teil 4: Grammatik, Wortschatz, Ausdrücke / Grammatikk, ord og uttrykk

Mein HORROR
Man bekommt ca. 30 Satzpaare.
Satz A ist gegeben
Satz B ist unvollständig
Man soll Satz B so schreiben, dass er so nah wie möglich das gleiche bedeutet wie Satz A.

Manchmal ist eine Vokabel gefragt. Zum Bsp.:
A: Karin und Ole sind zum ersten mal Eltern geworden
B: Sie sind frisch gebackene Eltern

Kein Witz, ohne die Vokabel „nybakte foreldre“ wäre ich aufgeschmissen gewesen ;-)

Manchmal soll man einen aktiven Satz ins Passiv umwandeln, manchmal wörtliche in indirekte Rede, manchmal ein Sprichwort erklären usw. usw.

Hier muss natürlich jedes Wort korrekt geschrieben sein sonst gibt es keinen Punkt selbst wenn die Antwort richtig gewesen wäre.

Man muss 50% richtig haben um bestanden zu haben – hört sich bequem an, ist es aber nicht.
Der Trick hierbei ist, sich zu überlegen was die wollen und die einfachste Lösung zu wählen.
Wenn man jetzt zum Beispiel frisch gebackene Eltern nicht weiß, dann bekommt man auch die Punkte wenn man das umschreibt. Aber beim umschreiben entsteht eben Raum für Fehler und oft sind die Aufgaben so gestellt, dass ein Umschreiben grammatikalisch nicht möglich ist.

Teil 5: Erörterung / Skriftlig produksjon


Zwei Stunden Zeit, zwei Themen zur Auswahl, eins soll bearbeitet werden.
Man bekommt das Thema und eine Frage dazu sowie ein paar ganz ganz wenige Fakten.

Zum Beispiel:
Soll Monarchie in Norwegen beibehalten werden.
Fakt 1: Norwegen hat erbliche Monarchie
Fakt 2: XY% der Bevölkerung denken, Monarchie sei überflüssig

Dann soll ca. 1/3 des Textest darin bestehen, das Thema neutral zu präsentieren. Fakten.
Die restlichen 2/3 des Textes sind dazu da, die eigene Meinung anhand von Argumenten zum Ausdruck zu bringen.
Wichtig ist hierbei drauf zu achten gleich mit Ich denke blablabla zu beginnen.
Das war am Anfang ganz schön hart weil wir in Deutschland in der Schule jahrelang eingetrichtert bekommen, dass man im Hauptteil der Erörterung neutral pro und contra diskutiert und höchstens im Schlussteil nach Auswertung der Diskussion die eigene Meinung einbringen darf.
WAAAAA
Ihr macht euch keine Vorstellung wie schwer es ist, nach der Einleitung gleich die eigene Meinung aufs Tablett zu knallen.
EIGENTLICH hat unsere Lehrerin gesagt, wir sollen nicht pro und kontra diskutieren sondern uns für ja oder nein entscheiden und entsprechen argumentieren.
Hab ich nie gemacht.
Und hat sie bei mir auch nie kritisiert.
Solang man in jedem Abschnitt und zu jedem Argument glasklar die eigene Meinung sagt darf man durchaus Contra-Argumente benutzen um die eigene Meinung zu untermauern.
„Monarchiegegner könnten argumentieren..... Meiner Meinung nach ist dieses Argument allerdings nicht haltbar weil....“
Das ist ok so solange man die eigene Meinung stets deutlich macht aber das fällt so vielen so schwer...

Hier das zweite Thema von Samstag „Sollten Geschäfte sonntags geöffnet haben dürfen“
Ich hab die Seite geknipst weil die andere mit „meinem“ Thema vollgekritzelt ist und ich von „meinem“ Test ja ein anderes Mal erzählen wollte.

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Auch hier soll man so kurz wie möglich schreiben. 2 DIN A 4 Seiten meinte unsere Lehrerin.
Mir reichen die zwei Stunden gut zum Notizen machen, Konzept schreiben und Konzept abschreiben.
ABER es gibt genug denen die zwei stunden nicht reichen und die dann unstrukturierte Kraut und Rüben Sachen abgeben.
Hier wird aber leider genau das getestet, ob man einen Text strukturieren kann, variantenreiche Sprache benutzt etc. etc. etc.
Und auch da mangelt es den Leuten die hier an der Zeit scheitern nicht an Vokabular meiner Beobachtung nach sondern das sind wieder Leute die in ihrer Schul-/Berufslaufbahn keine langen Texte schreiben müssen und abgesehen von Formulierungsschwierigkeiten auch einfach „mechanisch“ nicht schnell schreiben können... wenn man dann dazu hin noch nicht gerne liest kann man einfach keinen Text schreiben...


Darum wiederholt an ALLE die diesen Test machen wollen:
Macht MINDESTENS den Vorbereitungskurs und übt die Aufgabenstellungen.
Vor allem wenn die Muttersprache nicht germanisch stämmig ist und/oder ihr nicht viel mit Textproduktion und Sprache zu tun habt...
Aber auch sonst, Kurs machen!

Donnerstag, 2. April 2015

Påskeegg / Osterei

„Was will sie denn jetzt???“ mag der geneigte Leser denken... ein Osterei ist ja nun doch nicht so ungewöhnlich...
Das mag soweit sein.
Nur ich hab diese Art Ostereier in meiner katholische-süddeutschen Kinderzeit nicht gesehen/gehabt/gekannt und deswegen möchte ich sie euch beschreiben.
So sehen die aus hier in Norwegen:

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Pappeier in allen Größen an stelle eines von mir so heiß geliebten Osternestles.
Und sie sind hohl – die Eier, nicht die Nester.
Hohl damit man da dann die Süßigkeiten und Spielsachen für die Kinder rein packen kann.
Wegen der Spielsachen kann man so ein Ei auch in riesig haben aber normal sind die so groß wie Straußeneier.

Und jetzt das Merkwürdigste:
Die Kinder müssen ihre Pappeier hier nicht mal suchen, nein, sie werden ihnen Samstag oder Sonntag einfach überreicht...
Ich mein ok, liebe Mama, das Osternest JEDES Jahr hinterm Vorhang hinterm Sofa zu verstecken war irgendwann auch nicht mehr spannend aber hey, was ist Ostern bitte ohne Osternestsuche?

Der Osterhase hat in Norwegen leider nicht die gleiche Tradition wie in vielen anderen westlichen Ländern, auch wenn er den Menschen natürlich ein Begriff ist. In Norwegen verbindet man Ostern eher mit kleinen gelben Küken, den „Påskekyllinger“ (Osterküken). Dekoriert wird mit selbst bemalten Ostereiern, Weidenkätzchen und Osterküken.
Ich habe allerdings auch durchaus Schokoosterhasen im Laden gesehen, allerdings nicht von hiesigen Schokoladenmarken sondern dann eben Lindt.

Die Ostersüßigkeiten hier bestehen zu 90% aus Marzipan oder Marshmallowschaum und Schokolade.
ABER es gibt hier etwas das heißt „Smågodt“ oder „Godterie“ (→ schwäbisch: Gutsle).
Darunter kann man sich alles vorstellen das es in Deutschland in einer Haribotüte geben würde oder das es am Zeitungskiosk lose zu kaufen gab – hier denke ich wehmütig an „Dubbi“ auf meinem Grundschulweg wo ich mein ganzes Taschengeld in saure Zungen und Colafläschle investiert habe.
Also jedenfalls funktioniert das hier in norwegischen Supermärkten genauso und man kann die Lakritzschnecken und sauren Pfirsiche lose kaufen. An der Kasse werden sie dann gewogen. Normal zahlt man 10-15 Kronen (1,20-170€) pro 100g. Jetzt vor Ostern sind die ganzen Gutsle im Angebot für ca. 5 Kronen / 100g.
Und warum?
Richtig, irgendwas muss ja rein in die Pappeier ;-)

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Nicht ganz originalgetreu weil ich aus gewissen Gründen doch nochmal eine Plastikverpackung zwischen Schokolade und Pappei haben mag :-)

Und weil eine gewisse Tante von mir sich so gerne totlacht wenn mir alberne Dinge passieren will ich auch nicht verschweigen was mir beim Ostereierkauf passiert ist...
Dazu muss man wissen, bis letzte Woche wusste ich nicht wirklich wie diese Ostereier funktionieren und hatte noch nie eins gesehen außer in Abbildungen in meinem Norwegischbuch und in der Werbung.
Und in diesen Abbildungen sind die Pappeier immer schon mit Süßigkeiten gefüllt.
Jetzt wollte ich natürlich auch so eins haben zum Verschenken und stand relativ verwirrt im Supermarkt vor dem großen Aufsteller voller Pappeier in verschiedenen Größten – hübsch verpackt in Folie...
Und die waren so leicht.
ZU leicht.
Und ich dachte mir so... hm, das ist eigentlich zu leicht um gefüllt zu sein, wahrscheinlich sind da nur so Marshmallow-Süßigkeiten drin, ich frag lieber mal nach weil ich weiß, dass die Person die ich beschenken mag so was nicht mag.
Ich dreh mich also zu der erstbesten Kundin um und frag mit dem viel zu leichten Ei wedelnd „Entschuldigung, was ist da eigentlich drin?“
Sie schaut mich an wie ne Kuh wenns blitzt und neben ihr bricht ihre Tochter vor lachen zusammen.
Dann dämmert ihr wohl, dass ich Ausländerin bin und sie sagt in bierernstem Tonfall:
„Luft – du musst die selbst füllen. Mit Schokolade. Süßigkeiten. Mohrrüben“
Dreht sich um und geht..



Ok ist nicht so lustig wenn mans hinschreibt aber ich kam mir wirklich absolut bescheuert vor.
Wie konnte ich eher von einer neumodischen gewichtslosen Süßigkeitenerfindung ausgehen statt einfach einzusehen, dass die Eier hohl sind?
Wie gesagt, ich hatte sie ja auf Abbildungen immer nur gefüllt gesehen, ich dachte die kauft man schon so...


Exkurs: Kirchliches Osterfest
Weil das hier sonst zu kurz kommt aber eben auch zu kurz gesagt ist um einen eigenen Beitrag zu bekommen.
Der religiöse Aspekt der Feiertage steht in Norwegen an zentraler Stelle. Die kirchliche Feier beginnt für viele bereits mit dem Palmsonntag. Norwegen steht in einer evangelisch-lutherischen Tradition und für viele gläubige Norweger sind die Gottesdienste am Abend des Gründonnerstags, am Morgen des Karfreitags und am Morgen des Ostersonntags sehr wichtig. Die offiziellen Feiertage in Norwegen sind Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag.

Aber wie ich letztens schon gesagt hab sind eigentlich alle die können auf ihrer Hütte, trinken Kakao aus Thermosflaschen, essen Kvikk-Lunsj und Orangen und lesen/sehen Osterkrimis.

Und so werden wir auch tun denn unser Osterwochenende in Kristiansand ist gebucht, der Krimi (und mein Lernzeug, kriminell genug) ist im Koffer und natürlich auch ein großer Vorrat an Kvikk-Lunsj :-)

Euch allen ein schönes Osterfest und damit ich nicht alleine lerne hier noch ein paar wichtige Vokabeln zum Thema Ostern:
  • Påske – Ostern
  • Appelsin – Orangen, werden auf Langlaufausflügen für die Pause mitgenommen
  • Kakao – Getränk für die Pause auf Ausflügen, je größer die Thermosflasche desto besser.
  • Solbærtoddy – Heißgetränk aus schwarzen Johannisbeeren (kann auch mit Schuss sein) in eben jenen Thermosflaschen.
  • Kvikk Lunsj – Norwegische Keksschokolade, die ebenfalls als Langlaufproviant dient (NICHT zu verwechseln mit KitKat !)
  • Påskekrim – Osterkrimi: als Roman oder als Miniserie im Fernsehen
  • Påskeegg – Ostereier, meist aus Pappe, mit Süßigkeiten gefüllt
  • Utepils – Bier, unter freiem Himmel genossen ← ist fest eingeplant
  • Påskefjell – Gebirge und Natur, in die sich Norweger zur Osterzeit zurückziehen
  • Fjellvettregler – Verhaltensregeln und Vorsichtsmaßnahmen bei Ausflügen in die Berge und Gebirgsregionen
  • Påskenøtter – Osterquiz im Fernsehen

Montag, 30. März 2015

Påskekrim – Norges femte årstid / Osterkrimi – Norwegens fünfte Jahreszeit

Nachdem ich es ja verschlafen habe euch über norwegische Weihnachtsbräuche aufzuklären (wird spätestens kommendes Weihnachten nachgeholt) will ich Ostern nicht versäumen und fange mit der einzig wahren wirklichen und wichtigsten Ostersitte hier in Norwegen an:

Dem Osterkrimi

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Påsken = Ostern
En krim / Krimen = ein Krimi / Der Krimi

Für die Norweger ist Ostern fast wichtiger als Weihnachten und mindestens genauso wichtig wie DER Ferienmonat Juli – und sie verbringen Ostern auch ähnlich wie letzteren.
Sie fahren weg.
Die ganze Zeit.
ALLE

Die meisten fahren auf ihre Hytta (oder auf die Hytta von Freunden) zum Skifahren oder man wandert im Rahmen des Norwegischen Touristenvereins von Hytta zu Hytta.
Wer sich das nicht leisten kann, nicht rechtzeitig gebucht hat oder keine Hytta hat der fliegt in den „Syden“.

Exkurs „Syden“:
„Süden“ bedeutet auf norwegisch „Sør“.
„Syden“ dagegen bedeutet nicht einfach, dass man nach „Süden“ (norwegisch: „sørover“ ← südwärts) reist, nein, „Syden“ ist ein Reisekonzept das wenn man es genau nimmt genauso wie das deutsche „in den Süden“ funktioniert.
Damit ist gemeint an einen südeuropäischen Mittelmeerstrand zu fahren.
Weder Südnorwegen noch Malaysia, Südafrika etc. sind „Syden“ obwohl sie im Süden liegen und Strandzugang haben. Und auch so was wie Marokko ist NICHT „Syden“.
Es MUSS eine südeuropäische Mittelmeerküste sein.

Und weil sich das „nur“ übers Osterwochenende nicht lohnt (oder weil man mehr als einen Krimi lesen will) dauern die norwegischen Osterfeiertage von Gründonnerstag durchgehend bis Ostermontag.
Aber da auch das nicht reicht haben viel Behörden und Ämter, Restaurants, öffentliche Einrichtungen, Schulen, Geschäfte etc. seit heute also seit Montag VOR Ostern zu.
Auch die Folkeuniversitet weswegen ich Zeit habe diesen Blogeintrag zu schreiben.
Jedenfalls, wir erinnern uns, das norwegische We beginnt Donnerstag Abend, macht das Summa Sumarum vom Freitag vor Palmsonntag bis Ostermontag 11 mögliche und zumindest 5 definitiv sichere Tage Ferien für jeden Norweger.
Und hier ist die Parallele zum Ferienmonat Juli: ALLE nutzen diese freien Tage und sind weg.
Alles was zumachen kann schließt am besten die ganzen 11 Tage und alle die wegfahren können tun es auch.

Und damit zurück zum Osterkrimi.
Auf den norwegischen Hütten gibt’s nicht oft Strom, niemals TV und selten Zeitung etc. Die Norweger fahren auf ihre Hütten um NIEMAND zu sehen und so allein und abgeschieden wie möglich zu sein.
Jetzt hockt man da aber abends nachdem man sich sportlich betätigt hat mit der ganzen Familie zusammen und allen ist natürlich langweilig (und die Kids quengeln potentiell).
Was tut man?
Richtig, man liest, gibt zu lesen, liest vor.
Aber nicht irgendwas, nein, man liest Krimi.

In der stillen Abgeschiedenheit der norwegischen Felsen („Fjellet“), ohne Handyempfang, W-Lan, TV oder gar normales Telefon, am besten noch eingeschneit nur mit einer Kerze (eine Kerze, nein HUNDERT Teelichter) liest der gemeine Norweger am liebsten über Mord und Totschlag.
Je blutiger und grusliger desto besser.
Und wahrscheinlich will man auch an den Stränden des Sydens die lärmenden Kids nicht mehr hören und statt ihnen selbst den Hals umzudrehen versenkt man sich lieber zwischen die Zeilen und lässt andere das blutige Werk tun.

Das beeinflusst natürlich auch den Buchmarkt.
Hierzu muss man unter anderem wissen,l, dass es in Norwegen keine Buchpreisbindung und eigentlich auch keine kleinen Buchläden gibt.
Der Markt und damit auch der Preis wird von einigen großen Buchhandelsketten beherrscht – gnadenlos wie der Ostermörder selbst.
Nu erschrickt der (angehende) deutsche Autor und fragt sich, wie man so jemals die Chance haben soll, von seinem Werk zu leben wenn sich die Buchläden gegenseitig unterbieten.
Keine Sorge, erstens tun sie das nicht so sehr, Bücher sind schweineteuer... und zweitens hilft der norwegische Staat dem Künstler.
Der norwegische Staat kauft von jedem veröffentlichten Buch mindestens 1000 Exemplare (je nach Buch) für Bibliotheken, Schulen etc.

Wie dem auch sein, der Buchmarkt ist natürlich ganz auf Ostern eingestellt und schon ab Mitte Februar kann man gefühlt kaum noch was anderes gedrucktes kaufen als Krimis.
Und nur die Krimiautoren sind wirklich gute Krimiautoren die jedes Jahr pünktlich kurz vor Ostern ihr neuestes Werk auf den Markt werfen.
Die beste Zeit einen Krimi zu veröffentlichen ist vor Ostern und wenn du nicht rechtzeitig fertig wirst lieber Autor, so wartest du besser noch ein dreiviertel Jahr bis zum nächsten Osterfest mit der Veröffentlichung.
Ich persönlich glaube zwar, dass man auch gut im Herbst Krimis veröffentlichen kann so viel wie die Norweger davon verschlingen, aber wenn man das Machwerk vor Ostern veröffentlicht wird es garantiert gekauft, egal wie schlecht es ist.
Denn selbst ein schlechter Krimi ist besser als endlos langweilige Hüttenabende.

Und zumindest die Stadt Oslo tut noch ein bisschen mehr um den Osterkrimi zu pushen und veranstaltet jedes Jahr kurz vor Ostern ein mehrtägiges Krimifestival wo massenhaft skandinavische Krimiautoren die Chance haben, ihre Neuveröffentlichungen vorzustellen.
(Muss mich mal schlau machen ob das in anderen Städten auch so ist)

Ich vermute hier anhand der Masse an schwedischen Krimiautoren auf dem Festival und in den Geschäftsauslagen, dass die Schweden ähnliche (Oster-)Krimivorlieben haben – oder nur die norwegische Marktlücke erkannt haben.
Schwedenspass, Meinungen dazu?

Der berühmteste der norwegischen Krimiautoren scheint – zumindest den Auslagen der Buchgeschäfte nach zu urteilen - Jo Nesbø zu sein.
Und weil ich eine gute angehende Norwegerin bin, auf den Bergenstest lernen muss (und wie lernt man eine Sprache besser als durch lesen?) und wir tatsächlich überlegen zwei/drei Tage wegzufahren hab ich mir auch ein Werk des guten Mannes gekauft.

Tadaaa, mein Påskekrim, bin gespannt.

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Jo Nesbø: Hodejegerne (zu Deutsch: Kopfjäger <- im Sinne von Personalberater / Headhunter)
Ich hoffe ich finde den Krimi spannender als Scott und Sunny

Und nur der Vollständigkeit halber:
Die Osterkrimisucht geht natürlich über Bücher hinaus.
Das Fernsehprogramm ist voll von extra für Ostern produzierten Krimiserien und -filmen für die, die nicht auf die Hytta können oder zu faul zum lesen sind... es gibt Krimis in Zeitungen, auf Müslipackungen, auf Milchpackungen, im Radio...

Donnerstag, 26. März 2015

Frühling in Norwegen / Våren i Norge

Eigentlich sah es schon so aus:

 photo P1150356_zpsue8sqzws.jpg
Leberblümchen / Blåveis

Wir hatten schon 10 Grad, strahlenden Sonnenschein und die Osterglocken waren fast schon offen und dann schau ich heute morgen aus dem Fenster in einen Schneesturm:

 photo Schnee1_zpsv7xagjmu.jpg

Und nun das:

 photo Schnee2_zpskv6yvo38.jpg

 photo Schnee204_zpsupcu5tep.jpg

Ich hab mir sagen lassen, dass diese Menge Schnee zwar viel sei aber um die Jahreszeit in Oslo durchaus normal... da frag ich mich doch warum ALLES zusammenbricht.
Die Busse fahren schon den ganzen Tag nicht oder zumindest mit großer Verspätung, die T-bane nur teilweise und ALLE öffentlichen Verkehrsmittel haben Verspätung. So wie die Autos rumfahren könnte man sogar meinen, dass einige schon Sommerreifen drauf hatten. Und nu is der Flughafen geschlossen... vll weils kein einziger Mitarbeiter zur Arbeit geschafft hat ;-)

Mal sehen ob ichs nachher zur Arbeit schaffe... drückt mir und den kleinen hier die Daumen.
FRÜHLIN komm zurück!!!!

 photo Schnee203_zpsyyton3t0.jpg

Freitag, 20. März 2015

Sonnenfinsternis über Oslo - Solformørkelse over Oslo

Unser norwegisches Wort des Tages: solformørkelse

Sonnenfinsternis

Nach dem Nordlichtdisaster der letzten drei Tage (wenn man das Nordlicht sogar in Süddeutschland sieht und wir hier unter ner Wolkenglocke sitzen, dann nervt das doch ein bisschen) sah es heute morgen zunächst so aus als würde die Nebel-Wolkenglocke auch für die Sonnenfinsternis nicht weichen :-(

 photo P1150431_zpshvyrbnty.jpg

Aber dann, pünktlich kurz vor elf hats die Sonne oder was noch davon übrig war doch noch vor meine Kameralinse geschafft:

 photo P1150439_zpsje6z9lak.jpg

Zoom:

 photo P1150438_zpsewtdzrqd.jpg

Aber für die besten Sonnenfinsternisfotos hat meine kleine Katze Sunny (wie passend) gesorgt:

*schnups schnups*
was ist das denn???
 photo P1150444_zpsieem8uz4.jpg

*guck*
 photo P1150445_zpskv7y3ajl.jpg

Was hinter der Katze zu sehen ist sind übrigens die Live-Bilder des norwegischen Fernsehns NRK von der totalen Sonnenfinsternis aus Longyearbyen, der Hauptstadt von Svalbard (Spitzbergen). Dort war wolkenloser klarer Himmel, es muss fantastisch gewesen sein.

 photo P1150447_zpsiv492sfl.jpg

Montag, 2. Februar 2015

6

Möge das verflixte 7. Jahr beginnen... ich denke nach "Auswandern nach Norwegen" und nun doch auch schon bald ein 3/4 Jahr zusammen hier sein kann uns eigentlich nix passieren :-)
Und ich hab schon aufgepasst, so gefährliche T-Bane-Gitter gibt's hier in Oslo nicht :-)

 photo P1150193_zpscsfy2orc.jpg

Danke mein Schatz für 6 wunderschöne Jahre <3

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